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Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)

Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Fredrica Alleyn
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zweimal im Monat, und ich erinnere mich, dass Leonora in diesem Jahr das Internat verlässt. Seine Frau ist nicht Leonoras Mutter, dafür ist sie viel zu jung. Ich glaube, sie ist das Ergebnis seiner zweiten Ehe. Insgesamt hat er dreimal geheiratet, da fällt es manchmal schwer, die Reihenfolge im Kopf zu behalten.«
    »Vielleicht will ihre Stiefmutter sie nur aus dem Weg haben, während Leonora sich selbst findet«, meinte Cressida.
    »Da bin ich mir sicher. Rose ist selbst erst dreiundzwanzig, deshalb kann man davon ausgehen, dass eine achtzehnjährige Stieftochter Probleme verursacht. Was erwarten diese Männer eigentlich? Sagen Sie, haben Sie eine Chance gehabt, sich die Galerie anzusehen?«
    »Ja, ich glaube, ich habe alles gesehen.«
    Marcia sah sie nachdenklich an. »Was halten Sie denn von Ricks Arbeiten?«
    »Die im Alkoven?«, fragte Cressida.
    Marcia nickte.
    »Sie sind gewiss sehr eindrucksvoll«, sagte Cressida langsam. »Aber ich fand sie auch sehr beunruhigend. Ich glaube nicht, dass ich eines seiner Bilder über mein Bett hängen würde.«
    »Der perfekte Ort, hätte ich gedacht«, sagte Marcia lachend. Dann schien sie zu denken, dass dies nicht die angemessene Antwort war, und hörte auf zu lachen. »Es ist alles nur eine Frage des persönlichen Geschmacks«, sagte sie steif. »Ich finde, dass er unglaublich begabt ist, und Guy ist überzeugt, dass er eines Tages sehr berühmt sein wird. Aber die dunkle Seite seiner Arbeiten sind nicht jedermanns Geschmack.«
    »Aber ich habe nicht aufhören können, die Bilder anzustarren«, gab Cressida zu.
    »Wirklich?«, fragte Marcia bedächtig. »Interessant. Ich werde es ihm sagen, wenn er das nächste Mal anruft. Wie die meisten Künstler ist er sehr unsicher, sodass jedes Lob ihm hilft, sein Selbstvertrauen zu stärken.«
    Cressida konnte sich nur schwer vorstellen, dass ein Mann, der solche beeindruckenden Zeichnungen hervorbringen konnte, sein Selbstvertrauen erst finden musste, aber sie wusste von Sue, dass alle Künstler unsicher waren, unsicher und neurotisch, und offenbar gehörte Rick auch zu denen.
    Der Rest des Tages ging schnell vorbei. Am Nachmittag wurde Cressida von einer jungen Frau namens Polly unterstützt. Sie war dafür verantwortlich, dass alle Reproduktionsaufträge schnell ausgeführt wurden, und sie nahm auch Aufträge für ihre eigene kleine Firma entgegen; sie fertigte Bilderrahmen an und arbeitete von zu Hause, das dem Elgin Crescent gleich gegenüber lag. Cressida dachte, Polly könnte ihr ein paar nützliche Informationen liefern, und kurz bevor die Galerie schloss, gelang es ihr, die andere Frau in ein Gespräch zu verwickeln.
    »Kennen Sie einige der Künstler, die hier ausstellen?«, begann Cressida.
    Polly schüttelte den Kopf. »Nicht persönlich. Von Zeit zu Zeit kommt jemand herein, und dann plaudern wir, aber das ist auch schon alles. Ich gehöre nicht zu den Auserwählten, wenn es das ist, was Sie meinen.«
    »Auserwählte?«
    »Ja. Marcia und Guy finden ab und zu Geschmack an der einen oder anderen Assistentin und nehmen sie mit zu Partys, wo sie die Künstler und Sammler kennen lernen. Aus dem, was ich gehört habe, müssen das interessante Abende sein, aber mehr als das, was so allgemein geklatscht wird, weiß ich nicht. Ich bin jedenfalls nie eingeladen worden.«
    »Ist denn das Mädchen, das vor mir hier war, schon mal eingeladen worden?«
    Polly hob die Brauen. »Sie ist doch eine Freundin von Ihnen. Warum fragen Sie sie nicht selbst?«
    Cressida fluchte innerlich wegen ihres Faux pas. »Ich kenne ihre Familie«, sagte sie rasch. »Sue würde mir nicht alles erzählen, glaube ich.«
    »Dann werde ich mich hüten, etwas über sie zu sagen. Aber ich kann Ihnen sagen, an wem die Besitzer Gefallen gefunden haben. Saskia. Sie war nur eine temporäre Aushilfskraft, ich glaube, sie hat insgesamt nur acht Wochen zeitweise hier gearbeitet, aber sie haben sie vom ersten Tag an überall mitgenommen. Sie ist sehr attraktiv, und das gibt bei Guy Cronje den Ausschlag.«
    »Alle Kunstwerke, die ich hier gesehen habe, sind von modernen Künstlern. Handeln sie nicht mit anderen Sujets?«
    »Womit denn?«
    »Nun, Gemälde im Stil der Renaissance, zum Beispiel«, meinte Cressida.
    »Das wäre sinnlos«, antwortete Polly. »Man bekommt Drucke von allen berühmten Malern dieser Zeit. Nein, diese Galerie bietet neuen Künstlern ein Zuhause. Einige davon werden zu den Großen unserer Zeit werden. Die meisten unserer Sammler haben ihre
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