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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See
Autoren: Heinrich Lause
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zu seiner Wächterin.
    „Wie weit oder wie lange müssen wir denn mit dieser Karre fahren?” Dennys Begeisterung für seine Wächterin hielt sich in Grenzen.
    Tessa, für einen Moment gekränkt, strich zärtlich über die rostigen Stellen und murmelte: „Solange ich den Wagen fahre - und das sind mittlerweile schon über zwanzig Jahre - ist er noch nie liegengeblieben.”
    Denny hatte gehört, dass Käfer heutzutage einen gewissen Kultstatus besaßen und deren Besitzer eigen mit ihnen waren, außerdem wollte er seine Wächterin nicht kränken.
    „Tschuldigung”, sagte er etwas kleinlaut, „aber wissen Sie, ich sehe diese Fahrzeuge selten und die, die ich gesehen habe, wirkten `n bischen gepflegter.”
    „Schon ok. Dieses Schätzchen ist mir irgendwie ans Herz gewachsen. Übrigens, du kannst mich, wie deine Eltern, auch Tessa nennen und sag nicht immer zu mir.”
    „Ok, danke. Also was ist jetzt? Fahren wir?”
    „Jep! Komm, steig ein.”
    Als sie vom Hof fuhren, stutzte Denny. Es war ruhig! Genauer gesagt, war es absolut still. Übertrieben hielt er die Hand an sein Ohr.
    „Was ist denn jetzt schon wieder?“, fragte Tessa irritiert.
    „Was ist da denn für`n Motor drin?”
    „Motor?”, entgegnete Tessa. „Keiner. Ich brauch keinen.“
    Denny schaute seine Wächterin überrascht an.
    „Hinten, wo normalerweise der Motor sitzt, befindet sich eine spezielle Edelsteinkombination”, erklärte sie ihm. „Ein neues Auto kam nicht in Frage, weil ich meinen Käfer unbedingt behalten wollte. Also musste ich mir was einfallen lassen, als der alte Motor überhaupt nicht mehr lief. Ich kann dir sagen, das hat einige Wochen gedauert, bis ich die richtige Kombination beisammen hatte.”
    Denny sah Tessa ungläubig an.
    „Willst du mir etwa erzählen, dass dein Auto wirklich keinen Motor hat und sich nur mit Hilfe von ein paar Steinen fortbewegen kann?”
    Tessa war im Begriff, die Siedlung zu verlassen, um auf die Hauptstraße zu wechseln. Stattdessen fuhr sie nun rechts ran.
    „Auweia”, murmelte sie vor sich hin und drehte sich dann zu Denny. „Du weißt ja rein gar nichts. Haben Salomé und Samuel dir in den letzten Tagen überhaupt nichts erzählt oder erklärt?”
    Denny schüttelte den Kopf.
    „Ich glaube, sie hatten zuviel Angst davor, mir zu viel zu erzählen, weil das meine Aufnahme hätte gefährden können.”
    „Dann besteht bei dir ja einiges an Nachholbedarf”, stellte sie mit einem Seufzer fest. „Denny, du musst dir über eines im Klaren sein: Deine Eltern, du und ich gehören einer bestimmten, ganz besonderen Gemeinschaft von Menschen an.

Alle in dieser Gemeinschaft sind Steinmagier, die die Fähigkeit haben, mit Hilfe dieser Edel- und Halbedelsteine Magie auszuüben. Es gibt Heilpraktiker, die können mit diesen Steinen auf Körper und Seele einwirken, aber das sind keine Steinmagier, denn damit ist bei denen Ende im Gelände. Wir hingegen sind in der Lage, darüber hinaus mit Hilfe der Steine viele Dinge zu bewirken und Magie auszuüben … und das wirst du im Kolleg lernen. Wir Steinmagier haben eine große Verantwortung auferlegt bekommen und dürfen diese Kräfte nicht missbrauchen. Sie werden zum Wohl derer eingesetzt, die unsere Hilfe benötigen und uns auch darum bitten.”

    Denny warf daraufhin einen Blick nach hinten in Richtung des Motorraumes und schaute dann seine Wächterin mit gerunzelter Stirn an.
    Tessa deutete seinen Gesichtsausdruck sofort richtig und entgegnete etwas verlegen: „Naja, es gibt da auch noch eine gewisse Grauzone. Damit schade ich ja niemandem, oder?”
    „Werde ich so was auch einmal können?”, wollte Denny wissen. Langsam wuchs sein Interesse an dieser Art von Magie.
    „Praktisch wärst du in dem Moment dazu in der Lage, wenn du deinen Hauptstein erhältst.”
    „Hauptstein?”
    „Genau, dein persönlicher Hauptstein. Jeder Steinmagier hat einen, manchmal auch mehrere. Ohne Hauptstein kann ein Steinmagier keine Magie, also Wirkung erzielen. Und dann sind da noch die Nebensteine.”
    „Nebensteine?”, wiederholte Denny ungläubig. „Wahnsinn! Wie sich das anhört, sind diese Steine so eine Art Zauberstäbe.“
    „Genau! Aber welche Haupt- und Nebensteine das sein werden, wirst du erst erfahren, wenn wir in Aule Meille sind und dort diese Steine besorgen. So, nun lass uns weiterfahren, denn sonst werden wir nie ankommen. Es ist zwar nicht mehr weit, höchstens zwanzig Minuten, aber die Steinauswahl kann eine Weile dauern! Hier, schau dir
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