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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall
Autoren: Granger Ann
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sie fest in seinem Würgegriff hat, schlägt er ihnen eine einmalige Zahlung vor, und sie werden diese vermeintliche Chance beim Schopf ergreifen, um ihren Quälgeist loszuwerden, die Armen. Die Sache ist nur – es wird nicht bei einer einmaligen Zahlung bleiben. Sie werden eine weitere Forderung erhalten, und es wird kein Ende nehmen. Ich neige dazu, bei meiner Erpressungstheorie zu bleiben.«
»Aber das, was du sagst, klingt nicht nach einer alten Lady mit einem Schoßhündchen, die ihre Befriedigung aus anonymen Briefen an die Nachbarschaft zieht«, entgegnete Meredith. »Es ist ein großer Sprung von dem Versuch, jemandem Angst zu machen, bis zu richtiger Erpressung.«
»Das ist es. Aber manchmal fängt jemand mit einem Plan an, und dann, während der Durchführung, fällt ihm ein, wie er seinen Plan noch verbessern kann.«
»Vielleicht«, sagte Meredith ernst. »Ich denke, die Jenners wären sogar erleichtert, wenn es um Erpressung als Motiv ginge. Die Tatsache, dass jemand dein Geld will, ist leichter zu ertragen als die Vorstellung, dass jemand dich hasst und Vergnügen daran findet, dich zu quälen.« Sie atmete tief durch. »Die Jenners wissen nicht, wie dieser Schreiber auf sie beziehungsweise Alison gekommen sein könnte.«
»Das ist vielleicht gar kein so großes Geheimnis. Die Gerichtsverhandlung ist in den Akten verzeichnet. Vielleicht ist jemand über einen Verweis gestolpert oder hat einen Bericht in der Zeitung gelesen.«
»Aber er würde nicht wissen, dass es sich um Alison Jenner handelt, oder? Ihr Name lautete damals noch Harris, sagt Toby. Sie heißt erst seit zehn Jahren Jenner. Wieso sollte der Schreiber die beiden Namen miteinander in Verbindung bringen? Selbst wenn es ein Foto gab, in der Zeitung oder in einem Magazin – vorausgesetzt, der Briefeschreiber ist dadurch auf die Geschichte aufmerksam geworden –, die Menschen verändern sich in fünfundzwanzig Jahren. Alison muss inzwischen achtundvierzig sein. Zum Zeitpunkt der Gerichtsverhandlung war sie dreiundzwanzig.«
Markby hatte ihren Einwänden schweigend gelauscht. Er nickte, als sie verstummte. »Klingt einleuchtend. Hör zu, Inspector Winter drüben in Bamford ist ein gewissenhafter Beamter, und ich bin sicher, dass er sämtliche erforderlichen Maßnahmen in Bezug auf diese Briefe getroffen hat. Vielleicht ist er mehr als erfreut, wenn er den Fall an jemanden vom Regionalen Hauptquartier abgeben kann – wenn sich herausstellt, dass es um Erpressung geht, dann benötigen die Ermittlungen Zeit und Personal, und Winter hat beides nicht. Außerdem sind die Jenners die Sorte von Leuten, für die sich die Regenbogenpresse interessiert. Reicher Mann, junge, attraktive Frau, Skandal in der Vergangenheit dieser Frau. War Jenner früher eigentlich schon mal verheiratet? Er muss schon über fünfzig gewesen sein, als er Alison zur Frau genommen hat.«
Meredith rieb sich die Nase. »Ich weiß es nicht. Ich frage Toby.«
»Dann ist da noch Jenner selbst«, sagte Markby. »Gut möglich, dass er sich während seiner langen, erfolgreichen Karriere Feinde gemacht hat. Niemand kommt in der Geschäftswelt ohne ein gerüttelt Maß an Skrupellosigkeit so weit nach oben. Vielleicht versucht jemand, es ihm über seine Frau heimzuzahlen?«
»Er klingt ziemlich schroff, zugegeben«, räumte Meredith ein. »Toby sagt, es käme wahrscheinlich daher, dass er daran gewöhnt wäre, das Sagen zu haben. Er meint, sein Onkel wäre eigentlich ganz in Ordnung.«
»Aber er mag es nicht, in eine Situation zu geraten, in der er nicht weiß, was er tun soll, richtig? Kann ich gut verstehen.« Markby nickte. »Also schön, wir treffen uns zum Essen mit ihnen und hören uns an, was sie zu sagen haben. Ich rufe gleich morgen Früh Winter an und sage ihm, was ich vorhabe. Ich kann nicht hinter seinem Rücken ermitteln. Außerdem kann er mir eine kurze Zusammenfassung geben, welche forensischen Beweise auf dem letzten noch existierenden Drohbrief gefunden wurden. Das Problem für mich ist, wenn wir den Fall beim Regionalen Hauptquartier übernehmen – wem übertrage ich die Leitung der Ermittlungen? Ich werde Dave Pearce sicher vermissen, aber er arbeitet jetzt am anderen Ende des Landes und kommt wahrscheinlich nicht zu uns zurück. Natürlich könnte ich seinen Ersatz nehmen, Jessica Campbell.«
»Kenne ich sie?«, fragte Meredith stirnrunzelnd. »Ich glaube nicht, nein. Sie ist erst vor kurzem zu uns gekommen, um die Stelle von Pearce zu besetzen. Mit ein wenig Glück
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