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Und kein Ende (German Edition)

Und kein Ende (German Edition)

Titel: Und kein Ende (German Edition)
Autoren: Leo Permann
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hier“
    „Wir wollten Vater besuchen“ sagte sie.
    „Es ist besser wenn ihr ihn nicht besucht. Der schreit ja sowieso nur herum. Er glaubt immer wie wollen ihm sein Häuschen abnehmen.“
    „Quatsch doch nicht so dummes Zeug“ fauchte seine Mutter ihn an und er lachte nur lauthals.
    „So und über Dich musste ich hören, dass es zu Weihnachten nicht einmal Plätzchen gibt“
    Sie errötete.
    „Hör doch auf mit Deinem dummen Gebabbel“ wies die Mutter ihn zurecht.
    „Gell Dein Mann mag keine Plätzchen“ stänkerte er weiter.
    „Ich kann das wohl so machen wie ich es für richtig halte. Immer diese alten Zöpfe. Ja, ja, Du bist auch so einer der sich nur Daheim hinsetzen und sich bedienen lassen will“
    Wieder kam von ihm schallendes Gelächter.
    „Ich hab’ ja auch kein Auto“
    „Dann soll eben Dein Mann mit Dir einkaufen oder Dir halt ein Auto kaufen, oder habt ihr kein Geld“
    Ich wusste in diesem Moment nicht was ich sagen sollte. Ich ärgerte mich nur maßlos und schluckte alles wieder einmal herunter. Sie hatte den Führerschein und sie hatte auch ein Auto, und   ich ging auch oft genug einkaufen. In dem Moment dachte ich nur: „Was soll’s, in dieser Familie krieg ich sowieso kein Fuß an Land“.
    Was mich richtig ärgerte war die Tatsache, dass sie immer alles so hinstellte, als wäre nicht genug Geld da. Sie hatte allein fünfzehnhundert Mark Haushaltsgeld und Zugang zum Konto. Aber letztendlich sah man davon nichts. Immer nur nörgelte sie an irgendetwas herum aber von sich aus ändern tat sie nie was. Ich war für die Renovierung verantwortlich und für die Möblierung der Wohnung. Die Gardinen hatte ich ihr überlassen. Erst nach der Scheidung hatte ich dann mir welche gekauft. Sie schien keinen Wert darauf zu legen die Familie, also sie, Rebecca und mich, nach außen hin in einem angemessenen Maße zu repräsentieren. Sie verfolgte nur ihre eigenen Interessen. Anstatt ihr Spiel zu durchschauen engagierte ich mich immer mehr für die Familie.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
     

Rebecca wollte ins Gymnasium, aber das Kind wusste eigentlich nur, dass die Freundinnen in ihrer Klasse auch gingen. Leider waren ihre schulischen Leistungen nicht ausreichend. Das Kind war ja auch, seit dem die Mutter aufgehört hatte zu arbeiten nur noch unterwegs. Ich setzte mich also jeden Abend mit Rebecca hin und übte mit ihr. Ihre Mutter hatte tagsüber dafür keine Zeit oder kein Interesse. Aber schließlich reichte es doch für den Übertritt in die höhere Schule. Rebecca hatte ab der ersten Klasse Flöte gespielt und da sie auch mehr eine musische als eine naturwissenschaftliche Begabung hatte, sucht eich mit ihr ein musisches Gymnasium aus. Ich kaufte ein Klavier und das Kind machte erstaunliche Fortschritte. Auch fand ich es besser, wenn ihre erste Fremdsprache Latein wäre. Jeden Abend übte ich mit ihr und fragte Vokabeln ab. In den ersten beiden Klassen war Rebecca eine von den Besten, in der siebten Klasse erklärte mir denn Rebecca, dass das Leben nicht nur aus Arbeit bestehen würde ,und dass ich, nur, weil ich als Kind kein Abitur machen durfte, jetzt nicht versuchen sollte meine Träume und Wünsche mit ihr zu verwirklichen. Rebecca war dreizehn als sie mir das anbot. Ich glaube nicht, dass das auf ihrem Mist gewachsen war.

 
    Je mehr sie sich auf anderen Gebieten betätigte, desto mehr übernahm ich immer mehr haushaltlichte Pflichten. Während sie sich beim Bauchtanzen und im Fitnessstudio anmeldete, fing ich derweilen damit an den kompletten Haushalt am Wochenende zu übernehmen. Was ich damit erreichen wollte weiß ich auch nicht so mehr genau. Es hangt mit den Irrlehren aus meiner Kindheit zurück, die da wären: „Gehe jedem Streit aus dem Wege“ oder „Der klügere gibt nach“ oder auch „Du musst nur immerzu liebenswert sein. Irgendwann kommt dann auch etwas zurück“. Nein zurück kam nichts, aber dafür immer mehr auf mich zu.

 
    „Sag’ mal, wo sind eigentlich unsere ganzen Töpfe geblieben“
    „Ich weiß auch nicht?“
    „Das gibt es doch nicht, dass wir nur einen Topf haben. Ich wollte am Sonntag Braten mit Rotkraut und Kartoffelbrei machen“
    „Na ja, die Töpfe waren doch schon alt.“
    „Der hier sieht doch aber gut aus. Das waren doch gute Töpfe die wir zur Hochzeit bekommen haben“
    „Ich weiß auch nicht was mit den anderen ist, vielleicht sind sie ja kaputt gegangen“
    „Was soll den an einem Topf denn kaputtgehen“
    Ich musste erst
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