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Und ploetzlich sind sie 13

Und ploetzlich sind sie 13

Titel: Und ploetzlich sind sie 13
Autoren: Claudia und David Arp
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vernachlässigt. „Jetzt ist es zu spät, um eine Beziehung aufzubauen“, sagen Sie sich vielleicht. „Wenn ich das bloß getan hätte, als die Kinder noch klein waren, aber irgendwie sind die Jahre von eins bis zwölf einfach verflogen.“
    3. Sie haben aufgegeben und sehen keine Hoffnung mehr für die Beziehung zu Ihrem Kind. Ihr Kind spürt natürlich Ihre Enttäuschung. Zwischen Ihnen gibt es nur noch Resignation. Warum soll man überhaupt noch etwas versuchen? Die Beziehung ist sowieso kaputt.
    Erkennen Sie sich in einer dieser Situationen wieder? Vielleicht haben Sie diesen Extremzustand noch nicht erreicht, aber erste Anzeichen einer solchen Entwicklung sind schon erkennbar. Dieses Kapitel will eine Hilfe dazu bieten, wie man Korrekturen vornehmen kann, wenn Probleme am Horizont auftauchen. Vielleicht befinden Sie sich ja im Großen und Ganzen auf dem richtigen Kurs und benötigen lediglich die eine oder andere Feineinstellung. Es kann aber auch sein, dass der Kurs total geändert werden muss, um wieder auf die richtige Spur zu kommen.
Es besteht Hoffnung!
    Egal, in welcher Situation Sie sich befinden – Kurskorrekturen sind immer möglich. Aber diese Korrekturen fangen nicht bei Ihren Kindern an. Sie fangen bei Ihnen an! Wir können niemanden ändern – außer uns selbst. Dann kann es passieren, dass unser Gegenüber ebenfalls ein verändertes Verhalten an den Tag legt.
    Uns ist bewusst, dass nicht alle Leser dieses Buches Interesse an spirituellen Fragen haben. Aber doch möchten wir sagen: Für uns lag die Kraftquelle, die es uns ermöglicht hat, mit der Veränderung bei uns selbst anzufangen, in unserem Glauben. Für uns bedeutete das, dass wir uns in allen Schwierigkeiten auf unseren Ursprung besinnen konnten, dass wir uns an Gott wenden konnten, der jedem Menschen – Eltern und Jugendlichen – ein erfülltes und sinnvolles Leben schenken möchte. Das gab uns Sicherheit und Hoffnung und Durchhaltevermögen.
    Sicherheit und Geborgenheit für sich selbst aus einer spirituellen Verankerung zu beziehen, ist vielleicht der erste Schritt dahin, Niederlagen nicht zum endgültigen Scheitern werden zu lassen. Allerdings ist es nicht ohne Weiteres die Garantie für eine gute Beziehung zu Ihren heranwachsenden Kindern.
    Denken Sie einmal einige Minuten nach: Wie gehen Sie mit Ihrem Sohn, Ihrer Tochter um? Behandeln Sie ihn oder sie mit demselben Respekt und derselben Höflichkeit, die Sie einem guten Freund entgegenbringen? Oder beurteilen Sie Ihr Kind nur danach, was es leistet?
    Annette war in diese Falle getappt. Sowohl sie als auch ihr Mann hatten das Studium mit Auszeichnung absolviert. Keinen Augenblick lang hatten sie in Erwägung gezogen, dass ihr Sohn Oliver vielleicht nur ein mittelmäßiger Schüler sein könnte. Als der Junge in der Grundschule war, bemühte Annette sich sehr, ihm zu helfen, gute Noten zu erreichen. Aber in der weiterführenden Schule lehnte er diese Hilfe ab. Olivers Zensuren verschlechterten sich. Annettes Selbstwertgefühl war von den schwachen Leistungen ihres Sohnes angekratzt und mehr noch dadurch, dass er offenbar ihre Hilfe ablehnte.
    Die Beziehung zwischen dem Jungen und seinen Eltern verschlechterte sich. Irgendwann sagte sich Oliver: „Ich kann es meinen Eltern sowieso nicht recht machen, warum soll ich mich überhaupt anstrengen?“ Mit seinen Zensuren ging es vollends in den Keller. Aber war Annette nicht mit allen Kräften bemüht, eine gute Mutter zu sein? Mit Sicherheit. Aber sie hatte vergessen, dass ihr Selbstwertgefühl nicht von ihren Kindern und deren Leistungen abhängig ist. Außerdem musste sie lernen, dass es vollkommen in Ordnung ist, zum Durchschnitt zu gehören. Jemand hat einmal treffend formuliert: „Gott muss unheimlich viel für Durchschnittsmenschen übrig haben; er hat so viele davon geschaffen!“
    Machen Sie nicht den Fehler, von Ihren Kindern Anerkennung und Bestätigung zu erwarten. Das mag an solchen Tagen funktionieren, an denen Ihr Teenager freundlich, motiviert und liebevoll ist. Aber was machen Sie an den Tagen – und wir alle wissen, wie häufig die sind –, an denen Ihre Tochter, Ihr Sohn nicht gut drauf sind und allem, was Sie sagen, mit Ablehnung begegnen?
    Was können Sie also tun, wenn Unstimmigkeiten in der Beziehung zu Ihrem Teenager eine Kurskorrektur erfordern? Wir wollen zwei Bereiche ansprechen:
    1. Wie kann man beschädigtes Vertrauen wieder aufbauen?
    2. Wie kann man mit Jugendlichen umgehen, die ablehnend und
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