Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
die Vorbereitungen für ein großes Fest zu treffen. Sie haben im Gegenteil richtig Spaß an solchen Partys. Ihnen gefällt einfach alles, was dem Colonel trotz seines Alters noch Vergnügen macht.« Sie runzelte nachdenklich die Stirn. »Wenn ich mir vorstelle, wie alt und gebrechlich er geworden ist... Er hat sein Leben lang alles Mögliche getan, und jetzt kann er nur noch dabeisitzen und zusehen, wie die jüngeren Leute sich amüsieren.«
    »Ich bin nur froh, daß das Hochzeitsmahl von außerhalb geliefert wird«, sagte Larry rasch, um das Thema zu wechseln. »Ich habe Miranda wirklich gern, aber ihre Verlobungsparty hat mir fast den Rest gegeben. Ihr hättet sehen sollen, mit welcher Liebe ich Kuchen gebacken und kalte Platten vorbereitet habe! Aber meine Sachen sind praktisch unberührt geblieben, und Mrs. Burns hat höhnisch festgestellt, meine Plätzchen müßten wohl liegen bleiben, bis die Schafscherer kommen, weil sie erst dann mürbe genug seien. Das hat sie allen erzählt, während ich versucht habe, eine ganze Platte mit steinharten Plätzchen möglichst unauffällig zu entfernen.. Sie hat allerdings recht gehabt«, fuhr Larry fairerweise fort. »An meinen Plätzchen hätte man sich die Zähne ausbeißen können — und Mrs. Burns hat vermutlich Angst um ihre teuren Jackettkronen gehabt, auf die sie doch so stolz ist!«
     
     
     

15
     
    Die ersten Frühlingswochen waren vorbei, und Larry und ich hatten fast ein schlechtes Gewissen, weil wir keinerlei Sorgen hatten. Unsere Ferienhäuser waren zum Glück nicht vermietet, so daß wir keine Rücksicht auf Gäste nehmen mußten.
    Unsere Ruhe dauerte nicht lange. Ein Mann rief an, erkundigte sich nach den Preisen und Mietbedingungen und buchte beide Häuser für eine Woche. Und die Gäste wollten schon in drei Tagen eintreffen!
    Unter anderen Umständen wären wir über acht Gäste auf einmal froh gewesen, auch wenn Bruce Ross gesagt hatte: »Hoffentlich haben Sie eine Menge Pferde. Wir reiten alle gern, und die Kinder wollen es natürlich lernen.« Der Stimme nach schien er ein freundlicher, jovialer Mann zu sein, aber allein der Gedanke an diese zahlenstarke Gästegruppe war im Augenblick deprimierend. Auf einer Schaffarm gibt’s im Frühjahr besonders viel Arbeit. Da nun Mirandas Hochzeit bevorstand, hatten wir gehofft, unsere Ferienhäuser würden eine Zeitlang leerstehen.
    Andererseits konnten wir es uns eigentlich nicht leisten, so viele Gäste auf einmal zurückzuweisen; deshalb stimmte ich ohne große Begeisterung zu, sie am Tag nach der Hochzeit aufzunehmen. Als ich Larry anrief, stellte sich heraus, daß sie ähnlich dachte wie ich. »Daß du ja gesagt hast, war natürlich richtig, Susan«, bestätigte sie sofort. »Beide Häuser auf einmal vermietet — das dürfen wir uns nicht entgehen lassen! Es wäre natürlich schön gewesen, einmal vierzehn Tage lang ausspannen und die ganze Vermieterei vergessen zu können. Aber das ist nicht die richtige Einstellung, meine Liebe! In unserer Situation muß man >Wundervoll< sagen und an das schöne Geld denken.«
    Dann seufzten wir beide und waren uns darüber einig, daß auch »das schöne Geld« seine Nachteile hatte.
    Zu unserer Freude rief Bruce Ross jedoch zum zweitenmal an — um sich wortreich zu entschuldigen. Ihre Urlaubspläne waren »im Eimer«, weil »der Boß« (wer das auch sein mochte) mit seinem alten Leiden »zusammengeklappt« war, so daß die beiden Männer — Ross und sein Freund Mead, die mit ihren Familien gekommen wären — sich verpflichtet fühlten, ihren Urlaub zu verschieben und dem Boß beizustehen. »Das kann ein paar Wochen dauern, fürchte ich«, erklärte Ross. »Ich ersetze Ihnen natürlich alle Kosten, die Ihnen durch unsere Absage entstehen.«
    Aber ich bedankte mich und versicherte ihm, seine Absage komme uns durchaus nicht ungelegen, da wir die Ferienhäuser ohnehin eine Zeitlang leerstehen lassen wollten. Wir schieden als Freunde voneinander, nachdem Mr. Ross sich vergewissert hatte, daß die Häuser höchstwahrscheinlich frei sein würden, wenn er in einigen Wochen nochmals anrief. Dann telefonierte ich mit Larry, deren Dankbarkeit noch größer war als meine. »Ich hätte sie jetzt nicht ertragen«, behauptete sie, und als ich mich vorwurfsvoll räusperte, fügte sie hinzu: »Oh, ich bin davon überzeugt, daß sie nett sind, und finde es anständig von ihm, daß er dir Schadensersatz angeboten hat, aber er scheint erschreckend robust und pferdenärrisch zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher