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und der Meister des Todes

und der Meister des Todes

Titel: und der Meister des Todes
Autoren: Kari Erlhoff
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Lehrerin trat jedoch ungerührt ans Mikrofon und kündigte ›Hölle ohne Notausgang‹ an. Dann warnte sie das Publikum, dass es auch bei dem nächsten Film nicht geschont werden würde. »Ich verspreche Ihnen ein lustiges, aber auch durchaus makabres Filmvergnügen!«
    Schon wurde das Licht gedimmt. Das Rascheln und Raunen im Saal verstummte langsam. Zwanzig Minuten lang starrten alle gebannt auf die Leinwand. Man sah Peter, Mary-Ann, Justus und Bob in ihren Rollen als T-Rex, Ruby, Muffin und Charles. Die vier verfolgten gemeinsam mit ihrer Hausschlange Gwendolyn einen Bankräuber kreuz und quer durch die Küstenberge. Nach einer Reifenpanne landeten sie im Haus einer Hexe, die sehr überzeugend von Latona dargestellt wurde. Das Schicksal der Jugendbande nahm von nun an seinen katastrophalen Lauf. Die Hexe verzauberte den pummeligen Muffin und machte ihn zum Werkzeug des Bösen. Als Justus als Muffin mit seiner Axt aus einem Schrank sprang, gab es im Publikum mehrere spitze Schreie. Ab diesem Moment wurde literweise Filmblut vergossen. Muffin tötete erst den Bankräuber und dann Bobs Rolle – den schüchternen Charles, der seine Brille verloren hatte und blind durch das Horrorhaus kroch. Zur gleichen Zeit kämpfte Peter als T-Rex in der Küche heldenhaft gegen die Hexe und schaffte es dabei auch noch, ein paar coole Sprüche zu bringen. Das Publikum lachte. Doch dann wurde es wieder ernst, denn Muffin hatte die total verängstigte Ruby gefunden. Er jagte das blonde Mädchen und dessen treue Schlange von einem Raum in den nächsten. Gerade als Muffin sie schließlich in eine Ecke getrieben hatte und sein Beil hob, schlug T-Rex die Hexe k.o. Knall auf Fall wurde der Besessene von seinem Bann befreit und ließ das Beil fallen. Aber das Happy End war noch nicht in Sicht. Während T-Rex seine Freundin aus dem Haus führte, lief Muffin ausgehungert in die Küche, um sich nach den Strapazen etwas zu stärken. Aber dort lag noch die Hexe, die genau in diesem Moment aus ihrer Ohnmacht erwachte. Sie sah ihre letzte Chance darin, den rundlichen Jungen zu bezirzen und ihn mit einem Kuss wieder zum Bösen zu bekehren, doch da sah der gefräßige Muffin den Schokoladenkuchen auf dem Küchentisch. Ärgerlich, dass die Hexe ihn vom Essen abhalten wollte, beseitigte er sie mit Fondue-Spießen. Gemeinsam mit Ruby, T-Rex, der Schlange und dem Kuchen fuhren die Überlebenden zurück nach Los Angeles und lachten dabei herzhaft über einen Witz von T-Rex. Die Buchstaben ENDE flimmerten über die Leinwand und die Abschlussmelodie erklang.
    »Mir stehen für den Rest des Tages die Haare zu Berge!«, sagte Tante Mathilda atemlos.
    »Ehrlich gesagt, es war so übertrieben und absurd, dass man schon wieder drüber lachen konnte!«, gestand Kelly, die fast ganz gesund war und neben Peter saß. »Außerdem war die Rolle des T-Rex für dich auf jeden Fall viel besser als die in dem Cowboyfilm. Gut, dass du da nicht mitgemacht hast.«
    »Du hast Glück, dass Jeffrey von einer Magen-Darm-Grippe außer Gefecht gesetzt wurde und zu Hause zwischen Bett und Toilette pendelt, sonst wäre er sicherlich sehr beleidigt, Kleines«, erklärte der Zweite Detektiv seiner Freundin, als sie aufstanden, um zum Büfett im Foyer zu gehen.
    »Der Arme.« Kelly sah vom Gang aus ins Publikum.
    »Jeffrey?«
    »Nein«, sagte Kelly mit unterdrücktem Lachen. »Bob!«
    Peter grinste. »Ich glaube, er hat echte Probleme!« Beide beobachteten den dritten Detektiv, der zwischen Jelena, Kitty, Mina und Lesley saß. In der Reihe dahinter warf Bobs Exfreundin Liz böse Blicke auf die anderen Mädchen. »Ich habe mir erlaubt, ihnen allen zu sagen, dass heute die Filmpremiere ist.« Peter legte Kelly grinsend einen Arm um die Schulter. Dann wandte er sich an Tante Mathilda. »Na, noch immer geschockt, Mrs Jonas?«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass mein Neffe das Zeug zum Bösewicht hat!«, sagte Tante Mathilda anerkennend. »Überhaupt war der Film für ein Schulprojekt recht schonungslos!«
    Peter und Kelly stellten sich am Büfett zu Bob, der seinen Mädchen-Fanclub soeben im Gewühl abgehängt hatte. Nachdem der dritte Detektiv von ihnen verdeckt seinen Teller mit Schnittchen gefüllt hatte, gesellten sie sich zu Frank. Der schwarzhaarige Junge stand allein in einer Ecke und beteiligte sich nicht an der Feier.
    »Alles klar?«, fragte Bob.
    »Abgesehen davon, dass mein Leben und meine Familie gerade eine Hundertachtzig-Grad-Wendung gemacht haben, schon.« Frank lächelte
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