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und der rote Rächer

und der rote Rächer

Titel: und der rote Rächer
Autoren: Katharina Fischer
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wenn ich es mir genau überlege, aus drei Gründen: So wie er reagiert hat, bin ich jetzt sicher, dass ich mit meiner Vermutung recht habe. Nun gibt Rawlings vielleicht auf. Zweitens wollte ich das Gespräch in die Länge ziehen, dass Franks es zurückverfolgen kann. Und drittens …«
    Peter sah ihn an, dann wurde es auch ihm klar. »Drittens hast du ihm eine Falle gestellt. Er wird irgendwann hier auftauchen und sich rächen. Ja, vor allem weil du ihn in dem Glauben gelassen hast, dass du seinen Namen noch nicht der Polizei gemeldet hast.«
    »Genau, und dann …« Erneut klingelte das Telefon. »Das wird der Detective sein. Er platzt bestimmt schon vor Neugier.« Justus hob ab. »Justus Jonas von den drei Detektiven.«
    »Franks hier. Hör mir mal gut zu, Junge! Was war das eben mit diesem Namen, den du da genannt hast? Was sollen diese Tricks?«
    Justus erzählte ihm von ihrem Verdacht.
    Der Detective war empört. »Das hättest du früher sagen sollen, Justus! Das ist Verschweigen von Beweismitteln!«
    »Aber Detective Franks. Einen Beweis dafür hatten wir doch nicht. Und Sie glauben uns sowieso nur die Hälfte.«
    Franks schnaubte.
    »Haben Sie denn den Anruf zurückverfolgen können?«, versuchte Justus den Detective abzulenken.
    »Wahrscheinlich nicht, das Gespräch war sehr kurz, ich bekomme noch Nachricht. Vermutlich ein Handy. Wie auch immer, wir ziehen jetzt alle Kräfte ab zur Tankstelle. Einen Wagen lasse ich vor eurem Tor, als Schutz, weil du dich durch die Namensäußerung ganz schön in Gefahr gebracht hast. Das ist dir doch hoffentlich klar. Oder hast du etwa vor, zur Tankstelle mitzukommen? Schlag es dir aus dem Kopf! Ich will dich da nicht sehen!«
    »Keine Angst, Detective, ich werde auf unseren Schrottplatz aufpassen.«
    »Umso besser. Wir sprechen uns noch! Und deine charmante Tante knöpfe ich mir auch noch mal vor! Von wegen ›dusseliger Detective‹ …«
    »Ich richte es ihr aus. Sie wird Ihnen schon nicht aus dem Weg gehen«, sagte Justus diplomatisch. Dann legte er auf. »Das wäre überstanden. Jetzt aber los, Peter: Wir müssen Vorkehrungen treffen, damit Rawlings uns nicht überrascht!«

Die Zündschnur brennt
    »Es gibt noch einen anderen Grund, warum wir nicht mit zur Tankstelle können«, erklärte Justus. Er stand am Küchenfenster und zog mit einem Ruck die Gardine zu. »Wir müssen auf Bob warten. Am Telefon sagte er, wir sollten auf keinen Fall von hier verschwinden.«
    »Er könnte sich langsam mal wieder melden«, grübelte Peter. »Allmählich finde ich das alles sehr rätselhaft. Aber es hilft nichts: Wir müssen auf ihn warten.«
    »Ich hoffe nur, er hat sich wirklich an die Fersen von Rawlings geheftet. Dann treffen wir hier alle zusammen. Denn seine Hilfe könnten wir gut gebrauchen.« Er sah Peter an. »Nun also zu den Schaufensterpuppen! Ich geh sie schnell holen. Rawlings wird noch etwas Zeit benötigen.«
    Peter war einverstanden. »Gut. Dann kümmere ich mich inzwischen um ein paar Klamotten. Ich darf doch in deinem Kleiderschrank herumstöbern, Just?«
    »Über meinem Schreibtischstuhl hängt genug. Brauchst dich nur zu bedienen«, sagte Justus im Weggehen.
    Fünf Minuten später tauchte der Erste Detektiv wieder auf und schleifte die zwei Puppen hinter sich her. Onkel Titus hatte sie einmal für wenig Geld von einem Modegeschäft erstanden, sich aber nie dazu durchgerungen, sie wieder zu verkaufen. Justus legte die Puppen auf den Küchenboden. Zusammen mit Peter, der inzwischen verschiedene Kleidungsstücke herangetragen hatte, streifte er ihnen Jeans und Hemd über. Mühevoller war es, die Puppen zwischen Stuhl und Küchentisch zum Sitzen zu bringen, aber schließlich gelang auch dies. Sie traten einen Schritt zurück und betrachteten stolz ihr Werk.
    »Gar nicht schlecht, aber die eine Figur müsste viel dicker sein«, gab Peter dann doch zu bedenken.
    »Welche?«
    »Natürlich die, die dich darstellt!«
    Wie erwartet spielte Justus den Entrüsteten: »Quatsch, Peter, ich bin schlank wie eine Barbiepuppe! Ich habe doch Unmengen abgenommen!«
    »Aber die vielen Schokoriegel, die du seit ein paar Tagen isst, hinterlassen schon ihre Spuren.« Er zog an Justus’ prall gefülltem Hemd und hob dann zum Vergleich das T-Shirt der Puppe hoch. »Schau selbst: Das T-Shirt schlabbert an der Puppe herum wie an einer Vogelscheuche.« Er warf Justus ein paar Handtücher zu und zusammen stopften sie die Kleidung aus.
    »Schon besser«, kommentierte Peter. Er sah sich um.
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