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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill
Autoren: Manfred Lipp
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zur Identifizierung. Wir können notfalls auch mehrere IDAS-Raketen losschicken und zur Aufklärung benutzen. Diesmal entkommt er uns nicht.“
    Paulson beobachtete das Ganze fasziniert. Er war vier Jahre auf einem Atom-U-Boot gewesen, aber das hier übertraf alles. Es war eine reale Kampfsituation. Zwar nur gegen ein unbewaffnetes Kleinflugzeug, aber sein Jagdfieber war plötzlich geweckt.

Über der Ostsee
    Röder war jetzt nicht mehr nass. Er hatte die Kabinenheizung aufgedreht, den Autopiloten eingeschaltet, sich vollständig ausgezogen und dann frische Sachen aus seinem bereits an Bord befindlichen Reisegepäck angezogen. Die verschmutzte Kleidung trieb bereits in der Ostsee. Die Maschine flog weiter mit Autopilot auf ihrem geplanten Kurs in Richtung Oslo. Röder begann sich wieder als Mensch zu fühlen. Er hatte sich mehrfach gefragt, wer diese gnadenlosen Angreifer wohl gewesen sein mochten und war immer mehr zu dem Schluss gelangt, dass es sich dabei nur um die Kampfschwimmer dieses elenden Mistkerls Junghans handeln konnte. Aber sie mussten Hilfe gehabt haben. Er hatte dabei irgendwie die CIA in Verdacht. Was läuft da nur, fragte er sich mit sorgenvollem Gesichtsausdruck und suchte mit unsicherem Blick den Luftraum ab.
    Ihm kam plötzlich ein Gedanke. Er griff hastig ans Armaturenbrett und schaltete den Radar-Transponder ab. In einer halben Stunde würde er über dem Kattegat tief nach unten gehen, nach Westen abdrehen um dann weiter im Tiefflug, unterhalb des Erfassungsbereichs der zivilen Luftradarüberwachung, in Richtung Osten nach Schweden fliegen. Er entspannte sich etwas und schaute aus dem Kabinenfenster. Sie überflogen gerade Kopenhagen.
    Röder war sich von Anfang der Risiken der Operation ‚No Nukes’ bewusst. Und er war sich seiner persönlichen Risiken bewusst. Er wusste ganz genau, dass er im Falle eines Scheiterns der Operation erledigt wäre und vermutlich für den Rest seines Lebens in einem Hochsicherheitsgefängnis unter totaler Kontaktsperre verbracht hätte. Aus diesem Grund hatte er vorgesorgt und aus dem verbliebenen Budget etliche Millionen abgezweigt, um alles für ein möglicherweise notwendig werdendes Untertauchen vorzubereiten. Und jetzt war es tatsächlich soweit gekommen. Er würde zukünftig in einem fremden Land, mit anderem Namen, anderem Gesicht und sehr viel Geld leben müssen.

Ostsee
    „Herr Kapitän, das AWACS meldet jetzt, dass Röder seinen Transponder ausgeschaltet hat. Sie sind aber an ihm dran und melden uns, sobald er von seinem genehmigten Kurs abweicht“, meldete der Funker.
    „Danke.“
    Hansen dachte nach. In knapp fünfzehn Minuten würden sie an der Stelle ankommen, die Röder überfliegen müsste, wenn er seinen Kurs weiter fliegt. Röder selbst würde sie in etwa zwanzig Minuten überfliegen.
    „Auf Gefechtsstation!“

Über der Ostsee
    Röder erschrak, als er den dunkelgrauen Punkt in der Luft entdeckte. Er griff nach seinem Fernglas. Sein Herz rutschte in die Hose, als er ein viermotoriges Flugzeug in militärischem Anstrich mit Hoheitszeichen der deutschen Marine erkannte. Als sich die Maschine in eine leichte Kurve legte, sah der die großen, weißen Raketen unter den Tragflächen. Als Flugbegeisterter kannte er sich auch etwas mit Militärflugzeugen aus. Das war eine P3 Orion der deutschen Marine. Das musste die P3 sein, die nach U 37 hätte suchen sollen. Wieso fliegen die denn hier Kurven, dachte er. Röder war etwas beunruhigt, denn er wusste nicht genau, ob ihm die Maschine gefährlich werden konnte. Er fragte den Mann auf dem Copilotensitz. Der nahm das Fernglas.
    „Das ist die P3, die U 37 aufspüren soll. Die hat hier eigentlich nicht das Geringste verloren. Vermutlich fliegen sie Warteschleifen und warten auf weitere Befehle.“
    „Die Maschine hat keine Luft-Luft-Flugkörper und keine Bordkanone, von dieser Seite droht uns keine Gefahr“, fügte er nach einem Blick in Röders Gesicht hinzu.
    Röder blickte ihn trotzdem besorgt an. Er schaltete den rasch Autopiloten aus und drehte nach Nordost ab und ließ die Maschine langsam absinken.

AWACS, Sentry E3
    „Er muss die P3 gesichtet haben und will ihr anscheinend ausweichen“, meinte der Controller an Bord des AWACS.
    „Vermutlich“, stimmte sein Kollege zu. „U 37 ist informiert. Hoffentlich sind sie nicht schon zu nahe am ursprünglichenZielpunkt, sonst entwischt er ihnen.“

Ostsee
    „Maschine stopp! Auf Sehrohrtiefe gehen!“ Hansen reagierte sofort auf den Funkspruch des
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