Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
Vom Netzwerk:
Aber wenn ich mir den Garten ansehe, dann würde ich meinen, dass ihr auch keinen sehr ruhigen Abend gehabt habt.«
    Â»Ist hier ein Wirbelsturm durchgefegt?«, fragte Jason.
    Julia schaute sich um: Blumen, Sträucher und Bäume glänzten noch vor Nässe und waren vom Regen arg zerzaust worden. Die vielen herabgefallenen Blätter und Zweige, die Rasen und Kieswege bedeckten, verliehen dem Garten ein bedrückendes Aussehen.
    Die tiefen Spuren von Manfreds Auto waren nicht zu übersehen.
    Julias Herz fing an schneller zu schlagen. Plötzlich sah sie wieder vor sich, wie sie ihm ein Bein gestellt und ihm den Schlüssel abgenommen hatte. Sie drehte sich um und betrachtete den Rand der Klippen, das nun wieder so friedlich wirkende Meer und die ferne Silhouette des Leuchtturms.
    Sie schloss die Augen.
    Â»Julia, ist wirklich alles okay mit dir?«, fragte Jason.
    Â»Es war nicht meine Schuld. Er ist ins Leere gesprungen …«, murmelte sie.
    Â»Von wem redest du?«, wollte Jason wissen und sah sie trotz seines Milchschnurrbarts ernst an.
    Julia berichtete alles, was in Abwesenheit der beiden Jungen in der Villa Argo geschehen war. Sie sprach dabei langsam und tonlos, als würde sie etwas Auswendiggelerntes aufsagen. Sie erzählte auch, was sie von Nestor über den ehemaligen Besitzer und dessen Reisen an Bord der
Metis
erfahren hatte. Und wie Manfred alles darangesetzt hatte, ins Haus einzudringen, und wie sie und Nestor das zu verhindern versucht hatten – bis zum tragischen Ende des Überfalls. »Es tut mir leid«, schloss sie und fragte sich, warum sie eigentlich den Schlüssel, an dem Manfred so viel gelegen hatte, ins Meer geworfen hatte.
    Â»Nein, es geschah ihm recht«, erklärte Jason.
    Â»Schließlich war er ein Dieb, genau wie seine Chefin«, fügte Rick hinzu, der an diesem Morgen mit einer wahnsinnigen Wut auf Oblivia Newton aufgewacht war.
    Julia beruhigte sich ein bisschen und konnte sich endlich ein Glas Milch einschenken. Dann hörte sie den Jungen zu.
    Abwechselnd und indem sie einander immer wieder gegenseitig unterbrachen, erzählten Jason und Rick vom Haus des Lebens, von Maruk und wie sie ganz kurz vor Oblivia die Nische der vier Stäbe gefunden hatten.
    Â»Miss Newton war dort?«, fragte Julia erstaunt. »Wie ist das denn möglich?«
    Â»Keine Ahnung. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie überrascht wir waren, sie dort in Ägypten zu sehen, oder wo auch immer wir gelandet waren.«
    Â»Jason hat heute Morgen eine neue Theorie aufgestellt «, verkündete Rick. »Er hält es für möglich, dass wir gar keine Zeitreise gemacht haben.«
    Â»Ja«, bestätigte Julias Bruder. »In einem Heft von Doktor Mesmero ging es mal um etwas Ähnliches. Sie nannten es aber nicht Zeitreise, sondern ›Reise im Raum-Zeit-Dings‹. Ich weiß nicht mehr genau, wie es hieß, aber es war ganz, ganz bestimmt in Heft Nummer fünfzehn.«
    Â»Aber wie kommst du denn darauf, dass es keine Zeitreise gewesen ist?«, fragte Julia und konnte es nicht fassen, dass ihr Bruder seine Situation mit der seiner Lieblingsfigur aus der Comic-Serie
X-Men
verglich.
    Jason verzog das Gesicht wie ein Wissenschaftler, dem eine alberne Frage gestellt worden war. »Es ist nur so ein Gefühl. Aber es war nicht so, als wäre ich in einem Zeitalter, das völlig anders als unseres ist. Es war eher vertraut, fast wie zu Hause.«
    Â»Jetzt übertreib mal nicht!« Julia schüttelte den Kopf.
    Â»Stell dir vor, Rick und ich konnten die gleiche Sprache wie die Leute dort sprechen und sogar die Hieroglyphen lesen.«
    Verwundert riss Julia die Augen auf.
    Rick zog das
Wörterbuch der vergessenen Sprachen
, das in der Mitte des Tischs lag, zu sich heran. Mittlerweile sah es ziemlich mitgenommen aus. Er schlug das Kapitel über die Sprachen des Alten Ägyptens auf, fuhr mit dem Zeigefinger an einigen Schriftzeichen entlang und sagte: »Aber jetzt können wir sie nicht mehr entziffern.«
    Julia runzelte die Stirn. »Und was ist das für eine Karte, von der ihr eben gesprochen habt?«
    Â»Die hat uns Oblivia gestohlen.« Jason seufzte.
    Â»Geht es vielleicht auch ein bisschen ausführlicher?«, fragte Julia.
    Â»â€ºErste und einzige genaue Karte der in Cornwall gelegenen Stadt Kilmore Cove‹«, sagte Rick, dem sich die Inschrift ins Gedächtnis geprägt hatte.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher