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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens
Autoren: Johanna Lindsey
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lieben.
    Samantha war bei ihrem Entschluß unwohl zumute. Auf dem ganzen Weg zur Hazienda de las Flores fürchtete sie, dass Hank sie vielleicht gar nicht sehen wollte. Es konnte sein, dass sie ihn bei ihrem letzten Zusammentreffen zu sehr verärgert hatte. Aber sie muss te einen Versuch wagen.
    Sie wollte Jaime nicht als Mittel zum Zweck missbrauchen , um Hank zu beeinflussen. Daher ließ sie ihn bei ihrem Vater zurück. Hank muss te sie um ihrer selbst willen akzeptieren. Schließlich hatte sie auch ihren Stolz.
    Sie war unglaublich nervös, als sie die Hazienda erreichte, ihr früheres Zuhause. Jetzt war es Hanks Zuhause. Manuel und sein Sohn hatten sie auf dem Ritt begleitet, der sich über eine Woche zog, und als Lorenzo ihnen entgegenritt, waren alle drei verschwitzt und erschöpft. Lorenzos freundliche Begrüßung konnte Samanthas Ängste nicht ausräumen. Er fragte nicht nach dem Grund ihres Kommens, aber die beiden Pferde, die mit ihrer Kleidung bepackt waren, deuteten auf einen längeren Besuch hin, und beim Anblick dieses Gepäcks strahlte Lorenzo.
    Hank saß in der sala und be fasst e sich mit seinen Einnahmen, als Lorenzo Samantha ins Haus führte. Samantha blieb nervös stehen und wartete darauf, dass er seinen Blick auf sie richten würde. Sie wußte, dass sie nicht gerade den besten Eindruck machte. Ihre grüne Seidenbluse war verknittert und wies Schweißflecken auf, und ihr schwarzer Reitrock und ihre Reitweste waren fast braun vor Staub. Einzelne Haarsträhnen hingen unter ihrem breitkrempigen Hut heraus.
    Sie hatte den weißen Spitzenrock und die dazugehörige Bluse mitgebracht, die Kleidung, die sie bei ihrer Hochzeit getragen hatte, und schon bei dem Gedanken daran errötete sie. Hank brauchte diese Kleidungsstücke nur zu sehen, um zu wissen, warum sie gekommen war.
    Lorenzos Ankündigung steigerte Samanthas Unbehagen.
    »Amigo, schau mal, was uns reingeschneit ist.«
    Hank blickte auf. Dann erhob er sich langsam und sprach los. Die Spannung stieg, während er sie anstarrte und ein Moment nach dem nächsten verging.
    Lorenzo grinste. »Tja, ich glaube, ich überlasse euch jetzt ... was auch immer. Bringt euch nur bitte nicht gegenseitig um, ja?«
    Das Schweigen, das folgte, nachdem Lorenzo den Raum verlassen hatte, war unerträglich.
    »Dieser Raum«, sagte sie schließlich, während sie alles ansah, nur nicht Hank, »ist kaum wiederzuerkennen.«
    »Die Einrichtung macht viel aus.«
    Sie konnte nicht von seiner Stimme auf seine Stimmung schließen. »J a, daran liegt es wohl«, bestätigte sie ihm eilig. »Ich denke, dass das übrige Haus auch sehr verändert ist.«
    »Möchtest du es gern sehen?«
    »Nein. Vielleicht später.« Sie fragte sich, warum sie diese lächerliche Unterhaltung führten.
    »Was tust du hier, Samantha?« platzte Hank schließlich heraus. Endlich bot sich ihr die Gelegenheit, aber sie brachte es nicht über sich, einzugestehen, warum sie gekommen war. Immer wieder hatte sie sich die Worte zurechtgelegt, aber als sie Hank gegenüberstand, wollten sie ihr nicht über die Lippen kommen.
    »Ich war zufällig in dieser Gegend«, sagte sie schnell. Für diese alberne Ausrede hätte sie sich augenblicklich selbst einen Tritt verpassen können.
    »Du hast Ramón besucht?«
    Sie hörte den Zorn aus seiner Stimme heraus, und ihr Rücken wurde steif. »Nein, ich habe Ramón nicht besucht«, erwiderte sie mit Schärfe in ihrem Tonfall. »Und nur zu deiner Information: Ich brauche keinen Vorwand, um hierherzukommen. Dies hier ist auch mein Haus. Oder hast du vergessen, dass ich deine Frau bin? Wenn ich mich entschließen sollte, hier zu leben, könntest du nichts dagegen unternehmen.«
    »Das kann doch nicht dein Ernst sein?«
    Seine Überraschung brachte sie endgültig aus der Fassung. »Doch, es ist mein Ernst. Ich glaube sogar, ich werde wirklich bleiben. Ich würde gern sehen, was du tust, um mich davon abzuhalten.«
    Hank sah sie verblüfft an. Dann schüttelte er den Kopf. »Ich werde dich nie verstehen, Sam. Du erinnerst mich daran, dass du meine Frau bist, aber ich glaube, mich zu erinnern, dass du genau das geleugnet hast, als wir das letzte Mal zusammen waren.«
    »Damals hat es mir in den Kram ge pass t.«
    »Ach? Und jetzt pass t es dir in den Kram, diesen Status zu benutzen, um Zugang zu meinem Haus zu bekommen?«
    »Zu unserem Haus.«
    Hank ging um seinen Schreibtisch und blieb vor ihr stehen. »Ach, unser Haus. Und gleichzeitig hast du gesagt, dass wir nicht unter
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