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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot
Autoren: Peter James
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Brighton? Cleo, Liebling, ich bin nicht Gott, und ich spiele nicht Gott, ich bin Polizist.«
    »Hast du dich je gefragt, ob du zu sehr Polizist bist?«
    »Will heißen?«
    »Ob du das Recht um jeden Preis durchsetzen musst? Ob du dich dahinter versteckst, ungeachtet des menschlichen Leids? Ob dich deine Weltsicht so sehr einschränkt, dass du nicht darüber hinausschauen kannst?«
    »Wir haben diesem rumänischen Straßenmädchen das Leben gerettet. Das bedeutet mir sehr viel.«
    »Job erledigt, weiter im Text?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, niemals. So arbeite ich nicht. Und ich empfinde es auch nicht so.«
    Sie drückte sich enger an ihn. »Du bist wirklich ein guter Mensch.«
    Er lächelte wehmütig. »In einer beschissenen Welt.«
    Sie blieb stehen, schaute ihn an und schenkte ihm das Lächeln, für das er sterben würde. »Durch dich ist sie ein bisschen weniger beschissen.«
    »Schön wär’s.«

Epilog
    LYNN STAND IN Caitlins Zimmer, das fast zweieinhalb Jahre unverändert geblieben war. Nun thronte inmitten des Durcheinanders ein Stapel Umzugskartons.
    Was sollte sie behalten, was wegwerfen? In der winzigen Wohnung, die sie nun bezog, war kaum Platz.
    Tränen rollten über ihr Gesicht, als sie sich in dem undurchdringlichen Dschungel aus Kleidung, Stofftieren, CDs, DVDs, Schuhen, Kosmetika, dem rosa Hocker, dem Mobile aus blauen Plastikschmetterlingen, den Einkaufstüten und der Dartscheibe mit der violetten Boa umsah.
    Sie weinte um Caitlin, nicht um diesen Ort. Sie bedauerte es nicht, das Haus zu verlassen. Caitlin hatte irgendwie recht gehabt. Es war ihr Haus, aber nie ihr Zuhause gewesen.
    Sie ging in ihr Schlafzimmer. Auf dem Bett türmte sich der Inhalt von Kleiderschrank und Kommode. Obenauf lag der blaue Mantel, noch immer in der Plastikhülle, in der sie ihn nach der Begegnung mit Reg Okuma verstaut hatte. Es war ihr Lieblingsmantel, doch sie hatte ihn nie wieder getragen. Auch Reg Okuma war Vergangenheit. Bei Denarii war man nach Caitlins Tod sehr gut zu ihr gewesen und hatte sie zur Managerin befördert. Auf diese Weise konnte sie seine Schulden und damit auch den negativen Eintrag löschen. Niemand hatte etwas bemerkt.
    Sie hängte den Mantel über den Arm und trat nach draußen in den schönen Frühlingsmorgen. Dann stopfte sie ihn in die Mülltonne.
    Vom Erlös des Hauses würde sie Luke und Sue Shackleton ihr Geld zurückzahlen. Ein Teil blieb auch für Mal und ihre Mutter. Danach wäre nicht mehr viel übrig, doch das war ihr egal, sie musste die Vergangenheit endgültig hinter sich lassen.
    Ein Teil davon war tatsächlich erledigt. Jedenfalls die Gefängnisstrafe. Zwei Jahre auf Bewährung dank der oscarreifen Vorstellung ihres Anwalts oder des mitfühlenden Richters oder beidem.
    Die lebenslange Trauer um Caitlin war etwas anderes. Angeblich waren die ersten beiden Jahre am schlimmsten, doch Lynn empfand es nicht so. Sie wachte mehrmals in der Woche schweißgebadet auf und weinte bitterlich über ihre falsche Entscheidung und das wunderschöne Mädchen, das sie verloren hatte.
    Sie verfluchte sich selbst, weil die legitime Transplantation zum Greifen nah gewesen war und sie aus purer Panik oder Dummheit alles kaputtgemacht hatte.
    Das Einzige, was sie beruhigen und trösten konnte, war das Schnurren von Max, der am Fußende lag, und die Erinnerung an das Lächeln ihrer Tochter und den Spruch, mit dem sie sie immer geärgert hatte.
    Reg dich ab, Frau.

Danksagung
    Wie all meine Romane mit Roy Grace ist auch dies eine erfundene Geschichte. Allerdings ist es auch traurige Wahrheit, dass in Großbritannien tagtäglich drei Menschen sterben, weil es nicht genügend Organspenden gibt. Außerdem ist es wahr und traurig, dass in Bukarest über tausend Kinder auf der Straße leben, manche von ihnen in der dritten Generation, und auch fünftausend Erwachsene. All dies ein Vermächtnis von Ceau ş escus monströsem Regime. Einige dieser Kinder werden tatsächlich wegen ihrer Organe verkauft.
    Es gibt viele Menschen, die mir bei der Arbeit an diesem Buch geholfen haben und ohne deren ungeheure Freundlichkeit und großzügige Unterstützung es unmöglich gewesen wäre, diese Geschichte authentisch zu schildern.
    Ein erster Dank gilt Martin Richards, QPM, Chief Constable von Sussex, der meine Arbeit äußerst großzügig unterstützt, viele hilfreiche Vorschläge gemacht und mir zahlreiche Türen geöffnet hat.
    Mein guter Freund, der ehemalige Detective Chief Superintendent David Gaylor, hat wie
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