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und die Poker-Hoelle

und die Poker-Hoelle

Titel: und die Poker-Hoelle
Autoren: Marco Sonnleitner
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eine SMS ein. Erst dann blickte er hoch, sah die beiden Detektive und Richie, schenkte ihnen aber weiter keine Beachtung. Ein Lied vor sich hinpfeifend, kam er auf sie zu und ging ohne einen Gruß an ihnen vorbei.
    Justus und Richie sahen sich mit großen Augen an. Das Lied, das der Mann gepfiffen hatte, kannten sie beide.
    »Ruby …«
    »… Tuesday«, flüsterten sie aufgeregt. Dann drehten sie sich unauffällig um.
    »Was?«, wisperte Peter. »Der Typ hat –«
    »Schtt!«, unterbrach ihn Justus. »Lass dir nichts anmerken!«
    Der Mann ging noch einige Schritte weiter und blieb dann stehen. Genau vor der Tür mit dem Codeschloss! Er blickte sich kurz nach allen Seiten um, tippte dann etwas in die Tastatur ein und zog kurz darauf die schwere Tür auf. Noch einmal sah er die Straße hinab und verschwand dann in dem Eingang.
    »Los, hinterher!«, raunte Justus.
    »Aber wieso?« Peter war nicht wohl bei der Sache.
    »Frag nicht, lauf!«, beschied ihm Justus knapp.
    Die drei machten auf dem Absatz kehrt und liefen zu der Tür. Der gewichtige Türflügel schloss sich langsam, aber noch war die Tür einen Spalt offen.
    »Schneller, die kriegen wir noch!«, rief Richie.
    »Ja, ich«, Peter machte einen Riesensatz nach vorne, »hab sie!« Gerade noch hatte er die Finger in den Türspalt schieben können.
    »Gut gemacht, Zweiter!«, lobte ihn Justus. »Jetzt bin ich mal gespannt, wohin uns diese Tür bringt.« Der Erste Detektiv griff nach dem Knauf und zog die Tür weiter auf. »Und wieso in dieser Straße alle nur Ruby Tuesday im Kopf haben.«
    »Da geht’s in einen Keller runter«, sagte Peter leise und mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Er starrte in einen düsteren Abgang, der nur durch zwei rot blinkende Leuchtdiodenschlangen etwas erhellt wurde, die sich links und rechts der Treppe in die Tiefe wanden.
    »So richtig offiziell wirkt das irgendwie nicht«, meinte Justus. »Kein Schild am Eingang, Codeschloss, Kellerabgang. Das sieht mir nach einer –«
    »Hey, Bud, du Idiot!«, dröhnte auf einmal eine dunkle Stimme aus der Tiefe. »Hast du die verdammte Tür oben aufgelassen? Du weißt doch, dass die manchmal klemmt. Hier unten zieht’s wie Hechtsuppe! Geh rauf und mach das Ding zu! Außerdem soll ja wohl nicht jeder hier reinkommen, oder? Mann!«
    »Ja, ja!«, kam krächzend die Antwort. »Reg dich ab! Ich geh ja schon.«
    »Mist!« Justus ließ die Tür los. »Schnell, weg hier!«
    Ein paar Augenblicke später sahen die drei mit an, wie sich die Tür wieder schloss. Diesmal vollständig.
    »Und jetzt?« Richie sah die beiden Detektive fragend an.
    Justus machte ein düsteres Gesicht. »Sehen wir uns mal dieses Schloss an. Vielleicht fällt mir ja was ein.«
    »Was soll einem dazu einfallen?«, erwiderte Peter verständnislos. »Ohne Code geht das Ding nicht auf, und für den Code gibt es wohl unzählige Möglichkeiten. Außerdem«, setzte er hinzu, »muss ich da nicht unbedingt runter. Sah irgendwie nicht so lauschig aus, und die Typen schienen mir auch nicht gerade auf unseren Besuch zu warten.«
    »Ruby Tuesday«, sagte Justus, »denk an Ruby Tuesday. Wenn wir weiterkommen wollen, müssen wir da runter. Da bin ich mir sicher.«
    Doch natürlich hatte Peter recht. Die Zahlenkombination herauszufinden, die das Schloss öffnen würde, war fast unmöglich. Zumal sie nicht einmal wussten, wie viele Zahlen gesucht wurden.
    »Ruby Tuesday hat elf Buchstaben.« Der Erste Detektiv legte den Finger auf die Eins. »Versuchen wir es mal damit.« Er tippte zweimal die Eins ein.
    »Rot.« Richie deutete auf das Licht über den Tasten. »Das war’s schon mal nicht.«
    »Ruby Tuesday, Ruby Tuesday, hm.« Justus knetete seine Unterlippe. »Vielleicht die Vier und die Sieben? Anzahl der Buchstaben von Ruby und Tuesday?« Der Erste Detektiv drückte die Vier und die Sieben. Doch das rote Licht leuchtete weiter.
    »Wieso glaubst du eigentlich, dass dieses Lied irgendetwas mit dem Code zu tun hat?«, fragte Peter. »Vielleicht hatte Benni den Zettel nur in der Tasche, weil er den Song kaufen sollte, und der Typ hat ins Schaufenster gesehen und danach das Lied gepfiffen. Ich denke, wir sollten uns eher mal in dem Musikladen umsehen.«
    »Glaub ich nicht«, brummte Justus. »Glaub ich nicht. Ruby Tuesday, Ruby Tuesday … R und T … R ist der«, Justus buchstabierte kurz im Geiste bis zum R, »achtzehnte Buchstabe im Alphabet und T der zwanzigste. Also Eins und Acht«, der Erste Detektiv gab die Zahlen ein, »und Zwei und …
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