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Und ploetzlich sind sie 13

Und ploetzlich sind sie 13

Titel: Und ploetzlich sind sie 13
Autoren: Claudia und David Arp
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Zeitschriften und Musiksammlungen von Jugendlichen zu kramen oder in Schreibtischschubladen herumzuschnüffeln sind Handlungsweisen, die weit eher zu einer Entfremdung zwischen Kind und Eltern führen als zu Gemeinsamkeiten.
    Herumspionieren zerstört die Beziehung und führt zu Misstrauen. Je mehr wir mit aufbegehrenden Jugendlichen wie mit einem Erwachsenen reden können, desto besser.
Zum Schluss
    Fritz Ridenour bringt das Thema „Kurskorrekturen zwischendurch“ auf den Punkt, wenn er sagt: „Nachdem ich drei eigene Kinder großgezogen und mit einer Vielzahl von Kindern gesprochen habe, die ich nicht aufgezogen habe, bin ich von einem überzeugt: Die Beziehung zwischen Eltern und Kind hat absoluten Vorrang. Wie es zwischen Ihnen und Ihrem Kind aussieht, ist ein Kommentar zu den Verhaltensweisen und Einstellungen, die Sie in die Beziehung einbringen.“ 30
    Eine Veränderung in der Beziehung zu Ihrem Kind kann heute noch beginnen. Sie können Ihrem Kind Vertrauen schenken. Fangen Sie gleich damit an!
    TIPP

    Was können Sie in der kommenden Woche konkret tun, um Ihr Vertrauen in Ihr Kind zu stärken? Einige Vorschläge:
    – Lassen Sie vergangene Fehler vergangen sein. Entscheiden Sie sich dafür, die Fehler von gestern nicht mehr zum Thema zu machen.
    – Wo können Sie ein wenig mehr Freiheit in Bereichen geben, die auf lange Sicht gesehen nicht so bedeutend sind, die aber immer wieder zum Konfliktpunkt werden (Zustand des Zimmers, Piercing, Outfit, Ordnung etc.)?
    – Gewähren Sie vermehrt Rückzugsraum.
    – Beten Sie!

5
Teil
Entspannen
Sie können nicht alles
unter Kontrolle haben

Kapitel 15
Entspannung – ein Fremdwort?
    In der Woche, als unser ältester Sohn mit der Schule fertig wurde, ging es bei uns ziemlich hektisch zu. Immer wieder ruhten unsere Blicke verstohlen und voller Stolz auf unserem Sohn, denn er war nun wirklich fast erwachsen.
    An einem Abend in dieser Woche übernachtete sein Freund Andy bei uns. Um zehn Uhr verkündete unser Sohn: „Mama, wir müssen mal eben zu Andy und etwas holen. Ich rufe dich von ihm aus an.“
    „Das wirst du schön bleiben lassen“, erklärte Claudia, „ich bin fix und fertig. Ich gehe jetzt ins Bett!“
    Claudia hat einen leichten Schlaf und hat es niemals fertiggebracht, fest und ruhig zu schlafen, solange ein Sohn der Familie Arp nicht zu Hause war. Sie wachte also um 2 Uhr nachts auf und entdeckte, dass die Jungs immer noch nicht da waren.
    Was macht man in einem solchen Moment? Ruft man die Polizei an? Oder besser alle Krankenhäuser in der näheren Umgebung? Nur wer so etwas miterlebt hat, kann das Gefühl der Hilflosigkeit nachempfinden, das einen in einer solchen Situation überfällt. Obwohl sie sich immer wieder sagte, dass den Jungs bestimmt nichts zugestoßen war, hatte sie doch ein mulmiges Gefühl im Magen, als die Minuten verrannen und eine halbe Stunde verging und dann noch eine. Um drei Uhr hörte sie endlich ein Auto in der Einfahrt. Was empfand Claudia in diesem Moment? Erleichterung. Müdigkeit. Ärger. Vor allem aber Dankbarkeit, dass nichts passiert war.
    „Also, ihr beiden“, begann Claudia, „ich habe mir Sorgen gemacht, ihr hättet einen Unfall gehabt. Wisst ihr überhaupt, wie spät es ist? Wo wart ihr so lange?“
    „Oh, Mama“, entgegnete unser Sohn mit seinem ganzen Charme, „nett, dass du dir um uns Sorgen gemacht hast.“
    Nun gehört es zwar nicht gerade zu unseren Lieblingsbeschäftigungen, uns Sorgen zu machen, aber es ist doch nett, dass es mal jemand anerkennt. Aber wo um alles in der Welt waren unsere beiden würdigen Herren Schulabgänger gewesen? Sie hatten nur mal den Hof einer Freundin mit einem Gruß aus Klopapier etwas „dekoriert“!
    Wachen Sie manchmal mitten in der Nacht auf mit der bangen Frage, wo Ihr Kind wohl gerade steckt? Machen Sie sich Sorgen über Schulnoten, über den neuesten Tick, über den Freundeskreis oder die anstehende Berufswahl? Schrecken Sie jedes Mal zusammen, wenn Sie das Martinshorn hören? Besonders anfällig für Ängste dieser Art scheinen Eltern zu sein, weil sie sich für Dinge verantwortlich fühlen, auf die sie nicht den geringsten Einfluss haben.
    Lange Jahre verwenden wir unsere Zeit und Energie darauf, unsere Kinder zu erziehen. Jetzt, wo sie Teenager werden, müssen sie damit anfangen, eigene Entscheidungen zu treffen. Sicher kann man auch jetzt noch hin und wieder einen Rat geben, aber manchmal muss man sie einfach gehen lassen. Es ist schwer mitanzusehen, wie sie
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