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und die feurige Flut

und die feurige Flut

Titel: und die feurige Flut
Autoren: Kari Erlhoff
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und den Inhalt der Zylinder komplett zersetzen. Ein ›Puff!‹, und schon geht das Pergament in Flammen auf. Das können wir natürlich auf gar keinen Fall riskieren.«
    »Ich verstehe!« Justus’ Augen leuchteten. »Pendragon muss ein Meister der Perfektion sein! Alles ist aufeinander abgestimmt. Nur durch die Zugabe des passenden Gemisches an der richtigen Stelle kommt man zum Ziel.«
    »Genau. Es ist ein echter Safe, nur eben ohne Panzerstahl und Schloss.« Allie verknotete ihre Beine umständlich zu einem Schneidersitz. »Pendragon senior bewahrt darin übrigens nicht nur das Gegenmittel auf, sondern auch irgendein Familienerbstück.«
    »Das hier?« Bob, der sich neben Justus auf den Teppich gekniet hatte, zeigte auf einen Glasbehälter, in dem ein kleines, gut verschnürtes Päckchen lag.
    »Ich denke schon.«
    »Und was ist es?«
    »Uralter Zauberkram, der seit Generationen in der Familie Pendragon weitergegeben wird. Emmi soll ihn erhalten, wenn er den gläsernen Safe öffnen kann und sich damit als würdig erweist.«
    »Schade, dass man nicht sehen kann, was es ist«, meinte Bob.
    »Stellt euch vor, da ist möglicherweise der legendäre Stein der Weisen drin, und wir sitzen ahnungslos davor«, sagte Peter.
    »Ich tippe eher auf wertlose Kristallbrösel.« Allie lachte.
    »Kollegen, der Inhalt dieses Zylinders ist momentan für uns nicht von Interesse!«, unterbrach Justus seine Freunde. »Alles außer dem Rätsel ist augenblicklich sekundär.« Der Erste Detektiv zupfte an seiner Unterlippe, wie er es immer tat, wenn er konzentriert nachdachte. Wort für Wort rief er sich den Brief ins Gedächtnis zurück. »Wenn ich es richtig erinnere: ›Suche den Stern in der Dunkelheit, bringe die Wärme ins Quadrat und entdecke das magische Licht, das den Schlüssel birgt!‹ «
    »Na, wenn es weiter nichts ist.« Peter verdrehte die Augen. »Wir zaubern ein bisschen, und mit etwas Abrakadabra, Hokuspokus und Hex, hex entsteht ein Schlüssel für den Safe.«
    »Ich bin nicht der Ansicht, dass wir nach einer magischen Lösung suchen müssen. Auch denke ich nicht, dass wir es mit Alchemie im strikten Sinne zu tun haben.« Justus stand auf und wanderte im Zimmer auf und ab. »Pendragon mag ein Alchemist sein, aber er ist offensichtlich vor allem ein Chemiker. Er versteht sich auf die Wechselwirkungen von Elementen und Gemischen. Wenn wir das Rätsel also von einem chemischen Standpunkt aus betrachten, könnte es durchaus einen Sinn ergeben. Nehmen wir einmal an, die Wärme und das magische Licht würden auf eine Reaktion hinweisen, bei der Hitze freigesetzt wird und es einen Lichtbogen gibt. Diese Reaktion wiederum könnte einen Stoff produzieren, mit dem man den Safe öffnen kann.«
    »Damit fehlt uns aber immer noch ein entscheidender Hinweis!«, meinte Bob, der am Fenster stand und hinaussah. »Was müssen wir tun, um dieses magische Licht zu erzeugen?«
    Justus trat nachdenklich zu dem dritten Detektiv. Die hohen Palmen an der Straße bogen sich im Wind. Vor dem Haus der Nachbarn rannte ein kleiner Mann mit spärlichem roten Haar seinem Hut hinterher, den der Wind ihm gerade vom Kopf gefegt hatte. Nach ein paar Metern konnte er ihn endlich schnappen, klopfte den Satub ab und sprang eilig in einen blauen Cadillac.
    »Wir sollten uns das Buch mit den Formeln genauer ansehen!« Justus machte ein entschlossenes Gesicht.
    »Kein Problem«, sagte Allie. »Es liegt im …« Weiter kam sie nicht. Irgendwo aus dem Haus kam ein ohrenbetäubender Schrei, gefolgt von einem lauten Scheppern.

Carl kocht
    Die drei ??? folgten Allie über zwei verwinkelte Flure und eine steile Wendeltreppe in den mittleren Teil des Hauses. »Carl?«, rief Allie, als sie schließlich an einer angelehnten Tür haltmachten, unter der schwarzer Rauch hervorquoll. Es kam keine Antwort. Aber sie konnten hören, wie jemand im Raum röchelte.
    Ohne zu zögern, riss Allie die Tür auf. Bevor die Jungen auch nur einen Blick in das Zimmer werfen konnten, überschlugen sich die Ereignisse: Allie schrie wie am Spieß, machte einen Satz zurück und rempelte Bob an, der unsanft gegen Peter stieß und dabei eine Kontaktlinse verlor. »Er stirbt!«, kreischte Allie vollkommen fassungslos. »Carl stirbt!«
    Justus schob Allie zur Seite. Der Anblick, der sich ihm dann bot, war alles andere als angenehm: Eine Wand war mit triefenden roten Flecken bedeckt und auf dem Fußboden darunter breitete sich eine dunkle Lache aus. Darin lag ein hochgewachsener Mann mit einem
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