Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Um Mitternacht mit dir im Bett

Um Mitternacht mit dir im Bett

Titel: Um Mitternacht mit dir im Bett
Autoren: Kristin Gabriel
Vom Netzwerk:
entschuldigen.”
    “Und umgekehrt”, erwiderte Seamus. “Als Blair mich heiratete, wusste ich, dass sie mich nicht liebte. Sie brauchte mich. Besser gesagt, das Geld und die Sicherheit. Aber im Gegensatz zu dir war ich zu feige, der Wahrheit ins Auge zu sehen.”
    “Sie hatte ihre Gründe”, warf Sarah ein. “Ich halte sie nach wie vor nicht für einen schlechten Menschen.”
    “Ganz meine Meinung.” Seamus griff nach seinem Stock und stand jetzt auch auf. “Deshalb gebe ich ihr auch genügend Geld mit auf den Weg, damit sie für ihr Leben ausgesorgt hat.”
    “Ich habe auch noch etwas zu gestehen, Seamus”, sagte Sarah. “Ich war es, die den Brief meiner Großmutter aus dem Tresor genommen hat. Es war unrecht, aber ich wollte endlich den Grund für diese Familienfehde wissen.”
    “Die Fehde ist hiermit beendet”, verkündete Michael, durchquerte das Zimmer und stellte sich neben Sarahs Sessel. “Ich liebe Sarah, und wir werden zusammenbleiben.”
    Zu spät merkte er, wie diktatorisch das klang. Sarah war nicht mehr seine Gefangene. Sie sollte frei entscheiden – auch wenn die Entscheidung nicht in seinem Sinn ausfiele. Er räusperte sich, ehe er etwas leiser hinzufügte: “Das heißt, wenn sie mich haben will.”
    Sarah rührte sich nicht, und Michaels Herz gefror ihm in der Brust. Dann sprang sie auf und warf ihm die Arme um den Hals.
    “Ich will dich”, sagte sie, und das Eis in seinem Innern schmolz. “Ich liebe dich, Michael Wolff. Jetzt und immer.”
    Sie küsste ihn, lange und leidenschaftlich, bis Bertrams Hüsteln sie in die Realität zurückholte. Michael spürte, wie sie sich versteifte, als sie sich zu ihrem Großvater umdrehte. Langsam und mit ernstem Gesicht erhob er sich.
    “Ich liebe meine Enkeltochter mehr als alles auf der Welt. Wenn du sie glücklich machst”, Bertram hielt inne, holte tief Luft und reichte Michael die Hand, “dann will ich euch nicht im Weg stehen.”
    Michael nahm die Hand des alten Herrn, dessen Griff erstaunlich kräftig war.
    “Ich auch nicht”, meldete sich plötzlich Seamus und zog ein bekanntes blaues Samtetui aus seiner Tasche. “Und dies will ich auch nicht mehr.”
    Die anderen sahen ihn erstaunt an.
    “Vor fünfzig Jahren”, fuhr er fort, “habe ich meinen Geschäftspartner betrogen, weil eine Frau mir das Herz gebrochen hatte.” Er humpelte hinüber zu der kleinen Gruppe und wandte sich an Sarah. “Ich habe dieses Halsband dazu benutzt, um ein Vermögen anzuhäufen und um Anna zu beweisen, dass sie sich für den Falschen entschieden hatte. Jetzt, wo ich sehe, wie sehr mein Enkel dich liebt, hat sich doch noch alles zum Guten gewendet.”
    Er klappte das Etui auf, und da lagen die glitzernden Diamanten. “Dieser Schmuck soll dir gehören, Sarah. Dein Großvater hat recht – er ist dein Erbteil.” Dann legte er es ihr um den Hals, wobei er mit dem Verschluss zu kämpfen hatte.
    “Lass mich das machen”, bot Michael sich an.
    Seamus trat zur Seite, und Michael schloss die Kette.
    “Großartig”, stieß Bertram hervor und betrachtete hingerissen seine Enkelin.
    Seamus nickte. “Sie ist genauso schön wie Anna, innerlich wie äußerlich.”
    “Wenn du Glück hast”, warf Bertram ein, “wird sie eines Tages deine Schwiegerenkeltochter.”
    Seamus lachte. “Ich wäre stolz, sie als eine Wolff betrachten zu können.”
    “Woher weißt du, ob sie nicht den Namen Hewitt behalten will?”, gab Bertram kämpferisch zurück. “Heutzutage tragen viele verheiratete Frauen ihren Geburtsnamen.”
    Seamus wandte sich zur Tür. “Das diskutieren wir, wenn ich diesen verdammten Kopfschmerz losgeworden bin. Ich habe in der Küche ein einmaliges Mittel gegen Kater, falls du mitkommen möchtest.”
    Bertram folgte ihm. “Das liegt an diesem erbärmlichen Whisky, den du trinkst. Man sollte meinen, dass ein Mann mit so viel Geld sich etwas Ordentliches leisten könnte.”
    “Dummes Zeug. Du könntest doch einen guten Whisky nicht von einem schlechten unterscheiden, wenn er dir ins Gesicht spränge”, raunzte Seamus. “Erinnerst du dich an den Fusel, den wir mit unserem Destillierkolben gebraut hatten? Der hat sich durch Beton gefressen.”
    “Du scheinst einen guten Magen zu haben, schließlich hast du fast unseren ganzen Gewinn vertrunken.” Bertram lachte. “Weißt du noch, wie du mal zu viel Maismaische reingetan hast?”
    “Ich? Das warst du …”
    Die Stimmen verklangen, während die beiden den Flur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher