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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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den sich eine Pfütze gebildet hatte. Es waren ihre Sachen.
    Auf einmal drängte sich ihr eine Flut von Bildern auf: das Gewitter, Manfreds Angriffe, die Klippen und schließlich der Sturz von Oblivias Chauffeur ins Meer.
    Julia sprang aus dem Bett. »Jason!«, schrie sie.
    Unter den nackten Füßen spürte sie einen warmen, weichen Teppich. Sie sah an sich herab und merkte, dass sie einen Schlafanzug trug, konnte sich aber nicht daran erinnern, ihn angezogen zu haben. Sie hockte sich hin und durchsuchte die Hosentaschen. Die vier Schlüssel für die Tür zur Zeit waren noch da. Sie nahm sie und legte sie aufs Bett. Dabei dachte sie darüber nach, wie spät es wohl war.
    Rühreier mit Speck.
    Durch die Ritzen der Fensterläden drang strahlendes Licht. War es Morgen? Oder Nachmittag?
    Julia hielt es vor Spannung nicht mehr aus. Sie lief im Schlafanzug aus dem Zimmer.
    Â»Jason?«, rief sie in den leeren Gang hinein.
    Im ganzen Stockwerk war es dunkel. Nur aus einem Raum, dessen Fensterläden anscheinend geöffnet worden waren, drang Licht. Auf Zehenspitzen schlich Julia sich zur Tür des Zimmers und spähte hinein. Sie sah ein zerwühltes Bett, mehrere Paar Turnschuhe, die über den Fußboden verstreut lagen, und auf einem Tischchen einen Haufen bunter T-Shirts. Diese Art von Unordnung kam ihr sehr bekannt vor: Sie konnte nur von Jason stammen.
    Julias Herz machte einen Sprung, als sie unten in der Küche die Stimme ihres Bruders hörte.
    Â»Ja!«, jubelte sie. »Er ist zurück!« Sie drehte sich um, rannte den Gang entlang, die Treppe hinunter und erreichte mit Riesensprüngen die Küche.
    Jason und Rick waren am Herd beschäftigt.
    Â»Jason! Rick!« Julia schloss die beiden in die Arme. »Ihr seid wieder da! Ich habe mir solche Sorgen um euch gemacht!«
    Â»He, Schwesterchen«, sagte Jason lächelnd und löste sich aus der Umarmung. »Hast du etwas anderes erwartet? «
    Rick ließ Julias Arm, wo er war, und wehrte sich auch nicht, als sie ihm einen Kuss auf die Wange drückte. Als er sie anschaute, fingen seine Knie an zu zittern. Abrupt drehte er sich um, damit sie nicht merkte, wie er rot wurde.
    Â»Wie geht es euch?«, fragte Julia.
    Â»Wir sind stinksauer!«, erwiderte Jason.
    Â»Warum?« Julia hatte vor Schreck die Augen weit aufgerissen.
    Â»Wir bekommen einfach nicht heraus, wie lange man den Speck braten muss. Erst bleibt er eine ganze Weile roh und gleich darauf ist er verkohlt!«, meinte Rick, während er mit einer Gabel darin herumstocherte. »Ich finde, wir sollten ihn jetzt einfach so essen.« Er nahm die Pfanne vom Herd und lief hinter Jason her in den Garten, wo der Frühstückstisch gedeckt war.
    Lachend folgte Julia ihnen. An Essen konnte sie jedoch noch nicht denken. »Erzählt ihr mir endlich, was hinter der Tür passiert ist?«
    Jason zuckte mit den Schultern. Er setzte sich auf einen der gusseisernen Gartenstühle und probierte den Speck. »Der ist schon mehr als verkohlt, Rick, der ist beinah fossil.« Als er sah, dass seine Schwester vor Ungeduld ganz blass geworden war, antwortete er ihr schnell, bevor sie einen Wutanfall bekam. »Ach, Julia, wenn ich dir jetzt erzähle, was wir alles erlebt haben, werden die Rühreier kalt.« Hastig machte er sich über seinen Teller her, ohne seine Schwester weiter zu beachten.
    Â»Wir haben eine unglaubliche Stadt gesehen«, sagte Rick undeutlich zwischen zwei Bissen und verschluckte sich.
    Â»Mach dir keine Sorgen, wir werden die Karte wiederfinden!«, warf Jason ein, während sein Freund hustend nach Luft rang. Julias Bruder fuhr mit einem Stück Brot über seinen Teller, goss sich ein großes Glas Milch ein und trank es fast in einem Zug aus, bevor er weitersprach. »Nicht wahr, Rick?«
    Â»Und wenn wir sie im ganzen Dorf suchen müssen!«, bestätigte dieser mit puterrotem Kopf.
    Julia atmete tief durch. Die Luft war feucht und kühl. Sie beschloss keine weiteren Fragen zu stellen und abzuwarten, bis die beiden von sich aus mehr sagten. Sie streckte die Hand nach einem Glas aus, um sich ebenfalls Milch einzugießen, und merkte, wie sehr sie zitterte.
    Â»Ist was nicht in Ordnung?«, fragte Rick.
    Sie schüttelte den Kopf. »Alles okay, ich freue mich nur euch wiederzusehen.«
    Â»Geht uns auch so«, sagte Rick, »du kannst dir nicht vorstellen wie sehr. Es war verrückt …
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