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Ulysses

Ulysses

Titel: Ulysses
Autoren: James Joyce
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ihren Liebhaber daß er das Eisen küßt und die Weinhandlungen die immer halb offen hatten nachts und die Kastagnetten und an dem Abend wo wir das Fährschiff in Algeciras verpaßt hatten der Wächter wie er so heiter und alles in Ordnung herumging mit seiner Laterne und oh der reißend tiefe Strom oh und das Meer das Meer glührot manchmal wie Feuer und die herrlichen Sonnenuntergänge und die Feigenbäume in den Alamedagärten ja und die ganzen komischen kleinen Straßen und Gäßchen und rosa und blauen und gelben Häuser und die Rosengärten und der Jasmin und die Geranien und Kaktusse und Gibraltar als kleines Mädchen wo ich eine Blume des Berges war ja wie ich mir die Rose ins Haar gesteckt hab wie die andalusischen Mädchen immer machten oder soll ich eine rote tragen ja und wie er mich geküßt hat unter der maurischen Mauer und ich hab gedacht na schön er so gut wie jeder andere und hab ihn mit den Augen gebeten er soll doch nochmal fragen ja und dann hat er mich gefragt ob ich will ja sag ja meine Bergblume und ich hab ihm zuerst die Arme um den Hals gelegt und ihn zu mir niedergezogen daß er meine Brüste fühlen konnte wie sie dufteten ja und das Herz ging ihm wie verrückt und ich hab ja gesagt ja ich will Ja.
    Triest-Zürich-Paris, 1914-1921
     

Nachbemerkung
    Es gibt zur Zeit immer noch keinen zuverlässigen, fehlerfreien englischen Text des Ulysses : alle Ausgaben des Originals sind unverhältnismäßig korrupt. Die vorliegende Übersetzung stützt sich, hauptsächlich auf den Text von Random House, New York 1961. Die Herausgeber haben aber alle ihnen bekannten, d. h. publizierten oder von Joyce-Forschern in Textstudien vorgelegten, Emendationen geprüft und nach Möglichkeit einbezogen, so daß der Text in Einzelheiten von anderen gängigen Texten abweicht. Besonders im letzten und vorletzten Kapitel konnten dadurch Ergänzungen gebracht werden.
    An die Übersetzung und ihre Durchsicht sind rund fünf Jahre gewendet worden – der Sache gemäß mehr als an alle anderen Bände der Frankfurter Joyce-Ausgabe. Dem hohen Schwierigkeitsgrad des Buches glauben es allerdings Übersetzer und Herausgeber schuldig zu sein, weiter an der Übersetzung arbeiten zu sollen. Es ist denkbar, daß sie in einer späteren Auflage an einzelnen Stellen zu anderen Lösungsvorschlägen als den hier gemachten gekommen sein werden.
     

    Joyce, James
    ULYSSES
    (engl.; Ü: Ulysses). Roman von James Joyce, entstanden 1914–1921, auszugsweise 1918–1920 vorabgedruckt in der Zeitschrift ›The Little Review‹, Erstausgabe 1922. – Joyce plante zunächst, die Erzählung vom Tageslauf des Annoncenakquisiteurs Leopold Bloom den Geschichten des Bandes Dubliners als dreizehnte beizugeben, verzichtete aber darauf und begann 1914, die bescheidene Handlung zu einem Epos von einmaliger Komplexität und Beziehungsfülle und die Person Blooms zu einem der am detailliertesten beschriebenen Charaktere der Weltliteratur umzugestalten. In siebenjähriger Arbeit wurde aus der Geschichte vom Alltag eines Dubliner Kleinbürgers ein Romanwerk, das an Vielschichtigkeit der Bedeutung, an Differenziertheit der Erzähltechniken, an Motiv- und Symbolfülle in der Literatur des 20. Jh.s eine singuläre Erscheinung ist: Epos, Chronik und Drama, Reportage, Essay und Entwicklungsroman zugleich, eine »spaßhaft-geschwätzige allumfassende Chronik mit vielfältigstem Material« (Joyce), die Beschreibung des »Welt-Alltags der Epoche« (Hermann Broch). – Vordergründig-realistisch ist Ulysses die Geschichte dreier Einwohner Dublins, ihrer Handlungen, Begegnungen und Gedanken am 16. Juni 1904 von acht Uhr früh bis zum nächsten Morgen um etwa drei Uhr, die Geschichte eines Tages im Leben von Leopold Bloom, Anzeigenagent des »Freeman’s Journal«, seiner Frau Marion (»Molly«) und des jungen Lehrers und Schriftstellers Stephen Dedalus (Hauptfigur von Joyce’ 1916 erschienenem Roman Portrait of the Artist as a Young Man). Um diese Gestalten gruppiert sich eine Unzahl von Bürgern Dublins, mit denen die drei im Verlauf dieses Tages in Berührung kommen und bei denen es sich zum Teil um Personen handelt, die bereits in Portrait oder Dubliners aufgetreten sind. Diese Story erhält ihre Plastizität und Tiefendimension auf dreierlei Weise: 1. durch eine von Kapitel zu Kapitel wechselnde Erzähltechnik, die vom objektiven Erzählstil (Er-Form) über die erlebte Rede und den inneren Monolog bis zur Dramatisierung und schließlich zur Auflösung der
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