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Tyler Moreno

Tyler Moreno

Titel: Tyler Moreno
Autoren: Allie Kinsley
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sich auf zu den Duschen und Ty überlegte gerade, ob er sich wieder neben Nina setzten sollte, als diese sich ebenfalls erhob.
    Sie sah sich um und erwischte ihn dabei, wie er sie betrachtete. Ihre Blicke verhakten sich ineinander und er glaubte, bis auf den Grund ihrer Seele blicken zu können.
    Ihr Blick wurde weicher und sie kam auf ihn zu, um sich neben ihn zu setzten.
    Beinahe sofort wurde er ruhiger. Er entspannte sich und atmete lange und gleichmäßig aus.
    "Danke."
    Er dachte schon, er habe sich verhört, doch sie blickte ihn so unentwegt an, dass er den Dank in ihren Augen lesen konnte. Es war fast weniger als ein Flüstern, kaum zu verstehen gewesen.
    Ihre Stimme klang rau und leicht kratzig, eben wie lange nicht gebraucht. Und so war es ja auch. Sie war leise, fein und leicht, wie ein Windhauch und so unendlich schön, dass er so ziemlich alles dafür gegeben hätte, sie noch einmal zu hören.
    Er wunderte sich selbst darüber. Eigentlich mochte er ja keine Stimmen und Gespräche. Alles war ihm zu laut und zu aufdringlich.
    Ninas Stimme aber war wundervoll. In seiner Version vom Himmel hätten Engel ihre Stimme gehabt.
    "Wie kann ein Mensch, der so wenig spricht, eine so bezaubernde Stimme haben? Du hättest mich vorwarnen sollen, dann hätte ich es mir aufgenommen!", flüsterte Ty zurück. Er war sich zwar nicht ganz sicher, wofür sie sich bedankt hatte, aber es muss ihr wichtig gewesen sein. Wichtig genug, um zu ihm zu sprechen.
    "Ich nehme deinen Dank sehr ernst, Nina. Ich weiß, dass du nicht für eine Kleinigkeit mit mir gesprochen hättest. Ich danke dir!"
    Sie lächelte und hob leicht die Hand, als wolle sie ihn berühren, ließ sie schließlich aber wieder sinken.
    Auch hierfür war er ihr dankbar. Für ihn hatte es etwas mit Respekt zu tun. Einen Menschen, mit dem man nicht vertraut war, einfach zu berühren, war respektlos.
    Er wollte von den wenigsten Menschen berührt werden. Sicher, beim Kämpfen oder beim Sex gehörten Berührungen dazu. Aber er hatte vor seinen Gegenspielern keinen Respekt und sie anscheinend vor ihm auch nicht.
    Er gab auch fremden Menschen ungern die Hand, es war für ihn, als würden sie in seine persönliche Zone eindringen.
    Ninas Berührung hingegen wünschte er sich. Er wollte nur einmal kurz ihre kleine Hand auf seiner Haut fühlen.
    Da er sie aber nicht einfach anfassen wollte, streckte er ihr leicht den Arm entgegen und bot ihn ihr so für eine Berührung an.
    Nina sah auf, ihm direkt in die Augen. Die Frage, ob er mit dieser Geste wirklich meinte, was sie dachte, stand klar und deutlich in ihnen zu lesen. Ty nickte und Nina hob abermals zaghaft ihre Hand.
    Nur mit dem Zeigefinger strich sie ganz kurz über sein Handgelenk und zog die Hand sofort wieder zurück, als würde sie etwas Verbotenes tun.
    Wieder ein Blick, woraufhin er abermals nickte. Allein die Tatsache, dass sie um Erlaubnis bat, zeigte ihm, dass sie es nicht als selbstverständlich nahm, andere zu berühren. Das allein genügte ihm, um ihr dieses Privileg zuzusprechen.
    Sie legte ihren Finger mit einer federleichten Berührung zurück auf sein Handgelenk. Ty kam sofort noch mehr zur Ruhe.
    Langsam und zaghaft strich sie seinen Unterarm hinauf, hielt aber nach wenigen Zentimeter inne und suchte seinen Blick. Ty lächelte und Nina konzentrierte sich wieder auf ihr Tun. Sie fuhr bis zu dem Anfang seiner Tätowierung und ließ den Finger dann über die dunkle Farbe gleiten.
    Völlig selbstvergessen strich sie die Ränder der Tribals nach. Ty merkte, wie sein Panther, der sonst Tag und Nacht mit Aggression erfüllt war, sich niederlegte und zu schnurren begann.
    Er musste an sich halten, um nicht selbst zu schnurren. Ein leiser Seufzer entglitt ihm aber leider, denn Nina zog sofort ihre Hand weg und sah ihn an, wie ein Reh im Scheinwerferlicht.
    Riesige braune Augen, in denen deutlich Angst zu sehen war. Er wollte alles andere, als sie zu erschrecken. Der Gedanke, dass es das letzte Mal sein könnte, dass sie ihn berührte, beunruhigte ihn sehr.
    "Nein, bitte, hör nicht auf. Es fühlt sich schön an", flüsterte Ty.
    Nina lächelte wieder und ihre Augen klärten sich wieder zu einem warmen Braun.
    Er wusste nicht, wie er diese Augen als unscheinbar bezeichnet haben konnte. Sie waren warm, wunderschön und erzählten Ty von einem ganzen Leben. Er konnte in ihnen lesen wie in einem Buch und ihm wurde klar, warum Nina keine Worte benötigte. Sie konnte einem alles mitteilen, allein mit einem Blick, wenn
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