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Unheilvolle Minuten (German Edition)

Unheilvolle Minuten (German Edition)

Titel: Unheilvolle Minuten (German Edition)
Autoren: Robert Cormier
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fertigmacht.
ApRilzDay
:  Es geht doch nicht darum, was SIE denken, sondern was DU denkst. Ich gebe mir mit meinem Aussehen Mühe, damit ICH mich wohlfühle. Natürlich ist es mir nichtegal, was andere über mich denken, aber in erster Linie geht es um MICH. Versuch doch einfach mal, dich ein bisschen hübscher anzuziehen, und warte ab, was passiert. Vielleicht reagieren die ganz anders, als du es dir jetzt vorstellst.
an-G-kozzt
:  Ich weiß nicht. Aber ich denk mal drüber nach.
an-G-kozzt – 4
Am liebsten wäre ich tot. Wenn ich nicht so feige wäre, würde ich mich umbringen. Heute hab ich meine Haare mal offen getragen und das Top angezogen, das mir meine Tante zum Geburtstag geschenkt hat, und dazu … keine Ahnung, warum ich auf die Idee gekommen bin … einen Push-up-BH!
Und was war? Die haben sich halb totgelacht. Kennt ihr das, wenn sie im Flur zusammenstehen und einen anstarren und sich dann angucken und lachen und einem immer wieder Blicke zuwerfen, damit alle auch ja mitkriegen, wen sie gerade auslachen? Ich wollte nur noch sterben, mich in Luft auflösen, im Boden versinken. Und das Schlimmste war, dass ich erst mal nicht wegkonnte. Über Mittag bin ich dann schnell nach Hause gefahren und hab mir was anderes angezogen. Erst dachte ich, dass ich nie wieder in die Schule zurückkönnte, aber dann ist mir eingefallen, dass meine Mutter diese Beruhigungspillen hat, die sie manchmal nimmt, wenn sie sich wegen irgendwas stresst. Das ist nicht so, als ob man auf Drogen wäre. Man merkt eigentlich kaum was davon. Jedenfalls hat das ein bisschen geholfen.
[Kommentare]
realgurl4013
:  alles, was hilft, kann nichts schaden. das ist meine meinung zu dem thema.
4204ever
:  Wie bitte? Man merkt nichts? Wozu nimmt man sie dann?
ApRilzDay
:  Oje. Das tut mir leid. Ich hab fast ein schlechtes Gewissen, weil es ja irgendwie mein Vorschlag war. Aber immerhin hattest du den MUT, es zu probieren. Du darfst jetzt nicht gleich aufgeben. Wenn du weitermachst, gewöhnen sie sich irgendwann daran und dann lassen sie dich in Ruhe.
an-G-kozzt
:  Weitermachen? Bestimmt nicht. Du hast eindeutig keine Ahnung, was hier abgeht.
an-G-kozzt – 5
Okay. Ich hab lange gebraucht, um an diesen Punkt zu kommen. Ich habe zwar am Anfang gesagt, dass ich in diesem Blog über meine wahren Gefühle sprechen werde, aber das hab ich nicht. Bis jetzt. Ich habe nichts davon geschrieben, dass ich bestimmten Leuten den Tod wünsche, weil ich weiß, dass man solche Gefühle nicht haben darf. Aber je mehr ich sie unterdrücke, desto heftiger werden sie. Und allmählich hab ich die Schnauze voll. Ich hab keine Lust mehr, nett zu sein. Ich hab keine Lust mehr, irgendjemandem etwas vorzumachen. Diese Leute machen mir das Leben zur Hölle und ich wünschte, sie wären tot.
Lucy steht ganz oben auf meiner Liste. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was das für ein Scheißgefühl ist, in der Cafeteria zu stehen und plötzlich zu merken, wie sie mich anstarrt, als wäre ich irgendeine ekelhafte Kanalratte. Denkt sie etwa, dass ich so sein WILL, wie ich bin? Ich hasse dich, Lucy. Ich hasse dich wirklich aus tiefstem Herzen. Du bist die Nummer eins auf meiner Liste. Ich wünschte, du wärst tot.
[Kommentare]
Realgurl4013
:  ich kann dich so gut verstehen. ich hasse diese eingebildeten tussen auch, die sich immer so obertoll vorkommen.
Ru22cool
:  Wie wär’s, wenn du erst mal was an deinem Aussehen änderst, statt hier rumzujammern?
an-G-kozzt
:  @ Ru22 – wie wär’s, wenn du erst mal meinen Eintrag 4 liest?
nEmEsIs
:  Manchmal werden Wünsche wahr.
ApRilzDay
:  Tut mir leid, aber ich finde das richtig SCHLIMM, was du hier schreibst. Ich weiß, dass diese Leute total fies zu dir waren, aber du musst dir klarmachen, dass das nur daran liegt, dass SIE dumm und unreif sind. Du darfst einem anderen Menschen nicht den Tod wünschen. So was darf man noch nicht mal denken.

2
  Die roten Rücklichter von Tyler Starlings Wagen verschwanden in der Dunkelheit und die Straße lag wieder so still da wie zuvor. Es war mitten in der Nacht, kurz nach drei. Doch statt ins Haus zu gehen, wandte Lucy Cunningham sich ab und schlenderte die dunkle, von Bäumen gesäumte Straße entlang. Es hätte ihr gerade noch gefehlt, dass ihr Vater aufwachte und sie bei einem Blick aus dem Schlafzimmerfenster mit der Zigarette in der Hand sah.
    Fröstelnd schlang sie die Arme um den Oberkörper. Ihre Jacke war für die kalte Novembernacht viel zu dünn. Über ein
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