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Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)

Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)

Titel: Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)
Autoren: Paula Roe
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winkte ihn mit einem „Wollen-Sie-mich-auf-den-Arm-nehmen“-Ausdruck weg. So gemaßregelt, beobachtete er, wie sie den Kopf schüttelte, den Blick auf den Boden gerichtet.
    „Ich habe das Manuskript überflogen“, fuhr er fort. „Ungefähr auf der Hälfte führt er zwei Figuren ein: Megan und Tori. Aber in seinen Notizen hat er sie umbenannt.“
    Sie riss den Kopf hoch. „Steht da auch, warum?“
    „Nein.“
    „In den Büchern werden sie also …“
    „… Erin und Heather heißen, ja. Wie Ihre Töchter.“ Er legte eine kurze Pause ein. „Und Dunbars.“
    Das Schweigen zog sich in die Länge, nur unterbrochen von ihrem heftigen Atmen. Schock? Wut? Das Vorspiel zu Tränen? Was immer auch in ihrem Kopf vorging, eins wusste er mit Sicherheit: Vanessa Partridge war nicht die Art von Frau, die öffentlich weinen würde. Als sie die Schultern straffte und das Kinn reckte, bestätigte sich diese Einschätzung.
    „Sie kommen besser mit rauf.“
    Er hob eine Augenbraue. „Sicher?“
    Mit einem knappen Nicken drehte sie sich um und stieg die Treppe wieder hinauf.
    Während er ihr folgte, vermied Chase den Blick auf ihren Hintern. Oben angekommen, gingen sie durch einen kurzen Flur, und er erhaschte einen Blick in ein Schlafzimmer, bevor sie in die andere Richtung deutete. „Setzen Sie sich.“
    Er betrat das Wohnzimmer und kam Ihrer Aufforderung nach. An der gegenüberliegenden Seite des gemütlichen Zimmers türmten sich Bücherstapel und zogen sich hin bis unter ein großes Fenster links von ihm. Dann folgten ein kleiner Fernseher und ein DVD-Player. In einem hohen Regal fand sich eine Ansammlung von Andenken – ein Kerzenständer, eine seltsam geformte Figur aus Ton und ein ganzes Dutzend kleiner Origamifiguren. Den Sofatisch bedeckten verschiedene Zeitschriften und ein Stapel bunte Papiere, neben denen ein Becher voller Buntstifte stand. In der Mitte des Zimmers hatte ein Laufstall Platz gefunden, und daneben war ein Polstersessel gequetscht.
    Das war also die echte Vanessa Partridge?
    Er ließ den Blick über ihre Einrichtung schweifen. Warum würde jemand, der mit dem goldenen Löffel im Mund geboren worden war, in einer Mietwohnung leben und als unterbezahlte Lehrerin an einer Vorschule arbeiten?
    Vanessa schloss die Tür hinter ihnen. In ihrem Kopf herrschte ein einziges Chaos. Warum? Warum hatte Dylan …?
    Der Telefonanruf.
    „Ich muss mit dir reden.“ Das war alles gewesen. Ein kurze, blechern klingende Nachricht auf ihrer Mailbox. Sie hatte angenommen, dass er damit meinte, er müsse sofort mit ihr reden. Doch ihr hoffnungsfroher Optimismus hatte sich bald, nach drei Stunden und fünf Nachrichten auf seiner Mailbox und noch immer keiner Rückmeldung seinerseits, in rasende Wut verwandelt. Dann hatte sie den Fernseher eingeschaltet und gesehen, dass er nicht nur auf der anderen Seite der Welt, sondern auch bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war.
    Langsam ging sie in ihr Wohnzimmer. Nie zuvor hatte sie so heftige Bestürzung gefühlt. Ja, sie war dumm genug gewesen, sich in einen Mann zu verlieben, der sie nicht so lieben konnte, wie sie es verdiente. Und diese letzte, quälende Nachricht von ihm war ihr persönliches Folterinstrument geworden, als sie sie voller Hoffnung wieder und wieder abgespielt hatte.
    Aber das? Das ging weit darüber hinaus.
    Sie konnte sich niemandem anvertrauen, was ihre Einsamkeit um ein Tausendfaches verstärkt hatte. Während die Dunbar-Story wochenlang ununterbrochen in den Nachrichten war, seine Nachbarn, sein Lektor, sein Assistent interviewt wurden, hatte sie nichts anderes tun können, als frustriert und wütend auf den Bildschirm zu starren. Ein neues Leben mit einem neuen Job zu beginnen war im Vergleich dazu, Dunbars heimliche Geliebte zu sein, fast schon leicht gewesen.
    Und Chase Harrington war nun der einzige lebende Mensch, der auch die Wahrheit kannte.
    Jedenfalls mehr wusste als alle anderen. Sie warf ihm einen panischen Blick zu.
    „Also, was …“, begann sie, als ein leises Weinen sie unterbrach. Vanessa drehte sich um und ging Richtung Flur. Doch Chase griff nach ihrem Handgelenk und hielt sie zurück.
    „Warten Sie.“
    Sie starrte ihn an und dann auf die Finger, die warm ihr Handgelenk umschlossen.
    Er ließ sie los. „Bleiben Sie vor der Tür und reden Sie einfach nur mit ihr. Gehen Sie nicht ins Zimmer und machen Sie kein Licht an.“
    Sie runzelte die Stirn. „Warum …“
    Das Weinen wurde lauter.
    „Versuchen Sie es einfach,
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