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Undercover Lover

Undercover Lover

Titel: Undercover Lover
Autoren: Jazz Winter
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Gästezimmers an, heult oder schweigt, aber sie redet nicht mit mir. Nachts schreit sie sich die Seele aus dem Leib, dass einem das Blut in den Adern gefriert, und nicht selten ruft sie deinen Namen.“
    Er musterte sie und schnaubte.
    „Was soll ich deiner Meinung nach tun? Sie will mich nicht sehen. Wenn sie nicht mit dir redet, wird sie garantiert auch nicht mit mir sprechen wollen.“
    „Tu verdammt noch mal etwas. Berührt dich das überhaupt nicht? Sie geht vor die Hunde, und das ist deine Schuld und die deines Cop-Kumpels. Kaylin hätte gar nicht da sein dürfen. Ihr hättet etwas tun können und habt sie ins offene Messer laufen lassen. Ich hab verdammte Angst um sie. Ich trau mich nicht einmal, für fünf Minuten meine Wohnung zu verlassen, ohne dass mich jemand ablöst. Nevin, ich habe wirklich Angst, dass sie sich etwas antut.“
    Nevin nickte, aber er fühlte sich ebenso hilflos, wie Tara aussah.
    „Sie braucht dich, und du sitzt hier rum und tust gar nichts.“
    „Tara, ich liebe sie, aber es ist vorbei. Sie hasst mich, und sie hat allen Grund dazu. Du hast recht, es ist meine Schuld, dass sie in Gefahr geraten ist. Ich hab es versaut.“
    „Dann mach es wieder gut.“
    „Wie?“
    „Zum Beispiel könntest du endlich damit aufhören zu kommen und zu gehen, wann immer dir danach ist. Beende diese Fick-mich-Freundschaft und mach was Ordentliches draus. Kauf ihr einen scheiß Rosenstrauß, und von mir aus stell dich vor das Fenster und sing ihr einen schnulzigen Liebessong. Aber tu etwas! Solange du hier im Selbstmitleid zerfließt, ändert sich gar nichts. Sie liebt dich! Wusstest du das?“
    Er erinnerte sich daran, was sie auf dem Dach gesagt hatte, als sie glaubte, ihr Leben sei vorbei. Nevin nickte.
    „Das ändert nichts. Sie wird mir nie verzeihen können, und ich würde es nicht ertragen, den Vorwurf in ihren Augen zu sehen. Ich kann mir selbst nicht verzeihen. Der Job ist … er macht mich kaputt. Sie braucht einen Mann, der an ihrer Seite sein kann, der einen soliden Beruf hat, ohne die Aussicht, jeden Tag in einem Leichensack zu landen.“
    Tara schüttelte fassungslos den Kopf.
    „Scheiße, ihr habt beide nicht mehr alle Tassen im Schrank. Ihr seid euch so ähnlich, dass es schon Furcht einflößend ist. Sie sagt das Gleiche über dich. Du hättest etwas Besseres verdient, und du würdest schnell wieder jemanden finden … Fick dich, Nevin Seymoore. Etwas Besseres als Kaylin findest du nicht, sie ist die Beste, die ich kenne.“
    „Ich bin nicht auf der Suche. Sie ist das Beste, das mir je begegnet ist.“
    Tara packte wütend den Kragen seiner Lederjacken und schüttelte ihn durch.
    „Kapierst du nicht? Ihr seid so mit euch selbst beschäftigt, dass ihr beide glaubt, füreinander nicht gut genug zu sein. Mach die Augen auf, Seymoore. Gerade läuft das Leben an dir vorbei. Wenn du jetzt nicht Nägel mit Köpfen machst und zu ihr gehst, dann ist es tatsächlich vorbei. Und ihr beide werdet euch für den Rest eures Lebens fragen, wie es hätte sein können. Du liebst sie, sie liebt dich, was ist daran so schwer?“
    „Es ist komplizierter als das.“
    „Scheiße, kompliziert kann ich werden, wenn du deinen Arsch jetzt nicht hebst.“
    Enttäuscht ließ sie Nevin los und drehte sich um.
    „Du bist wirklich ein Idiot.“
    Als ihr Wagen sich viel zu schnell entfernte, lehnte Nevin sich zurück und blickte wieder hinaus aufs Meer. Blind tastete er in die Innentasche seiner Lederjacke und zog eine kleine Schachtel hervor. Er öffnete sie nicht, kannte er doch den Inhalt so gut. Seine Faust schloss sich fest darum, und ein Lächeln glitt über sein Gesicht.

Kapitel 26

    Am nächsten Morgen blickte Nevin an Taras Apartmentgebäude empor und atmete tief ein und aus. Er ignorierte den Lift und nahm gleich zwei Stufen auf einmal, bis er die richtige Etage erreichte, und klopfte an.
    „Oh Gott, ist dir überhaupt klar, dass es mitten in der Nacht ist?“
    Lächelnd schob er die Tür ein Stück weiter auf und trat ein.
    „Dir auch einen wunderbaren guten Morgen, Tara. Es ist acht Uhr, um genau zu sein.“
    „Ich sagte doch, mitten in der Nacht.“
    Sie stand in einer weit geschnittenen lilafarbenen Pyjamahose und einem engen grünen Top verschlafen vor ihm.
    „Wo ist sie?“
    Tara rieb sich mit einer Faust den Schlaf aus den Augen und hob den Finger in Richtung Gästezimmer. Nevin wuschelte ihr gut gelaunt durch das sowieso zerzauste Haar.
    „Leg dich wieder hin, den Rest übernehme
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