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Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen
Autoren: Robert A. Heinlein
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wenig Erfolg damit.
    John Thomas nächste Frage wurde von einem dumpfen Aufprall auf das Hausdach unterbrochen. »Wer kann das sein?« fragte er seine Mutter.
    »Wahrscheinlich die Polizei.«
    »Du liebe Güte.«
    »Bleib hier. Sie wollen mit dir sprechen.«
    »Ich wollte ja gar nicht weg«, sagte er und öffnete mit einem Knopfdruck die Dachluke.
    Ein Sicherheitssergeant und sein Begleiter traten ins Wohnzimmer. »Mistreß Stuart?« begann der Sergeant formell. »Wir …« Er erblickte John Thomas, was dieser gerade hatte vermeiden wollen. »Sind Sie John T. Stuart?«
    John schluckte. »Ja, Sir.«
    »Dann kommen Sie bitte sofort mit. Entschuldigen Sie uns Madam. Oder möchten Sie auch mitkommen?«
    »Ich? Aber nein, ich würde nur im Wege sein.«
    Der Sergeant nickte erleichtert. »Gut, Madam. Kommen Sie, junger Mann. Es geht um Minuten.« Er nahm Johnnie am Arm.
    John Thomas Stuart wagte keine Einwände.
    Während der drei Minuten, die das Patrouillenauto brauchte, um in die Stadt zu fliegen, versuchte John Thomas, sich auf das Schlimmste gefaßt zu machen. »Äh, Mister Patrouillenwachtmeister? Es wurde doch niemand verletzt?«
    »Sergeant Mendoza«, antwortete der Sergeant. »Ich weiß nicht. Ich hoffe nicht.«
    John konnte mit dieser spärlichen Antwort nicht viel anfangen. »Ist … ist Lummox immer noch im Supermarkt?«
    »Lummox heißt er also? Ein viel zu sanfter Name. Nein, von dort haben wir ihn herausgeholt. Er ist jetzt unter dem West-Arroyo-Viadukt. Hoffentlich.«
    Eine komische Antwort. »Was meinen Sie mit ›hoffentlich‹?«
    »Nun, zuerst haben wir die Hauptstraße und die Hamiltonstraße abgesperrt. Dann jagten wir das Biest mit Feuerlöschern aus dem Laden. Das war das einzige Mittel, mit dem wir es zum Gehen brachten. Sagen Sie, was hat das Ding eigentlich für eine Haut? Stahl?«
    »Hm, nicht ganz.« Sergeant Mendozas grimmiger Scherz kam der Wahrheit näher als John zugeben wollte. Er betete immer noch darum, daß Lummie kein Eisen erwischt hatte. Nach dem Mißgeschick mit dem Buick war Lummox von Nilpferdgröße zu seinen jetzigen Dimensionen gewachsen. Und das in zwei Wochen. Seit dieser Zeit hatte John Thomas alles getan, um ihn nur ja von Eisen fernzuhalten, obwohl sein Vater und Großvater oft genug ein bißchen Schrott ins Essen gemischt hatten.
    »Also, auf alle Fälle vertrieben ihn die Feuerlöscher. Wir wollten ihn die Hamiltonstraße entlang ins offene Land hinaustreiben, wo er nicht so viel Schaden anrichten konnte. Es ging ganz gut, bis auf einen geknickten Laternenpfahl und die beiden Männer, die umgeworfen wurden, als er nieste. Aber dann entkam er uns, durchbrach das Schutzgitter des Viadukts und – nun, da sind wir ja.«
    Ein halbes Dutzend Polizeiautos schwebten über dem Viadukt. Sie versuchten die vielen Privatautos auf Distanz zu halten. Ein paar hundert Neugierige mit Ein-Mann-Hubschraubern flatterten wie Fledermäuse hin und her und machten die Aufgabe der Polizei nur schwerer. Verkehrspolizisten leiteten die Autos um. Mendozas Fahrer pflügte sich einen Weg durch die anderen Luftautos. Er sprach in sein Mikrophon. Das rote Kommandoauto von Polizeichef Dreiser löste sich von den parkenden Fahrzeugen und schwebte näher.
    John Thomas konnte die Riesenlücke im Geländer des Viadukts sehen, aber Lummox selbst entdeckte er nirgends. Die Tür des Kommandowagens öffnete sich. Polizeichef Dreiser beugte sich heraus. Seine Glatze war mit Schweiß bedeckt. »Sagen Sie dem jungen Stuart, er soll mal herhören.«
    John Thomas kurbelte das Fenster herunter. »Ja, Sir?«
    »Junge, können Sie mit dem Vieh umgehen?«
    »Natürlich, Sir.«
    »Hoffentlich. Mendoza! Lassen Sie ihn aussteigen.«
    »Jawohl, Boss.« Mendoza sprach mit dem Fahrer, der das Auto nahe an den Viadukt steuerte. Jetzt wurde Lummox sichtbar. Er hatte sich so klein wie möglich gemacht und preßte sich eng an den Brückenpfeiler. »Lummie! Komm her! Komm zu Papa!«
    Lummox bewegte sich, und das Brückenende bewegte sich mit ihm. Etwa drei Meter seines Oberkörpers schoben sich unter der Brücke hervor. Er richtete sich auf und sah angstvoll umher.
    »Hier bin ich, Lummie! Hier oben.«
    Lummox hatte seinen Freund erspäht und grinste. »Zieh die Kiste ‘runter«, fauchte Mendoza seinem Fahrer zu. »Ich bin froh, wenn wir die Sache hinter uns haben.«
    Der Fahrer steuerte ein bißchen tiefer und sah den Sergeanten ängstlich an. »Tiefer gehe ich nicht, Boss. Ich habe gesehen, wie sich das Vieh vorhin
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