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Ungeplant (German Edition)

Ungeplant (German Edition)

Titel: Ungeplant (German Edition)
Autoren: Melanie Hinz
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Arm, den ich zu Max ausgestreckt habe. Ich bin völlig erstarrt und habe keine Chance zu reagieren, als ich aus Richtung der Tür jemanden nach Luft schnappen höre. Sofort löst er sich wieder von mir und gibt damit den Blick auf Sven frei. Der sieht mich so hasserfüllt an, dass es mir die Tränen in die Augen treibt. Jakob hat wenigstens den Anstand, ein wenig bekümmert zu schauen. Ausgerechnet jetzt kommt auch noch Daniela um die Ecke, die überhaupt nicht weiß, was sie aus dieser Situation machen soll.
    „Sven, es ist nicht so, wie es aussieht.“
    Der dämlichste Spruch, seit die Menschheit fremdgeht. Dennoch ist es wahr, auch wenn seine ganze Haltung deutlich macht, dass er mir kein Wort glaubt. Er dreht sich auf dem Absatz um und stürmt die Treppe runter. Hastig springe ich vom Schrank und zucke unter dem Schmerz in meiner Fußsohle zusammen.
    „Du passt auf meinen Sohn auf, bis ich das geklärt habe“, fauche ich Jakob an und bin kurz davor, ihn zur Untermalung meiner Aussage am nicht vorhandenen Kragen zu packen. Immer noch trägt er kein Shirt, was die Situation nicht gerade verbessert. Schuldbewusst nickt er nur und ist gerade viel zu kleinlaut, um noch etwas zu sagen.
    Ich stürme an Daniela vorbei, hinter Sven her. Der schlägt gerade unten die Haustür zu. Als er die Autotür öffnet, schaffe ich es, zu ihm aufzuholen. Ehe er sich auf den Fahrersitz setzt, bekomme ich einen Zipfel von seinem T-Shirt zu fassen. Er befreit sich grob aus meinem Griff und hält dabei mein Handgelenk fest.
    „Bitte, Sven“, flehe ich.
    „Ich kann nicht mehr, Melina. Lass mich gehen, bevor ich etwas sage, was ich später bereue.“
    Seine Stimme ist sanfter, als ich es erwartet hätte. Gerade das tut weh. Es zeigt mir überdeutlich, wie sehr ich ihn verletzt habe. Schon wieder. Dabei habe ich gar nichts getan. Dennoch kann ich nicht abstreiten, bis zu einem gewissen Maß an der Situation Schuld zu sein.
    Auch wenn ich Jakobs Kuss nicht erwidert habe und gar nicht erwidern wollte, habe ich mich in diese Situation manövriert. Natürlich weiß ich, dass Jakob mich sehr mag. Und wenn ich ehrlich bin, dann habe ich ihn zwar nie ermutigt, aber auch nicht wirklich abgewiesen.
    Ich lasse Sven los und sehe ihm hinterher, wie er vom Grundstück rauscht. Als ich mich umdrehe, steht Daniela in der Haustür und sieht mich mitfühlend an. Sie kommt mir entgegen und schließt mich in ihre Arme. Auch wenn sie die Letzte ist, bei der ich das tun sollte, lasse ich doch den ganzen Frust raus. Sie lässt mich einfach weinen und streicht mir beruhigend über die Haare. Es müsste mir unangenehm sein, nachdem was wir zusammen getan haben, aber es fühlt sich einfach nur gut an, sich bei jemandem auszuheulen, der nicht in diesem ganzen Drama mit drinhängt.
    Als ich mich etwas beruhigt habe, bringt sie mich ins Haus. Jakob sitzt auf der Treppe und rauft sich die Haare. Vom Klang unserer Schritte aufgeschreckt, sieht er hoch. Zum Glück hat er sich endlich ein Shirt übergezogen, denn irgendwie würde mich sein nackter Oberkörper nur noch wütender machen.
    „Wo ist Max?“, krächze ich und muss mich erst mal räuspern, um meine Stimme wieder klar zu bekommen.
    „Er ist eingeschlafen. Ich habe ihn in Elianas Bett gelegt. Hoffentlich ist das in Ordnung.“
    „Natürlich. Trotzdem muss ich gleich los. Sven hat Max‘ Wickeltasche im Auto und jetzt habe ich keine Milch und keine Windeln für ihn. Kannst du mir ein Taxi rufen?“
    „Unsinn“, ruft Daniela. „Ich fahre dich gleich nach Hause. Onkel Jakob passt solange auf meine Tochter auf. Außerdem musst du nicht sofort gehen. Ich bin mir sicher, mein völlig blinder Bruder hat noch genug Vorräte für Lia hier, womit du ihn versorgen kannst.“
    Jakob nickt zustimmend.
    „Ich bin nicht blind, Dani. Sie hat mir gesagt, er ist nur ein Freund“, rechtfertigt er sich.
    „Es ist nicht so einfach“, flüstere ich, obwohl die beiden mir gar nicht zuhören.
    „Ich wusste das schon nach einer halben Stunde. Jakob kapiert es nach Wochen noch nicht.“
    Verständnislos schüttelt Daniela den Kopf.
    Jakob sieht verwirrt von mir zu seiner Schwester und wieder zurück.
    „Woher kennt ihr euch?“
    „Das willst du nicht wissen“, antworten wir synchron. Die ganze Situation ist so abgefuckt, ich kann nicht anders, als unter Tränen hysterisch zu lachen.
    „Dani?“, fragt Jakob seine Schwester und wartet immer noch auf eine Erklärung.
    „Vergiss es, Brüderchen. Die Antwort willst du
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