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... und dann bist du tot

... und dann bist du tot

Titel: ... und dann bist du tot
Autoren: Hilary Norman
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machen.
    »Willst du nicht wissen, was ich brauche?«, fragte Marie.
    Sein Mund war trocken. Er wusste ganz genau, was sie brauchte, und das Schlimmste war, dass er schon wieder eine Erektion hatte. Sein Blick fiel auf ihr gelocktes, blondes Haar, das ihr hübsches Gesicht umrahmte. Im Grunde sah sie vollkommen gesund aus, und vielleicht war es ja auch Zeit, ihr und John zu glauben. Vielleicht konnten sie wieder ein normales Leben führen. Und wenn das möglich war, sollte er dann ihr Glück, das unglaubliche Wunder ihrer Ehe zerstören?
    »Ich weiß es«, sagte er mit rauer Stimme.
    »Bitte, Sean.«
    »Bist du sicher?« Er sehnte sich danach, sie in die Arme zu nehmen und ihre Brüste zu küssen.
    »Das weißt du doch.«
    »Und du bist sicher, dass es ungefährlich ist?« Er wusste, dass sie gewonnen hatte und es nur noch Sekunden dauern würde, bis er seine Hand unter das weiche Seidennachthemd schieben würde.
    Sie gab ihm keine Antwort, sondern schmiegte sich nur noch enger an ihn, nah genug, um ihr Haar an seiner Wange zu reiben, denn sie wusste, wie gern er das hatte. Und Sean schloss die Augen, atmete ihren Duft ein, hielt sie zärtlich in seinen Armen und drückte sie noch fester an sich. Dann küssten sie sich, und Sean vergaß all seine Ängste. Marie nahm seine rechte Hand und führte sie an ihre linke Brust. Er fühlte ihre Rundung, ihre Wärme und Sanftheit, die harte, wundersame Brustwarze, und die letzte Angst schmolz dahin. Sie half ihm, ihr das Nachthemd über den Kopf zu streifen, zerzauste ihre Haare, zog an der Kordel seiner Pyjamahose, und dann liebten sie sich. Es war ein Gefühl, als seien sie nach einem Krieg oder etwas Ähnlichem heimgekehrt. Sie roch und schmeckte so gut, und ihr Körper war so zart... Es war wie der Himmel auf Erden ...
    Es war fast einen Monat her, seit er zum letzten Mal in sie eingedrungen war. Seine Augen waren geöffnet, und er schaute ihr ins Gesicht, denn er liebte es, sie in diesem Moment anzuschauen. Marie verbarg niemals etwas vor ihm, und er konnte die Freude in ihren Augen und die Erregung und die Lust sehen.
    Es geschah so schnell und ohne Vorwarnung, dass er im ersten Moment dachte, Marie sei in Ekstase geraten und habe den Höhepunkt schon erreicht, weil sie ihn so sehr begehrte. Sie schrie, ihr Rücken krümmte sich, und auch er gab sich seinem Sinnenrausch hin. Ihm blieb jedoch nur dieser eine kurze Augenblick, ehe die Angst zurückkehrte. Doch das, was Sean jetzt empfand, war viel schlimmer als Angst, es war Entsetzen, blankes Entsetzen, unbeschreibliches Entsetzen.
    Sie lag noch immer schlaff in seinen Armen, als er sich aus ihr zurückzog. Er zitterte stark, hörte lautes, wildes Atmen und begriff kaum, dass es sein Atem war. Sanft, ganz sanft legte er sie zurück in die Kissen, und dann sah er es.
    Das Blut. Das Loch.
    Und den Rauch.
    Sean Ferguson fing an zu schreien.

4. Kapitel
    Donnerstag, 7. Januar
    L ally parkte ihren alten Mustang in dem faden Licht der schwachen Nachmittagssonne Neuenglands vor dem Haus von Chris und Andrea Webber an der 102. Straße. Sie saß noch im Wagen, schaute aus dem Fenster und dachte daran, umzukehren. Hugo hatte sie wiederholt auf die Gefahr hingewiesen, sich in etwas einzumischen, auf das sie schlecht vorbereitet war, aber der blaue Fleck und die Bisswunde von Katy Webber hatten sie seit Montag ununterbrochen verfolgt.
    Während Lally in West Stockbridge lebte, dem exklusiveren Stadtteil von Stockbridge, befand sich einige Meilen die Straße hinunter ein großer Anziehungspunkt für Touristen. Es war in vielerlei Hinsicht eine typische alte Stadt Neuenglands mit einer reizenden Hauptstraße, einem florierenden Gasthof aus der Kolonialzeit, Geschäften, in denen reges Treiben herrschte, Galerien und einer Menge großer, hübscher Häuser.
    Das weiße, massive, dreistöckige Haus der Webbers, das weniger als eine Meile von der Hauptstraße in Stockbridge entfernt und von einem weißen Gartenzaun umgeben war, stand etwas abseits von der Straße und lag im Schutz zweier Tannen. Chris Webbers Jeep stand in der Einfahrt, der Lieferwagen seiner Frau dahinter. Gut fünf Zentimeter Neuschnee lagen auf den Dächern und bedeckten die Skihalterungen der Fahrzeuge. Das Haus sah recht einladend aus, und das Licht am Portal brannte noch. Lally wusste aus Katys begeisterten Beschreibungen, dass es früher ein Gasthof gewesen war und mehr Räume hatte, als sie brauchten. Webber war Künstler und Verfasser autodidaktischer Lehrwerke
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