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...und der grüne See (German Edition)

...und der grüne See (German Edition)

Titel: ...und der grüne See (German Edition)
Autoren: Heinrich Lause
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hin-
ter sich flüstern „Ich habe von hier aus einen prima Überblick.
Moana ist übrigens in Sicherheit.“
Professor Sauer ergriff nochmals süffisant das Wort:
„Also wenn du unbedingt wissen willst, woher wir wussten,
dass du genau hier warst, solltest du mal scharf nachdenken.“
Sauers Stimme veränderte sich bedeutend im Tonfall. Sie war
nun viel tiefer, als Denny es bisher vom Schulleiter kannte.
„Doch bevor du mit deinen Freunden sterben wirst, denke
ich, dass du durchaus das Recht hast, es zu erfahren.“
Denny setzte den nächsten Schritt zurück.
Sauer fuhr in arroganter Weise fort
„Also, Denny! Was hast du bisher auf der ersten Ebene
gelernt?“
Denny dachte angestrengt nach. Er wusste nicht, worauf
der Professor hinaus wollte.
„Welcher Stein wäre hilfreich, Dinge oder Menschen
aufzufinden?“
Denny wusste sofort, dass Sauer den Granat meinte. Sie
hatten in den letzten Wochen unzählige Male das Gepäck kon-
trolliert und auf ihre Vollständigkeit überprüft.
Jeder von ihnen trug seinen eigenen Granitstein am
Handgelenk. Fremde Granitsteine hatten sie, so viel Denny
wusste, keine dabei. Das wäre die Voraussetzung gewesen, um
Dinge oder jemanden finden zu können. Dennys Blick wander-
te kurz zu seinen Begleitern, die sich immer noch hinter ihm
befanden, und dann wieder zum Professor. Er musste etwas
übersehen haben.
„Du weißt es immer noch nicht, oder?“, grinste der Professor.
„Na, komm schon! Jetzt enttäuschst du mich doch ein wenig.
Erinnere dich doch mal daran, was ich dir bei unserem ersten
Treffen außer dem Paraiba noch ausgehändigt habe.“
Dennys Rückwärtsgang vollzog sich wie in Zeitlupe. Er
dachte immer noch scharf nach.
„Na?“, setzte der Schulleiter nach.
Denny fiel es schlagartig ein. Bestürzt fasste er sich an sein
Halstuch. Mit Ausnahme der Stonecash-Begegnungen hatte er
das Halstuch seines Großvaters immer bei sich getragen. Denny
tastete es ab. Etwas Hartes und Rundes war zu spüren. Es
musste in den Samtstoff eingenäht worden sein, noch bevor er
das Halstuch das erste Mal in den Händen hielt.
„Na, bitte, jetzt weißt du es endlich!“, bedachte ihn der
Professor mit einem kalten Lächeln. „Seitdem ich den Granit
habe einnähen lassen, wusste ich stets, wo du steckst. Sogar an
deinem ersten Stonecash-Trainingstag. Bisher hast du dich ja
kaum in die Wälder getraut … bis heute!“
Sauer gab nun ein tönernes Lachen von sich, begleitet vom
hämischen Grinsen der anderen Xamamax.
„Wer sind sie wirklich?“, fragte Denny laut und deutlich,
um seine Angst zu verbergen.
Er rechnete in den nächsten Augenblicken mit einem Angriff
und suchte angestrengt nach einer passenden Gegenwirkung.
Sauer schien es nicht eilig zu haben, sondern öffnete gemäch-
lich seinen langen braunen Ledermantel, woraufhin ein mit
mehreren leuchtenden Steinen besetzter Gürtel zum Vorschein
kam. Denny fragte sich, ob es sich hierbei um eine bestimmte
Steinkombination handelte. Die Antwort ließ nicht länger auf
sich warten. Der Schulleiter zog seinen Gürtel aus denSchlaufen
seiner Hose.
Denny traute seinen Augen nicht, als er sah, was sich in die-
sem Moment vor ihm abspielte. Der Körper des Direktors begann
sich zu verformen. Beulen zeigten sich auf seinem Gesicht und
verschwanden wieder. Die Haut im Gesicht verfärbte sich
abwechselnd in den unterschiedlichsten Farbtönen. Nebel um-
gab den Professor und ließ ihn für einen kurzen Moment ganz
verschwinden. Als er sich verzog, sah Denny jemand ganz an-
deres vor sich stehen. Die neue Gestalt war groß, extrem hager
und mit eingefallenen Wangen, deren Knochen sich in seinem
blassen Gesicht abzeichneten. Die schulterlangen Haare waren
aschgrau.
Rüstem erschien jetzt auf dem Pfad, schob Willi hinter sich
und stellte sich mit Mian an Dennys Seite, und zwar so, dass
sie den Eingang des dunklen Waldstückes versperrten. Beide
standen mit aufgekrempelten Ärmeln da. Bereit, Denny jeder-
zeit beizustehen.
„Ich bin der, den viele den nennen“, zischte
die Gestalt Denny entgegen und streckte seinen mit Adern ge-
zeichneten Arm aus, „und nun gib mir endlich den Stein.“
„Nein!“, schrie Denny.
Ausdruckslos und mit aufgerissenen Augen schaute die
Gestalt Denny für einen Moment an, drehte sich dann zu den
anderen Xamamax um und befahl wie nebenbei: „Erledigt sie,
aber lasst den Jungen am Leben. Ich brauche ihn und den Stein.“
! … Wie auf ein
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