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Um die Ecke gekusst

Titel: Um die Ecke gekusst
Autoren: Cabot Meg
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Hochzeitsartikel
    Melissa, Schatz, ich bin’s, deine Mutter. Sieh mal, dein Vater und ich haben jetzt auch E-Mail. Ist das nicht sensationell? Jetzt kann ich dir schreiben, und vielleicht antwortest du ja ausnahmsweise mal (war nur ein Scherz, mein Liebling).
    Jedenfalls dachten Daddy und ich, es interessiert dich vielleicht, dass die kleine Debbie Phillips – du erinnerst dich doch noch an sie, oder? Sie ist die kleine Tochter von Dr. Phillips, deinem Zahnarzt. Und war sie nicht Ballkönigin in eurem Abschlussjahr an der High School? Wie auch immer –, jedenfalls hat Debbie geheiratet! Ja! Wir haben die Anzeige in der Zeitung gelesen.
    Und weißt du, was es noch Neues gibt, Melissa? Unsere hiesige Zeitung, der Duane County Register , ist jetzt auch auf der Linie … Oh, Daddy sagt gerade, dass das ONLINE heißt. All diese Wörter bringen mich ganz durcheinander.
    Jedenfalls ist ein Bericht über Debbies Hochzeit online; deswegen leite ich sie dir weiter – als Anhang, Attachment, wie die Computerfreaks wohl dazu sagen. Viel Spaß beim Anschauen, mein Liebling. Sie heiratet einen Arzt aus Westchester! Na ja, wir haben ja alle immer gesagt, dass sie ihren Weg schon machen wird. Mit diesen herrlichen blonden Haaren. Und wer hätte das gedacht – sie hat in Princeton glatt mit summa cum laude abgeschlossen und danach gleich Jura studiert. Ziemlich beeindruckend, was?
    Nichts gegen Journalismus. Journalisten sind genauso wichtig wie Juristen. Und natürlich müssen wir ab und zu nette Klatschgeschichten lesen. Apropos: Hast du mitbekommen, dass Michael Douglas sich schon wieder hat liften lassen? Also, ich finde es grauenhaft, wie ein derart gut aussehender Mann so etwas tun kann!
    Genieß dein Leben! Und schließ nachts die Tür ab, ja? Daddy und ich machen uns Sorgen, wo du doch so ganz allein in dieser großen, fremden Stadt wohnst.
    Das war’s für heute
    Mommy
    Anhang:
    (Hochglanzfoto Brautpaar)
    Deborah Marie Phillips, die Tochter von Dr. und Mrs. Reed Andrew Phillips of Lansing, schloss vergangene Woche mit Michael Bourke, dem Sohn von Dr. und Mrs. Reginald Bourke aus Chappaqua, New York, den Bund der Ehe. Die Zeremonie wurde von Rev. James Smith in der St.-Anthony-Kirche in Lansing abgehalten.
    Miss Phillips, 26, ist Partnerin bei Schuler, Higgins & Brandt, der international tätigen Kanzlei mit Sitz in New York. Nach ihrem mit Auszeichnung abgeschlossenen Bachelor-Studium in Princeton absolvierte sie ein Jura-Studium in Harvard. Ihr Vater ist der bekannte Lansinger Zahnarzt und Kieferchirurg, der die Phillips-Dentalklinik leitet.
    Mr. Bourke, 31, studierte in Yale und an der Columbia University. Er ist Partner bei der Investmentbank Lehman Brothers. Sein Vater, der mittlerweile im Ruhestand befindliche Reginald Bourke, war Geschäftsführer der privaten Investmentgesellschaft Bourke & Partner.
    Nach ihrer Hochzeitsreise, die das junge Paar nach Thailand führen wird, wird das Ehepaar Bourke in Chappaqua wohnen.
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    Von: Dolly Vargas < [email protected] >
    An: Mel Fuller < [email protected] >
    Betreff: Mütter
    Süße, als ich eben das herzzerreißende Gequieke an deinem Platz gehört habe, dachte ich zuerst, Tom Cruise hätte sich jetzt doch endlich zu seiner Homosexualität bekannt. Aber Nadine erzählt mir gerade, dass es wegen der Mail von deiner Mutter war.
    O Mann, ich kann dich gut verstehen. Ich bin übrigens ziemlich froh, dass meine Mutter immer viel zu blau ist, um die Tasten zu treffen. Ich rate dir: Schick deinen dich liebenden Eltern eine Kiste Campari – dann hast du Ruhe. Glaub mir, das ist die einzige Möglichkeit, wie du sie ruhigstellen und dich um die grausame »V«-Frage drücken kannst. »V« wie »verheiratet«. Nach dem Motto: »Sag, Schatz, weshalb bist du eigentlich noch nicht verheiratet? Deine Freunde sind alle längst unter der Haube. Legst du es drauf an, dass ich meine Enkelkinder nicht mehr kennen lernen darf, weil ich vorher sterbe?«
    Haha, als ob ich JEMALS ein Kind kriegen würde. Na ja, eine gut erzogene Sechsjährige wäre ja okay, aber leider muss man ja immer gleich das GANZE PAKET nehmen − und die Kleinen erst einmal stubenrein kriegen und sie dann auch noch ERZIEHEN .
    Nein, danke, zu anstrengend. Ich kann gut verstehen, dass du allein bei der Vorstellung die Krise
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