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und die feurige Flut

und die feurige Flut

Titel: und die feurige Flut
Autoren: Kari Erlhoff
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Ziegenbart und schulterlangen schwarzen Locken, der sich stöhnend am Boden wand. Es roch stechend nach Rauch und etwas Süßlichem.
    »Alles ist voller Blut!«, wimmerte Allie. »Wir müssen einen Krankenwagen rufen!«
    »Warte!« Mit einem Blick hatte Justus die Situation erfasst. »Los, hilf mir, Peter!«
    Der Zweite Detektiv stand jedoch noch immer mit kalkweißem Gesicht in der Tür und regte sich nicht.
    »Komm her!«, sagte Justus streng.
    Widerstrebend machte Peter einen Schritt in das Zimmer, stieß dann aber kehlig hervor: »Ich kann so was nicht sehen!« Er hielt sich eine Hand vor den Mund und taumelte zurück auf den Flur.
    »Nicht! Da liegt doch meine …«, rief Bob, und Justus hörte, wie Peter sich übergab. »Kontaktlinse!«, beendete Bob seinen Satz.
    »Sie haben sich verbrannt und sind dann gestürzt, nicht wahr?« Justus wandte sich an den Mann in der roten Pfütze. Der sah betreten drein und nickte.
    »Sie sollten beim Kochen in Zukunft besser aufpassen!« Der Erste Detektiv wies auf die kleine Küchenecke hinter dem Mann. Ein total verkrusteter Topf lag neben dem gusseisernen Herd am Boden.
    »Ich habe einen Augenblick lang nicht aufgepasst. Da ist mir alles übergekocht, und als ich den Topf vom Feuer nehmen wollte, habe ich mich verbrannt. Ich konnte das Ding nur noch von mir schleudern und …«
    »Sie kochen Blut?«, fragte Allie entgeistert.
    »Blut?« Der Mann am Boden sah zu ihr hoch. »Himmel, nein! Das ist doch Tomatensuppe!«
    »Tomatensuppe? Aber Sie essen doch sonst mit uns in der großen Küche, Carl.« Allie hob den Topf auf. »Das hier sieht nicht gerade appetitlich aus.«
    »Ich übe noch.« Der Mann stand langsam auf. »Saturn steh mir bei! Hier sieht es aus wie nach einer Explosion!«
    »Kühlen Sie erst einmal Ihre Hand!«, empfahl Justus. »Und wenn die Verbrennung stärker ist, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Wir machen hier solange die Fenster auf und lüften.«
    »Achtung!«, rief Bob auf dem Flur. »Nicht da hintreten!«
    »Zum dreisternigen Krötenblitz!« Emerald Pendragon wankte mit unsicheren Schritten in den Raum. Er trug eine weite grüne Robe, die entfernt an ein Nachthemd erinnerte, und sah aus, als würde er jeden Augenblick zusammenbrechen. »Was ist hier los? Ich habe Schreie gehört!«
    »Nichts! Ich … koche nur.«
    Justus schob das Fenster hoch. Eine Windbö fuhr durch den Raum und ließ die langen Gardinen flattern.
    »Sie hätten sterben können!« Emerald Pendragon fasste sich verstört an die Kehle. »Der Fluch greift anscheinend um sich. Er springt auf alle Hausbewohner über und sorgt für Unheil!«
    »Ich denke nicht, dass es hier zu einer lebensgefährlichen Situation hätte kommen können«, erklärte Justus gelassen.
    In diesem Moment tauchte eine rundliche Frau mit kurzen, rot gefärbten Haaren in der Tür auf. Sie war leicht außer Atem und ihr langer Schal war ihr halb von den Schultern gerutscht. »Du meine Güte! Carl! Ist etwas passiert?«
    »Es ist alles in Ordnung, Ursula«, sagte Allie.
    »Was um alles in der Welt hat er denn bloß zusammenbrauen wollen?« Die Frau namens Ursula war an den Herd getreten, auf dessen Platte noch die Reste der Suppe vor sich hinschmorten.
    »Ich … nun …« Carl fuhr sich mit verklebten Händen durchs Haar. »Ich dachte, ich übe mich mal im Kochen. Nächste Woche bin ich nämlich mit dem Küchendienst an der Reihe, und da wollte ich mich natürlich nicht blamieren.«
    »Das ist ja sehr nett von Ihnen, aber ich denke, Sie sollten lieber bei Ihrem Fachgebiet bleiben.« Allie lächelte den Mann aufmunternd an. Dann wandte sie sich an die drei ???. »Carl Parsley ist Astrologe.«
    »Ein recht guter sogar! Und ich bin übrigens Ursula Burns, Handleserin und Beraterin für magische Artefakte.« Sie drückte den Jungen die Hand. »Freunde von Allie berate ich natürlich zum halben Preis.« Anstatt Peters Hand loszulassen, drehte die Frau sie um. »Interessant! Du solltest definitiv mal eine Sitzung bei mir buchen. Es würde sich lohnen!« Peter sah unbehaglich hinab auf seine rechte Hand. »Bei Allie habe ich das ganze Drama ja schon kommen sehen. Es gibt eine tragische Unterbrechung in ihrer Lebenslinie. Das muss dieser schreckliche Fluch sein.«
    »Meine Hand sieht ganz normal aus!«, sagte Allie entschieden.
    »Das kannst du leider gar nicht beurteilen, mein Kind. Das geübte Auge sieht Dinge, die dem Laien für immer verborgen bleiben. Schon bald wirst du mich verstehen! Ach herrje! Du siehst schon ganz
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