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Ungezogen

Ungezogen

Titel: Ungezogen
Autoren: Lindsay Gordon
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Clark-Kent-Brille und dem Tweed-Anzug manchmal interessant aussieht.
    »Und wie würdest du mich gern ... durcheinanderbringen?«, will er wissen, und ich zwinge meinen Verstand, sich an den Artikel im Chronicle zu erinnern, auf den ich ihn noch nie angesprochen habe: Kaufmann hat noch nie offen über sein Privatleben gesprochen und weicht diesbezüglichen Fragen immer aus.
    »Ach, du weißt schon. Dir durch die Haare streichen. Dein Hemd aufknöpfen.«
    »Oh, wie gefährlich«, erwidert er, und dabei klingt seine Stimme gespielt verrucht.
    »Dir die Hose runterziehen.«
    Sein Grinsen wird breiter. »Die Hose runterziehen? Das geht jetzt aber doch ganz schön weit.«
    »Ich lebe gefährlich und neige dazu, anderen gelegentlich die Hose runterzuziehen.«
    »Fang damit an, mein Hemd aufzuknöpfen, und dann sehen wir, wo das noch hinführt.«
    Wo soll das schon hinführen?, denke ich. Das führt nirgendwohin. Du bist schwul. Du liebst Steve, wer immer das auch sein mag. Du bist irrsinnig verliebt in Steve.
    Ich strecke die Hand aus und öffne die Knöpfe an seiner Tweed-Jacke. Dann ziehe ich ihm das ganze Teil aus und sorge dafür, dass ihm sein Hemd vorn aus der Hose hängt.
    »So«, sage ich. »Das ist ein guter Anfang.«
    »Jetzt die Hose.«
    »Du willst doch nicht wirklich, dass ich dir die Hose runterziehe«, sage ich und wende ihm den Rücken zu. Ich tue das, weswegen ich hergekommen bin: mir all die Dinge ansehen, die die früheren Bewohner dieser Wohnung, wer immer sie auch gewesen sein mögen, auf der Kommode abgestellt haben. All diese winzigen Parfümflaschen und Dutzende kleiner Dinge, die seltsam vor sich hin glitzern.
    »Warum nicht?«
    »Weil du es nicht willst.« Ich hebe ein kleines Fläschchen hoch, das wie eine Meerjungfrau aussieht.
    »Dann muss ich dich anscheinend davon überzeugen.«
    Daneben stehen ein kleines Schiff und eine Schildkröte. Müll aus blauem Glas, hat Mary so etwas genannt, aber ich finde das ziemlich schön. »Oh, ich wüsste nicht, wie dir das gelingen sollte«, sage ich.
    »Ach nein? Kann ich denn nichts sagen oder tun, um dich zu überzeugen?«
    »Nichts. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du deine Hose lieber anbehalten möchtest.«
    »Wie wäre es, wenn ich dich darum bitte?«
    »Worum? Dass ich dich halb nackt ausziehe? Nein, ich würde dir ohnehin nicht glauben.«
    »Nicht einmal, wenn ich dabei mit schmutzigen Worten um mich werfe?«
    »Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, aber ich bezweifele trotzdem, dass mich das überzeugen würde.«
    »Und was ist, wenn ich tief verzweifelt und lüstern klänge und dir sagen würde, wie sehr ich dich begehre?«
    »Höchst unwahrscheinlich. Du müsstest schon etwas sehr Spektakuläres tun, um mich von deinem Wunsch zu überzeugen, dass ich dich in irgendeiner Weise entkleiden soll. Du weißt schon, mir die Hand auf den Oberschenkel legen oder so.«
    Als er mir tatsächlich die Hand auf den Oberschenkel legt, kann ich nur mit bemerkenswerter Zurückhaltung verhindern, dass ich nicht zusammenzucke. Schließlich macht er ja nur Spaß. Es gibt keinen Grund, ihm zu zeigen, dass er mir auf eine irritierende und faszinierende Weise nahegeht.
    »So etwa?«
    »Ich denke schon. Aber was hat eine Hand auf dem Oberschenkel schon zu bedeuten? Nicht wirklich viel.« Ich habe absolut keine Ahnung, wie ich in diese Situation geraten bin.
    »Und wenn ich noch mehr mache? Mich vielleicht an dich pressen?«
    »Das könntest du tun. Aber was würde das schon beweisen?«
    Außer vielleicht, dass er eine Erektion hat.
    Aber ich glaube nicht wirklich, dass er erregt ist. Das sind vermutlich nur seine Wagenschlüssel, die sich in meinen Hintern bohren. Oder die Banane, die er in der Tasche hat. Oder ein anderes Objekt, das zufälligerweise die Form eines Penis besitzt. Würde ich etwas anderes glauben, müsste ich reagieren, und das will ich nicht. Denn dann käme ich mir dumm und geil vor, und er könnte glauben, ich wäre in ihn verliebt.
    Aber vermutlich bin ich dumm und geil und in ihn verliebt, daher tue ich einfach das, was mir in den Sinn kommt. Ich drücke meinen Hintern gegen ihn. Nicht fest oder grob. Nur so, als würde ich ... die Frage flüsternd beantworten. Falls das nicht die Antwort ist, mit der er gerechnet hat, tja, dann kann ich immer noch so tun, als hätte ich nie etwas gesagt!
    Wenn er protestiert, kann ich jederzeit einen Rückzieher machen.
    Aber er protestiert nicht. Eigentlich sagt er keinen Ton. So still habe ich ihn
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