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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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von seinem Stuhl. »Thos Bowen könnte Doktor Bowens Großvater gewesen sein!«
    Â»Oder sein Urgroßvater!«, schrie Jason. »Oder sein Urururgroßvater! Wo wohnt er denn? Und wo sind die Fahrräder?«
    Â»Wie spät ist es? Vielleicht können wir ihn noch vor dem Mittagessen besuchen«, schlug Rick vor.
    Â»He, Jungs!«, rief Julia dazwischen und zeigte auf den Gärtner.
    Â»Was ist denn?«, fragte Jason genervt.
    Â»Telefon«, sagte Nestor und wies zum Haus hinüber. »Es klingelt!«



Jason telefonierte in eigenartig gebückter Haltung, als wäre der Hörer mehrere Tonnen schwer. »Natürlich, Mum … Nein, Mum … Nein, wir haben uns nicht weit vom Haus entfernt … Nein … Ja, ganz bestimmt …« Er warf seiner Schwester einen flehenden Blick zu und sie machte ihm ein Zeichen, den Bericht großzügig auszuschmücken.
    Â»Mum wird misstrauisch, wenn wir ihr zu wenig erzählen «, vertraute sie Rick flüsternd an. »Wenn man dagegen so viele Einzelheiten wie nur möglich aufzählt, hört sie nicht mehr zu.«
    Â»Ach so, ja. Aha. Nichts. Niiiiichts!«, fuhr Jason währenddessen fort. Mit einem Ausdruck der Verzweiflung im Gesicht schloss er die Augen und lauschte schweigend der Predigt seiner Mutter. »Nein, bitte, ich habe nur Spaß gemacht«, sagte er schließlich. »In Wirklichkeit waren wir in Ägypten und haben uns dort in einem Labyrinth verirrt. Und Rick ist beinahe von einem Krokodil gefressen worden … Rick, unser Freund aus Kilmore Cove. Du hättest sein Gesicht sehen müssen, als wir in dieser Kammer waren, in der ständig Schlangen von der Decke auf uns herunterfielen.« Einige Sekunden hörte Jason schweigend zu, dann sagte er: »Okay, ich gebe dir Julia.«
    Â»Hallo, Mum!«, meldete sich seine Schwester vergnügt. »Oh ja, es geht uns sehr gut. Ein kleiner Schauer? Es war ein furchtbares Gewitter. Deshalb sind wir zu Hause geblieben und haben uns die Zeit mit Brettspielen vertrieben. Und dann …«
    Â»Sind wir von den Klippen hinuntergesprungen«, flüsterte Jason ihr zu.
    Ihrem Tritt gegen sein Schienbein konnte er nur ganz knapp ausweichen. Wütend bedeutete er ihr das Gespräch zu beenden, doch sie dachte gar nicht daran.
    Jason schlug Rick vor keine Zeit mehr zu verlieren und die Fahrräder aus der Garage zu holen. Sie verließen den Raum, aber anstatt gleich in den Garten zu gehen, verspürten sie auf einmal das Bedürfnis, einen Blick in das steinerne Zimmer zu werfen. Wie magisch wurden sie von der Tür zur Zeit angezogen. Etwas Beunruhigendes ging von ihr aus. Die beiden Jungen starrten ihr geschwärztes, zerkratztes Holz und die vier Schlüssellöcher an.
    Â»Wann benutzen wir sie wieder?«, fragte Rick nach einer Weile.
    Â»Sobald wir alle Punkte auf der Liste abgehakt haben«, erwiderte Jason. Und er zeigte ihm den Zettel, auf dem er noch etwas hinzugefügt hatte.
    0. Sofort zu Doktor Bowen gehen.
    Eines der zahlreichen Porträts der früheren Besitzer der Villa Argo schien ihnen von der Treppe aus zufrieden entgegenzugrinsen.
    Â»Hast du das gehört?«, fragte Jason und griff nach Ricks Arm.
    Â»Was?«
    Jason lief zur untersten Stufe und blieb dort stehen. Aus dem oberen Stockwerk drang ganz deutlich das Geräusch von Schritten. »Das hier.«
    Â»Au Mann, ja, natürlich höre ich das.«
    Vorsichtig schlich Jason die Treppe wieder hoch.
    Julias Stimme dröhnte zu ihnen hinauf. »Dann haben wir ewig lange Schach gespielt. Ich gegen Rick und Jason. Natürlich habe ich gewonnen!«, sagte sie gerade am Telefon.
    Jason huschte weiter nach oben, dabei streifte er mit dem Rücken die goldenen Rahmen der Porträts der früheren Besitzer und gelangte zu der leeren Stelle, wo eigentlich das Bild von Ulysses Moore hätte hängen sollen.
    Tip, tip, tip.
    Das Geräusch drang aus dem Badezimmer zu ihm herüber. Jason lauschte nochmals, um sicherzugehen, dass es wirklich von dort kam. Links neben der Treppe war die Spiegeltür, durch die man zum Turmzimmer und zur Bibliothek gelangte.
    Er lugte zwischen den Stäben des Treppengeländers nach unten und sah, dass Rick am Fuß der Treppe stand und mit besorgter Miene zu ihm hinaufschaute. Er nickte ihm beruhigend zu.
    Julia lachte gerade leise in den Telefonhörer.
    Tip, tip, tip
machte es hinter der Badezimmertür. Jason
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