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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)
Autoren: S.M. Nightingale
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musste.
         „Du musst weitermachen!“, sagte sie harsch, obwohl ihre Stimme kaum lauter als ein Flüstern war. „Joe hält nicht mehr lange durch, du musst Samael aufhalten!“
         Seth zögerte kurz, nickte aber dann und griff wieder nach dem Buch. Kyra sank auf den Boden und keuchte. Ihr war schwarz vor Augen und sie hatte nur noch den Wunsch zu schlafen und sich um nichts mehr kümmern zu müssen. Am anderen Ende der Kammer lag Daniel, vollkommen regungslos. Doch Kyra konnte spüren, dass er noch am Leben war.
         „Ich hab es!“, schrie Seth. „Ich bin fertig! Jetzt bist du dran, du feuerspeiendes Scheusal!“
         „Dann beeil dich!“, rief Joe, der sichtlich geschwächt war und einige Mühe hatte, seinen Zauber aufrecht zu halten.
         Seth packte einen der Salzkrüge, stellte ihn aufrecht auf den Boden und streute das letzte bisschen Salz direkt in Samaels Richtung. Dieser zuckte zurück und bleckte wütend die Zähne.
         „Du kannst mich nicht bannen!“, schrie er. „Ich bin ein Archai, der mächtigste der dritten Triade! Ich bin unsterblich!“
         „Nicht mehr lange!“, rief Seth. „Wenn ich mit dir fertig bin, schmorst du in der Hölle!“
         Er stellte sich direkt hinter Joe, streckte seine rechte Hand aus und sprach eine Beschwörungsformel in einer so abstrusen, merkwürdigen Sprache, dass Kyra sich die Nackenhaare aufstellten.
     
          „Samael, Ol sonf vorsg, gohó lad balt lansh calz vonpho, sobra zol ror i ta nazpsad Graa ta  
    Malprg ds holq Qaa nothóa zimz Od commah ta nobloh zien: Soba thil gnonp prge aldi Ds urbs
    óbôleh grsam: Casarm ohoréla cabá pir Ds zonrensg cab erm Jadnah: Pilah farzm znrza adna
    gono lädpil Ds hom tóh Soba lpam Lu lpâmis Ds lóhôlo vep zomd Poamal od bogpa aäl ta piap
    piamos od vaoan ZACARe ca od ZAMRAN odo cicle Qaa zorge, lap zirdo noco MAD Hoath
    Jaida.“
     
         Ein fürchterliches Beben erschütterte die Erde und ließ Staub und kleine, losgelöste Steine von der Decke rieseln. Seth weitete die Augen als er mit einem Male sah, wie sich dünne, blaue Lichtfäden aus dem Bronzekrug ergossen und sich um Samael schlangen wie Seile. Dieser schrie und tobte und versuchte, sich mit aller Macht zu befreien, doch die Lichtfäden schlossen sich nur enger um seine Gestalt, bis er vollständig davon bedeckt war und nichts mehr zu sehen war, außer einer riesigen, blau schimmernden Lichtsäule. Die Feuersbrunst erstarb, Joe sackte geschwächt und erschöpft zusammen, der Lichtkegel, in dem Samael gefangen war, löste sich in dunstig schimmerndem Nebel auf und wand sich zurück in den Bronzekrug. Ein gleißend heller Schein explodierte darin, dann verschwand er und über der Öffnung des Kruges leuchtete nun ein blaues Pentagramm wie ein unüberwindliches Schloss. Augenblicklich wurde es wieder dunkler in der Kammer. Nur die Fackeln an den Wänden brannten noch und das Pentagramm über der Krugöffnung spendete schummrig bläuliches Licht.
         Seth sank auf die Knie. Ströme von Schweiß liefen über sein Gesicht und vermischten sich dort mit Staub und Dreck. Er konnte es kaum fassen. Er hatte es geschafft! Er hatte Samael gefangen und eingesperrt! Sein ganzer Körper zitterte und bebte, als er sich dessen bewusst war. Er hatte das Unmögliche möglich gemacht, er hatte einen Venusgeist gebannt! Er hatte etwas getan, was noch keiner vor ihm geschafft hatte! Mit einem Mal keuchte er wie ein gehetztes Tier. Sein Herz pochte fast schmerzhaft und er war nahe daran, einfach das Bewusstsein zu verlieren, so überwältigt war er von seiner unglaublichen Tat. Er sah, wie Joe auf dem Boden lag und sich mit den Händen abstützte, sah Daniel regungslos am anderen Ende der Kammer liegen, bemerkte Kyra, wie sie dicht hinter ihm saß und stoßweise atmete und wurde sich des ungeheuren Glücks bewusst, welches er gehabt hatte. Ohne seine Freunde wäre dies alles nicht möglich gewesen. Obwohl er Jäger war, hatte er sich mit Vampiren zusammengeschlossen, um ein großes Unheil fernzuhalten und er war erfolgreich gewesen. Ohne Kyra, Joe und Michael hätten sie ziemlich alt ausgesehen.
         „Du musst es zerstören!“, stöhnte Joe und richtete sich mühsam auf. „Das Gefäß muss auf das Siegel gestellt werden und zerstört werden. Nur so sind wir Samael ein für alle Mal los! Er wird sich nicht lange in dem Krug gefangen halten lassen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er sich
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