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Ulysses Moore – Die steinernen Wächter

Ulysses Moore – Die steinernen Wächter

Titel: Ulysses Moore – Die steinernen Wächter
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Leonard zu den beiden Männern. »Sie haben mir das Leben gerettet.«
    »Da müssen Sie nicht uns danken«, erwiderte Mr Covenant. »Sondern Miss Kalypso. Sie war es, die uns gebeten hat, aufs Meer hinauszufahren, sie hat uns zu Ihnen geführt.«
    Leonard drehte sich zu ihr um und umarmte die zierliche Buchhändlerin. »Ich weiß nicht, wie du das gemacht hast, Kalypso, aber danke!«
    »Ich weiß es nicht mal selber«, flüsterte sie. »Aber ich bin froh, dass es mir gelungen ist.«
    Der Anblick dieses Riesen, der zärtlich die zerbrechlich wirkende Frau in den Armen hielt, war rührend und machte Mr Covenant und Homer gleichzeitig verlegen.
    »Ähm ...«, meinte der Architekt hüstelnd, »ich gehe dann jetzt mal ins Hotel zurück und nehme eine Dusche.«
    »Und ich werde meine Frau wissen lassen, dass ich noch am Leben bin«, sagte Mr Covenant.
    Leonard löste sich von Kalypso. »Fahren Sie mit dem Auto zur Villa Argo hinauf?«, fragte er.
    »Leonard ...«, mahnte Kalypso.
    »Ja. Soll ich Sie mitnehmen?«, bot Mr Covenant an.
    »Ja, danke«, erwiderte der Leuchtturmwärter. »Ich müsste mich dort einmal mit Nestor unterhalten.«
    »Leonard, lass das doch!«, protestierte Kalypso.
    »Meinen Sie ... unseren Gärtner?«
    »Ja. Er besitzt eine erstklassige Sammlung von Heilkräutern.«
    Mr Covenant zuckte mit den Schultern. »Natürlich. Steigen Sie nur ein.«



Wie ganze Schwärme von Sternschnuppen umwirbelten die Glühwürmchen den Anlegesteg. Von der Brücke der
Metis
aus schauten sich Jason und Julia in der Höhle um. Jason hielt schon das Tau in der Hand, konnte sich aber nicht entschließen, das Schiff loszumachen. Von Rick gab es nach wie vor keine Spur.
    »Was passiert denn, wenn ...«, begann Julia.
    »Keine Ahnung«, antwortete ihr Bruder, der erriet, was sie hatte fragen wollen.
    Er wusste nicht, was mit den Menschen passierte, die sich noch in dem Höhlenkomplex befanden, wenn die Tür am anderen Ende des unterirdischen Sees geöffnet wurde.
    Sie zögerten immer noch. Das Wasser war ganz still, doch es kam ihnen vor, als warte es ebenso gespannt wie sie darauf, dass etwas passierte.
    Dann plötzlich nahmen sie an der Stelle, wo die Rutsche endete, eine Bewegung wahr. Sie sahen, wie eine schlanke Gestalt im Sand landete und aufstand.
    »Rick!«, schrie Julia und hielt den Arm ihres Bruders umklammert. Erschrocken flogen die Glühwürmchen zur Decke der Höhle hinauf. Am Strand der Zeit brachen sich winzige Wellen.
    Die Gestalt lief auf den Steg zu. Dann schoss eine zweite wesentlich schwerere Gestalt schreiend die Rutsche hinunter und schlug im Sand auf.
    Julias Lächeln gefror.
    »Sie sind es!«, rief Jason und machte sofort das Tau los. »Bloß weg hier!«
    Die
Metis
bäumte sich auf und entfernte sich rasch vom Steg. Doch Oblivia rannte bereits über dessen alte Holzplanken. Ihre schnellen Schritte hallten wie Trommelschläge wider.
    Jason lief zum Steuerrad und versuchte das Schiff so zu lenken, dass es sich um die eigene Achse drehte.
    Oblivia nahm Anlauf.
    Und sprang.
    Durch die Kehrtwende neigte sich die
Metis
vom Ufer weg und Oblivia schlug krachend gegen die Bordwand.
    Zuerst schien sie daran abzurutschen, doch dann gelang es ihr, sich mit einer Hand oben an der Reling festzuhalten.
    »Verschwinde!«, schrie Julia und schlug mit einem Riemen auf ihre Hand.
    »Aua!«, brüllte Oblivia Newton und klammerte sich nun mit der anderen Hand an das Schiff. »Du verdammtes kleines Monster!«
    »Weg mit dir! Lass los!«, schrie Julia zurück und schlug wieder zu.
    Jason packte das Steuerrad fester und nahm Kurs auf die schwarze Tür am anderen Ende der Höhle.
    Er hatte vor, die Reisegeschwindigkeit zu steigern und möglichst rasch das Unwetter auszulösen. Hoffentlich würde Oblivia sich dann nicht mehr lange festhalten können und ins Wasser fallen.
    Inzwischen hatte Oblivias Chauffeur den Steg erreicht. Ängstlich starrte er das Schiff an, das inmitten des Sees schwankte und schaukelte. Er konnte sich nicht entschließen zu springen.
    Die
Metis
rollte und stampfte. Dann drehte sich ihr Bug und sie fuhr auf die Tür zu.
    »Zum Garten des Priesters Johannes!«, rief Jason.
    Augenblicklich bildete sich in der Höhle ein Wirbelwind. Die Glühwürmchen stoben auseinander.
    »Zum Garten der ewigen Jugend!«, rief Jason erneut. Das Schiff bäumte sich auf.
    Durch den heftigen Ruck wurde Oblivia emporgeschleudert, doch anstatt ins Wasser zu fallen, landete sie an Bord.
    Der Sturm donnerte und toste und
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