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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen
Autoren: Mary Scott
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bestimmt nicht! Dad ist kein Engländer, sondern ein echter Kiwi.< Damit war praktisch alles verdorben.«
    »Jedenfalls hat Frank sich sehr undiplomatisch verhalten«, stellte ich fest. »Ich hätte ihm etwas mehr Zurückhaltung zugetraut.«
    »Das Dumme war vor allem, daß Papa North einen seiner hochnäsigen Tage erwischt hatte — und daß Frank es nicht ertragen kann, gönnerhaft behandelt zu werden. Annette hat mir geschildert, daß die beiden nur mühsam miteinander auskamen und daß ihr Vater herauszubekommen versuchte, ob Franks Vater im Krieg Offizier war. Du kannst dir ja vorstellen, wie begeistert Frank davon war! Jedenfalls erklärte er Papa North kühl: >Mein Vater ist als einfacher Soldat in den Krieg gezogen, hat ihn von Anfang bis Ende mitgemacht und ist zum Schluß Sergeant gewesen.< North schnaubte verächtlich und antwortete sehr von oben herab: >Dann haben wir nicht viel gemeinsam, fürchte ich, junger Mann. Ich habe den Krieg als Offizier erlebt und bin zum Schluß Oberstleutnant gewesen.<«
    »Hat Annette dir auch erzählt, wie Frank darauf reagiert hat?« erkundigte ich mich gespannt.
    »Frank war verständlicherweise wütend. »Das freut mich für Sie!< sagte er ironisch. >Dann haben Sie vermutlich alle Schlachten aus sicherer Entfernung miterlebt und wissen genau über sie Bescheid.< Danach war die Sache natürlich hoffnungslos, und Annettes Vater machte alles noch schlimmer. Als sie versuchte, Frieden zu stiften, fiel der alte Knabe über sie her und brüllte: >Was verstehst du schon davon? Ihr Weiber habt doch alle ein Spatzengehirn!< Frank verlor schließlich ebenfalls die Beherrschung, und die beiden stritten sich lautstark. >Ich will dich nie wieder mit diesem jungen Flegel sehen!< erklärte Papa North seiner Tochter. >Du bist zwar dumm, aber immerhin meine Tochter, und ich fühle mich nach wie vor für dich verantwortlich.< Dann stürzte er davon, um seiner Frau genaue Anweisungen zu geben: Frank soll unter keinem Vorwand wieder das Haus betreten dürfen, und Mrs. North hat den Auftrag, dafür zu sorgen, daß Annette nicht mehr mit Frank zusammenkommt.«
    »Wie soll sie das verhindern können?« fragte die praktisch veranlagte Larry, denn wir waren zu viert, als Tony davon berichtete. Auch Anne war dabei, um ihr Mitgefühl mit dem jungen Paar auszudrücken, dessen Probleme sie zum Teil in ähnlicher Form am eigenen Leib verspürt hatte. »Und wir sind trotzdem glücklich — oder gerade deshalb!« meinte Anne jetzt triumphierend.
    »Große Hochzeiten sind schrecklich langweilig«, fuhr Tony fort. »Und versucht bloß, euch Papa North als freundlichen Gastgeber vorzustellen!«
    »Ziemlich unmöglich«, gab ich zu. »Was Hochzeiten betrifft, bin ich ganz deiner Meinung, aber Annette hat gesagt, sie wolle in einer Kirche und nicht nur in dem muffigen Büro eines Standesbeamten getraut werden.« Woraufhin Larry unnötigerweise bemerkte, durchaus nicht alle Standesämter seien muffig. Danach gab ich auf, weil ich merkte, daß es keinen Zweck hatte, Geduld zu predigen. Tony stellte fest, sie habe Annette geraten, ihren eigenen Weg zu gehen, und als ich hörte, daß dieser Brief bereits aufgegeben war, wußte ich, daß sich daran nichts mehr ändern ließ, aber ich sagte: »Ein unsinniger Ratschlag! Das Mädchen ist noch keine achtzehn Jahre alt, und Tony, seine Ratgeberin, ist erst vor kurzem einundzwanzig geworden. Was wissen die beiden schon vom Leben — und wie wollen sie ihre Probleme allein lösen?«
    »Doch, das können sie durchaus!« widersprach Larry. »Wenn ich an unsere Jugend zurückdenke — seitdem sind allerdings ein paar Jahrzehnte vergangen — , so haben wir auch darauf bestanden, unseren eigenen Weg zu gehen.«
    »Du brauchst mich nicht an unsere Jugend zu erinnern«, wehrte ich unwillig ab. »Daß ich nicht mehr jung bin, merke ich jeden Tag selbst.«
    »Nein, ich glaube nicht, daß ihr jemals alt werdet«, warf Anne lächelnd ein. »Alt im Geiste, meine ich. Ihr habt euch seit damals, als ihr die Telefonleitung unterbrochen habt, um Daddy daran zu hindern, daß er den Pfarrer anruft und meine Trauung platzen läßt, nicht im geringsten verändert.«
    Ich mag mich nicht gern an unsere damalige Straftat erinnern lassen, deshalb antwortete ich scharf: »Wenn du dir einbildest, daß ich mich in Auseinandersetzungen mit meinen ehemaligen Mietern verwickeln lassen will, hast du dich gründlich getäuscht! Falls Tony wegen ihres leichtsinnigen Ratschlags, den sie Annette
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