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Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Titel: Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)
Autoren: Cynthia Hand
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sie.
    «Okay, okay. Kein Gedankenverschmelzen mehr. Ich habe verstanden.»
    «Oder erst wieder, wenn ich es auch kann. Und das wird bald der Fall sein. Ich habe geübt», sagt sie.
    «Das bezweifle ich nicht», meint Christian.
    Er sagt es mit einem Lachen in den Augen, und ich unterdrücke ein Lächeln. «Und? Hast du deinen Zimmergenossen schon kennengelernt?»
    Er nickt. «Charlie. Er will Computerprogrammierer werden. Ist quasi mit seiner Xbox verheiratet. Und du?»
    «Sie heißt Wan Chen, und sie ist bestens vorbereitet und nimmt alles total ernst», berichte ich. «Sie hat mir ihren Stundenplan gezeigt. Da hab ich mich gleich als total faule Socke gefühlt.»
    «Na ja, du bist eine total faule Socke», stellt Angela klar.
    «Wie wahr.»
    «Und deine Mitbewohnerin? Wie ist die so?», erkundigt sich Christian bei Angela. Das wehrlose arme Ding , fügt er in Gedanken hinzu. Weshalb ich kichern muss.
    «Ich habe zwei Mitbewohnerinnen … ich Glückliche», sagt Angela. «Zwei Mega-Blondinen.»
    «He!», protestiere ich gegen ihren Ton beim Wort «Blondinen».
    «Das sind zwei Barbies. Eine hat Kommunikation als Hauptfach – was immer das bedeutet –, die andere ist noch unentschlossen.»
    «Ist doch nicht schlimm, wenn man noch unentschlossen ist.» Ich schaue Christian an, ein bisschen verlegen, weil ich mich auch noch nicht entschieden habe.
    «Ich bin auch noch unentschlossen», sagt er. Angela und ich starren ihn überrascht an. «Was denn? Darf ich nicht unentschlossen sein?»
    «Ich hab gedacht, du nimmst Wirtschaftswissenschaften als Hauptfach», meint Angela.
    «Wieso?»
    «Weil du einfach göttlich mit Anzug und Krawatte aussiehst», erklärt sie zuckersüß. «Du bist attraktiv. Du solltest deine Vorzüge ausspielen.»
    Er schluckt den Köder nicht. «Wirtschaft ist Walters Ding. Nicht meins.»
    «Also was ist denn dein Ding?», fragt Angela.
    «Wie gesagt, ich hab mich noch nicht entschieden.» Er mustert mich intensiv, die goldenen Sprenkel in seinen grünen Augen fangen das Licht ein, und ich spüre, wie mir die Hitze in die Wangen steigt.
    «Wo ist Walter eigentlich?», frage ich, um das Thema zu wechseln.
    «Bei Billy.» Christian dreht sich um und zeigt auf den Bereich des Innenhofs, der für die Eltern vorgesehen ist, wo Walter und Billy stehen und natürlich so aussehen, als seien sie ins Gespräch vertieft.
    «Ein schönes Paar», sage ich und mustere Billy, als sie lacht und Walter eine Hand auf den Arm legt. «Natürlich war ich völlig überrascht, als Billy mich in diesem Sommer angerufen und mir erzählt hatte, sie und Walter würden heiraten. Das habe ich nun wirklich nicht kommen sehen.»
    «Moment mal, Billy und Walter wollen heiraten?», ruft Angela. «Wann denn?»
    «Sie haben geheiratet», klärt Christian uns auf. «Im Juli. Auf der Wiese. Es kam ziemlich plötzlich.»
    «Ich wusste nicht mal, dass die beiden sich überhaupt mögen», sage ich, ehe Angela mit dem Brüten fertig ist und mit dem Witz herausplatzen kann, dass Christian und ich ein echt merkwürdiges Bruder-Schwester-Gespann abgeben, weil doch sein gesetzlicher Vormund meinen gesetzlichen Vormund geheiratet hat.
    «O doch, die mögen sich», sagt Christian. «Sie geben sich Mühe, diskret zu sein, mir zuliebe, schätze ich. Aber Walter denkt andauernd an sie. Laut. Er stellt sie sich ständig vor. Und das in verschiedenen Stadien des Nacktseins, wenn ihr versteht, was ich meine.»
    «Igitt. Bitte keine Einzelheiten. Ich musste mir nach dem, was ich diese Woche in ihrem Kopf gesehen habe, schon das Hirn mit Seife sauber schrubben. Habt ihr wirklich ein Bärenfell bei euch zu Hause?»
    «Ich fürchte, jetzt hast du mir die Freude an unserem Wohnzimmer verdorben», sagt er und stöhnt auf, aber er meint es nicht so. Er freut sich für Billy und Walter. Er glaubt, dass es gut ist für Walter. Ihn von anderen Dingen ablenkt.
    Was für Dingen? , frage ich wortlos.
    Später , antwortet er. Ich erzähl dir schon noch alles. Später.
    Entnervt seufzt Angela. «Ach mein Gott, ihr zwei. Ihr tut es schon wieder.»

    Nach den Orientierungsansprachen, nachdem man uns erzählt hat, wie stolz wir auf uns sein können, was für hohe Erwartungen alle an unsere Zukunft haben und welch wunderbare Chancen sich uns bieten würden, während wir auf der ‹Farm› sind, wie sie Stanford nennen, sollen wir alle in unsere Wohnheime zurückgehen und uns mit den anderen bekannt machen.
    An dieser Stelle teilt man den Eltern mit, dass sie wieder
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