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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill
Autoren: Manfred Lipp
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langsam auf ihn zu. Der Flugkörper kam immer schneller näher. Röder gab auf. Er nahm seine Hände vom Steuerknüppel und presste sie auf seine mit Tränen gefüllten Augen. Neben ihm kreischte der Admiral immer noch hysterisch in sein Mikrophon.

AWACS, E3 Sentry
    „Objekt verschwunden“, meldete der Operator, dem die Chessna zugewiesen war, mit betont ruhiger Stimme.
    „Die Meldung geht schon raus“, antwortete der Chief Controller der E3. „Ich schätze, unser Einsatz dürfte in absehbarer Zeit beendet sein.“
    „Und die P3?“
    „Ich nehme an, die wird ebenfalls demnächst nach Hause fliegen.“
    „Hoffentlich, nach Hause möchte ich nämlich auch. Ich würde zu gerne wissen, was das Ganze eigentlich sollte.“
    Der Chief Controller brach den Dialog barsch ab. „Nein, das wollen Sie nicht wissen. Und dieser Flug hat niemals statt gefunden. Verstanden?“

Ostsee
    „Treffer“, konstatierte Hansen trocken. „Das war ein Unit Kill.“
    Auf dem Monitor hatten alle in der Zentrale mit bekommen, wie die Rakete mitten in der Kabine einschlug und explodierte. Das kleine Flugzeug wurde in Stücke gerissen. Treibstoff explodierte in einem Feuerball. Aus einer großen, schwarzen Wolke heraus regneten kleine Trümmerstücke in die Ostsee.
    In der Zentrale von U 37 herrschte Stille. Niemand freute sich. Alle wollten nur eins, das dieser Albtraum endlich zu Ende war. Die Mannschaft war fix und fertig. Paulson stand verloren in der Zentrale und wartete, dass irgend jemand die Stille unterbrechen würde.
    „Unsere Bodentruppe meldet sich, Herr Kapitän“, erbarmte sich der Funker. Dann hörte man aus der Funkkabine direkt neben der Zentrale: „Hier U 37, kommen. Verstanden, ich wiederhole. Keine eigenen Verluste, fünf Feindverluste, Lüders und Junghans befreit.“ Er drehte sich um. „Schmidt lässt fragen, ob bei uns alles bereinigt sei.“
    „Bestätigen Sie.“ Hansen war plötzlich wortkarg.
    „Jawohl!“ Der Funker drehte sich wieder um. „Wir haben die Maschine abgeschossen. Zwei Feindverluste, keine eigenen Verluste. Gut, verstanden. Ende.“ Der Funker drehte sich um und meldete in Richtung Zentrale: „Lüders und Junghans sind schon unterwegs in die Einsatzzentrale, um unser Einlaufen vorzubereiten. Wir sollen in Sehrohrtiefe auf Empfang bleiben.“
    Hansen stand ein paar Sekunden stumm da, bevor er von Gefechtsstation abtreten ließ. „Von Gefechtsstation abtreten. Wache fährt weiter. Position halten, wir bleiben auf Sehrohrtiefe. Melden sie, wenn der Spruch kommt.“ Er ging in seine Kammer.

Weißes Haus, Washington DC, USA
    Der Leiter der CIA hatte seinen Bericht fast beendet. „Unsere Leute räumen gerade auf dem Bauernhof auf. Dafür haben wir Spezialisten. Das Ganze wird in ein paar Stunden niemals stattgefunden haben. Paulson schaffen wir später unerkannt nach Norwegen, damit er seinen Mietwagen abgeben und wieder offiziell aus dem Land ausreisen kann. U 37 ist auf dem Weg in den Stützpunkt der Spezialeinheit und müsste jeden Augenblick dort ankommen. Die Kampfschwimmer sind schon dort. Unser Stationsleiter in Deutschland ist mit zwei seiner Hauptabteilungsleiter ebenfalls dorthin unterwegs. Ebenso werden dort in Kürze Lüders, Junghans, Hermes, der kommissarische Leiter des BND und der Inspekteur der Marine erwartet. Es ist eine umfassende Nachbesprechung geplant. Paulson wird als offizieller Vertreter der US Navy vor Ort anwesend sein. Wir sind über eine verschlüsselte Videokonferenz-Verbindung ebenfalls dabei. Sie, Mr. President, sollten dann möglichst nicht mehr hier sein.“
    Der Präsident nickte. „Das ist klar.“ Er blickte nachdenklich auf die Versammelten. „Wie sind die Jungs eigentlich eingedrungen?“
    Admiral Harris schmunzelte. „Mr. President, an das Naheliegendste denkt man oft zuletzt. Die Männer sind Kampfschwimmer.“
    Der Präsident verstand zuerst nicht. Dann lächelte er breit. „Der See, natürlich, sie sind hindurch getaucht.“
    Er wurde wieder ernst. „Gut, diese Task Force behält vorerst einen Ad-hoc-Status, bis wir den Fall offiziell oder besser inoffiziell abschließen. Bis dahin werden wir täglich einmal per Telefon konferieren. Über die neue Marineführung werde ich in den kommenden Tagen entscheiden. Admiral Harris, sie melden sich bitte morgen früh bei mir im Büro. Wir haben einiges zum Thema spezielle Einsatzkräfte zu besprechen. Vielen Dank, meine Herren.“
    Alle erhoben sich als der Präsident den Raum
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