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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes
Autoren: Brandon Sanderson
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daran, an einen Ort zu gelangen, von dem jeder sagte, er sei extrem gefährlich?
    Was machte ich hier eigentlich? Wie kam ich dazu, das Kommando zu übernehmen und Befehle zu geben? Ziemlich verunsichert verließ ich das Cockpit. Bastille schloss sich mir an.
    »I ch bin mir nicht ganz sicher, warum ich das getan habe«, gab ich zu, während wir den Gang hinunterliefen.
    »E s könnte sein, dass dein Großvater in Gefahr ist.«
    »S chon möglich, aber was sollen wir denn bitte dagegen tun?«
    »W ir haben ihm immerhin bei der letzten Bibliotheksinfiltration geholfen«, wandte Bastille ein. »U nd ihn vor Blackburn gerettet.«
    Schweigend folgte ich dem Verlauf des gläsernen Korridors. Ja, wir hatten Grandpa Smedry gerettet. Aber… nun, irgendetwas sagte mir, dass Grandpa Smedry Blackburn letzten Endes so oder so entkommen wäre. Der alte Smedry lebte jetzt schon seit mehr als einem Jahrhundert und hatte sich– soweit ich wusste– schon aus so mancher Zwickmühle rausgewunden, wovon einige noch wesentlich prekärer als diese gewesen waren.
    Er war es gewesen, der Blackburn mit den Linsen bekämpft hatte– ich war vollkommen hilflos gewesen. Okay, es war mir gelungen, die Feuerspenderlinse kaputt zu machen und Blackburn am Schluss reinzulegen. Aber ich hatte dabei gar nicht so richtig gewusst, was ich tat. Meine Triumphe wirkten auf einmal mehr wie Zufälle. Und jetzt stürzte ich mich schon wieder kopfüber in die Gefahr?
    Aber es war zu spät. Die Dragonaught hatte den Kurs geändert, und wir waren unterwegs nach Alexandria. Wir werden uns das Ganze einfach von außen ansehen. Wenn es zu gefährlich aussieht, müssen wir ja nicht reingehen.
    Gerade wollte ich Bastille diese Entscheidung mitteilen, als hinter uns eine Stimme erklang: »B astille! Wir haben den Kurs geändert. Was soll das?«
    Erschrocken drehte ich mich um. Ein vielleicht ein Meter zwanzig großer Mann kam durch den Korridor auf uns zu. Er war gerade hundertprozentig noch nicht da gewesen, und ich hatte keine Ahnung, wo er so plötzlich hergekommen war.
    Der Mann trug robuste Kleidung: eine Lederjacke, eine Tunika, die in die strapazierfähige Hose gesteckt war, und Stiefel. Er hatte ein breites Gesicht mit einem starken Kinn und dunkle, lockige Haare.
    »E in Gnom!«, rief ich spontan aus.
    Verwirrt blieb der kleine Mann stehen. »D er ist neu«, bemerkte er.
    »W as bist du?«, wollte ich eifrig wissen. »E in Kobold? Ein Elf?«
    Der kleine Mann hob eine Augenbraue und sah dann zu Bastille hinüber. »H aselnuss noch mal, Bastille«, fluchte er. »W er ist dieser Clown?«
    »K az, das ist dein Neffe, Alcatraz.«
    Er musterte mich kurz. »O h… ich verstehe. Ich hätte nicht gedacht, dass er so unterbelichtet ist.«
    Ich wurde rot. »D u bist also kein Gnom?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »D ann vielleicht ein Zwerg? Wie in Der Herr der Ringe?«
    Wieder schüttelte er den Kopf.
    »D u bist also einfach nur ein Liliputaner?«
    Daraufhin schenkte er mir einen vernichtenden Blick. »D ir ist schon bewusst, dass ›L iliputaner‹ kein akzeptabler Begriff ist, oder? Das wissen sogar die meisten Mundtoten. Liliputaner wurden Menschen wie ich genannt, als man uns in Freakshows ausgestellt hat.«
    Ich zögerte. »W ie soll ich dich denn sonst nennen?«
    »T ja, Kaz wäre nicht schlecht. Der volle Name lautet Kazan, auch wenn die verdammten Bibliothekare vor einiger Zeit ein Gefängnis so genannt haben.«
    Bastille nickte bestätigend. »I n Russland.«
    Der kleine Mann seufzte. »W ie dem auch sei, wenn du unbedingt auf meine Größe Bezug nehmen musst, denke ich, dass ›k leinwüchsig‹ akzeptabel wäre. Und würde mir jetzt vielleicht mal jemand erklären, warum wir den Kurs geändert haben?«
    Ich war noch zu sehr damit beschäftigt, peinlich berührt zu sein, um zu antworten. Ich hatte meinen Onkel nicht beleidigen wollen. (Zum Glück bin ich in so etwas im Lauf der Jahre wesentlich besser geworden. Heute bin ich ziemlich gut darin, Menschen absichtlich zu beleidigen, und das sogar in Sprachen, die ihr Freien Untertanen gar nicht kennt. Das habt ihr jetzt davon, ihr ÔÐ×ÒÛÐÔõ ) .
    Glücklicherweise meldete sich Bastille zu Wort und beantwortete Kaz ’ Frage: »W ir haben erfahren, dass dein Vater in der Bibliothek von Alexandria ist. Und wir glauben, dass er in Schwierigkeiten steckt.«
    »A lso sind wir auf dem Weg dorthin?«, vergewisserte sich Kaz.
    Bastille nickte.
    Das schien Kaz ’ Laune wieder zu heben. »P hantastisch!«, freute
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