Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tyler Moreno

Tyler Moreno

Titel: Tyler Moreno
Autoren: Allie Kinsley
Vom Netzwerk:
man nur aufmerksam genug hinsah.
    Er verlor sich in der tiefen Ruhe, die er empfand. In ihrem Anblick. Und er fühlte sich wie in Trance.
     
    NINA
     
    Die feinen Linien seiner Tätowierungen nahmen Nina völlig gefangen. Sie fuhr jede einzelne mit ihrem Zeigefinger nach. Nur die auf dem Unterarm, denn mehr traute sie sich nicht.
    Wie es zu dieser einzigartigen Gelegenheit gekommen war, konnte sie immer noch kaum verstehen. So lange träumte sie schon davon, die verschlungen Muster zu berühren, und hätte niemals gedacht, dass ein so harter Mann wie Ty eine solche Erforschung seines Körpers zulassen würde. Er schien sie sogar zu genießen. Er hatte geseufzt.
    Da sie diese Reaktion nur am Rande mitbekommen hatte, dachte sie zunächst, ihn verärgert zu haben. Dass es ihm sogar gefallen könnte, hatte sie nicht für möglich gehalten.
    Sie hatte nahezu das Bedürfnis, ihn danach zu fragen, warum ihm ihre Berührung gefiel. Überhaupt, warum ihm ihre Gesellschaft etwas bedeutete. Aber aus Gewohnheit schwieg sie und schob lieber weiter die Rätsel der Menschheit, insbesondere der zwischenmenschlichen Beziehungen, in ihrem Kopf hin und her.
    Den Anfang ihrer heutigen Begegnung hatte Ty selbst gelegt. Indem er sie vor dem kontrollsüchtigen Gregor in Schutz nahm, hatte er sie vollkommen überrumpelt. Sie rechnete nicht mehr damit, dass es jemandem auffiel, wie herrschsüchtig Gregor sich ihr gegenüber manchmal benahm.
    Natürlich war sie ihm dankbar für alles was er für sie tat, aber Ty hatte recht. Sie war kein kleines Kind mehr, das bevormundet werden musste.
    Es war das erste Mal seit sehr langer Zeit, dass jemand anders für ihre Interessen einstand. Sie wollte ihren Dank richtig auszudrücken.
    Sie hatte all ihren Mut zusammen genommen und Ty dieses kleine Wort zugeflüstert. Dass er sich sogar dafür bedankte und den Wert dieses einen Wortes erkannte, hatte sie verblüfft und erfreut, im gleichen Maße.
    Als er sie dann noch dazu einlud, seinen Arm zu berühren, war es um Nina geschehen. Sooft sie sich auch einzureden versuchte, dass Ty nicht der Typ Mensch war, mit dem sie sich umgeben wollte, so sehr musste sie sich eingestehen, wie stark sie sich in ihm getäuscht hatte.
    Er war nicht hart, er war sensibel. Er war nicht dumm, sonder blitzgescheit. Er war nicht brutal, er war feinfühlig. Er war einfach so viel mehr, als sie ihm zugestehen wollte. Und sie war sich sicher, dass er ein genauso gebranntes Kind war wie sie.
    Plötzlich kribbelte ihr Nacken. Sie drehte ihren Kopf und sah, dass Gregor sie mit finsterer Miene beobachtete. Schnell zog sie ihre Hand zurück und sah aus dem Augenwinkel, wie Ty beinahe zeitgleich die Augen aufriss und Gregor anstarrte.
    Von allem, was sie soeben noch geteilt hatten, war nichts mehr übrig. Seine soeben noch warmen braunen Augen verdunkelten sich in Sekunden, sodass sie nun fast schwarz wirkten.
    Es war, als hätte er mehrere Persönlichkeiten. Den Ty, der er war, wenn sie mit ihm alleine war, das war ihr eindeutig die liebste. Ty, der mit den Frauen im Lager spielte. Sie wollte es sich nicht eingestehen, aber wenn sie daran dachte, durchzuckte sie ein leichter Stich der Eifersucht. Und zu guter Letzt der aggressive Tyler. Bei dem man die Befürchtung hatte, er würde von jetzt auf gleich alles in einem Umkreis von 500 Metern zu Kleinholz verarbeiten.
    Diesen hasste sie und sie sah, wie er sich genau in diesem Moment in ihn verwandelte.
    Sie wollte nicht zwischen die Fronten geraten, denn auch Gregor hatte seine Kämpfermiene aufgesetzt.
    Sie sprang auf und wich schnell mehrere Schritte zurück. Ty registrierte ihre Bewegung und wandte ihr den Blick zu. Der Ausdruck in seinen Augen verwandelte sich von kampfbereit in verletzt. Es erstaunte Nina, dass ihre Flucht ihn so schwer getroffen hatte.
    Er senkte seinen Kopf und schüttelte ihn leicht. Dann stand er einfach auf und ging. Die Hände fest in den Hosentaschen vergraben und mit hängenden Schulter stapfte er zu seinem Zelt.
    Gregors Ausdruck war mittlerweile zu einer verwirrten Grimasse geworden. Nina konnte nicht anders und legte all die Enttäuschung, die sie empfand, in ihren Blick, bevor sie sich ebenfalls abwandte. Sie setzte sich an den Rand des Lagers und schoss ein Foto von dem verlassen Platz, an dem sie sich eben noch so wohl gefühlt hatte.
    Wieder eine Erinnerung mehr. Eine wunderschöne Erinnerung. Hoffentlich hat Gregor mir damit nicht alles versaut!
     
    TY
     
    Gregor versaute ihm einfach alles! Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher