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und der Meister des Todes

und der Meister des Todes

Titel: und der Meister des Todes
Autoren: Kari Erlhoff
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schließlich die grünen Fischschwänze.
    »Leuchte ins Becken!«, befahl Mrs Sciutto Bob, der immer noch die Taschenlampe hielt.
    Der dritte Detektiv trat an den Rand des Pools.
    »Das muss es sein!« Federico musterte die Meerjungfrauen.
    »Müssen Sie das Bild einschlagen?«, fragte Bob.
    »Ich weiß es nicht.« Federico untersuchte die Fugen. »Die Kacheln sind auf eine Platte aufgeklebt, die auf der Dichtung sitzt.«
    »Ihr Vater schrieb, dass Sie den Kopf einschalten müssten«, überlegte Justus laut. »Ich vermute, dass damit die Köpfe der Nixen gemeint sind. Wenn Sie beide gleichzeitig drücken, könnte sich die Platte vielleicht aus der Dichtung lösen.«
    »Na, hoffentlich hast du recht. Sonst muss ich Vaters schönes Nixen-Mosaik am Ende noch zerschlagen.« Federico Sciutto setzte beide Zeigefinger auf die weißen Gesichter der Nixen. Einen Moment lang passierte nichts, doch dann gab die Platte tatsächlich nach.
    »Mach da ja nichts kaputt!«, rief Mrs Sciutto aufgeregt. Aber Federico kümmerte sich nicht um seine Mutter. Vorsichtig legte er die Platte mit den aufgeklebten Kacheln auf den Beckenrand. Dann bat er Bob, mit seiner Taschenlampe zu leuchten. Im Lichtkegel sahen sie ein viereckiges schwarzes Loch in der Beckenwand. Federico griff hinein und zog eine wasserdichte Kiste aus Plastik hervor.
    Mrs Sciutto schnaubte. »Typisch mein Mann! Anstatt das Geld auf die Bank zu bringen, versteckt er es im Pool!«
    Umständlich kletterte Federico mit der Kiste aus dem Pool. »Mutter, du weißt doch gar nicht, ob es Geld ist!«
    »Was soll es denn sonst sein? Das Geheimnis des ewigen Lebens? Ich bitte dich!« Mrs Sciutto deutete auf den Gartentisch. »Stell das Ding hier hin!«
    »Meinetwegen, aber ich sage dir: Es ist das Geheimnis der Sciutto-Familie und damit kannst du bestimmt nichts anfangen.«
    »Diese ganzen absurden Legenden!« Mrs Sciutto wirkte verärgert. »Egal ob es Geld, Gold oder andere Wertsachen sind, ich werde es Frank geben, damit er die Studien von Feliciano weiterführt. Nur das ist wichtig!« Sie rüttelte an der Kiste. »Das Ding ist zu! Wir müssen es aufbrechen.«
    »Warten Sie!«, sagte Justus. Er reichte der alten Dame den Schlüssel, den er im Harlekin gefunden hatte. »Das könnte helfen.«
    »Na bitte!« Sie schloss die Kiste auf. Dann stieß sie einen wütenden Schrei aus. »Was soll das denn?«
    In der Kiste lag kein Geld und schon gar kein Gold. Der Inhalt bestand lediglich aus Holz, Stoff und Fäden.
    »Eine Marionette!«, sagte Frank erstaunt. Ihr Gesicht lachte den Betrachtern höhnisch entgegen.
    »Eine Puppe?«, ächzte Mrs Sciutto.
    »Ein Prinz!«, erklärte Federico, während er die Marionette vorsichtig aus der Kiste hob. Sie trug ein purpurnes Gewand und eine kleine Krone.
    »Da ist auch noch ein Zettel!«, sagte Bob, der die Kiste genauer untersuchte.
    »Lies vor!«, befahl Mrs Sciutto scharf.
    Bob richtete seine Lampe auf das Papier. Da stand:
     
    Lieber Federico, vielleicht hast du geglaubt, dass alle meine Marionetten uralt sind. Tatsächlich aber gab es ehemals nur acht von ihnen. Alle weiteren Puppen sind über die Jahre dazugekommen. Jeder der Meister hat eine für seine Söhne angefertigt und sie versteckt, bis seine Zeit gekommen war zu gehen. Ich weiß, dass du ein guter Marionetten-Meister sein wirst! Ich wünsche dir ein langes und glückliches Leben und hoffe, dass du eines Tages für deinen ältesten Sohn eine Marionette fertigen wirst!
    Tante belle cose, Papà
     
    »Die Nachricht ist von Federicos Vater und seiner Tante?«, brach Peter das kurze Schweigen, nachdem Bob den Brief gelesen hatte.
    Frank schüttelte den Kopf. »›Tante belle cose‹ heißt auf Italienisch so viel wie ›Alles Gute‹.«
    Mrs Sciutto fand die Situation jedoch ganz und gar nicht gut. »Das ist ja wohl die Höhe!« Sie schlug Federico die Puppe aus den Händen.
    »Damit hättest du nicht gerechnet, was?« Federico bückte sich, um die Marionette aufzuheben.
    »Schweig!«
    »Das werde ich nicht tun!« Federico richtete sich wieder auf. »Ich habe lange genug geschwiegen. Aber jetzt ist es Zeit für die Wahrheit über Feliciano – auch wenn diese erst post mortem ans Licht tritt.«
    »Post was?«, fragte Peter leise an Justus gewandt.
    »Das heißt ›nach dem Tod‹«, flüsterte der Erste Detektiv zurück, ohne die Augen von den Sciuttos zu lassen.
    »Was meinst du damit?«, fragte Frank verunsichert.
    »Ich habe nie einen Unfall gebaut!«, sagte Federico erbost. »Dein
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