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Turm der Hexer

Turm der Hexer

Titel: Turm der Hexer
Autoren: David Eddings
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zu Brand »Das gefällt mir an einem jungen Mann.« Er wandte sich wieder an Olban. »Gut«, sagte er. »Nimm so viele Männer, wie du brauchst. Ich will im Umkreis von fünf Meilen um die Prinzessin herum keinen Murgo haben.«
    »Ihr habt mein Wort darauf«, erwiderte Olban, machte kehrt und galoppierte zurück in den Wald.
    Nun waren sie etwas wachsamer, und an strategisch wichtigen Punkten wurden Bogenschützen postiert, wenn Ce’Nedra eine Rede hielt. Olban berichtete grimmig, daß sie noch ein paar Murgos unter den Bäumen aufgescheucht hatten, aber sonst gab es keine Zwischenfälle.
    Der erste Sommertag war nicht mehr fern, als sie aus dem Wald in die Zentralebene von Arendien kamen. Ce’Nedra hatte inzwischen nahezu jeden körperlich unversehrten Asturier in ihre Armee eingegliedert, und ihr Heer breitete sich hinter ihr aus wie ein Menschenmeer, als sie allen voran in die Ebene ritt. Der Himmel war sehr blau, nachdem sie die letzten Bäume hinter sich gelassen hatten, und das Gras unter den Hufen ihrer Pferde war sehr grün.
    »Und wohin jetzt, Eure Majestät?« fragte Mandorallen.
    »Nach Vo Mimbre«, antwortete Ce’Nedra. »Ich spreche zu den mimbratischen Rittern, dann ziehen wir weiter nach Tolnedra.«
    »Ich hoffe, dein Vater liebt dich noch, Ce’Nedra«, sagte König Rhodar. »Es wird viel Liebe brauchen, damit Ran Borune dir verzeiht, daß du Tolnedra mit einer Armee im Rücken betrittst.«
    »Er betet mich an«, beruhigte Ce’Nedra ihn zuversichtlich. König Rhodar schien nicht ganz überzeugt.
    Die Armee marschierte durch die Ebenen Zentralarendiens auf die Hauptstadt Vo Mimbre zu, wo König Korodullin die mimbratischen Ritter mit ihren Lehnsmännern versammelt hatte.
    Das Wetter blieb schön, und sie marschierten in strahlendem Sonnenschein.
    An einem sonnigen Morgen, kurz nach Tagesanbruch, kam Polgara nach vorn und setzte sich neben Ce’Nedra an die Spitze des Heers.
    »Hast du dich schon entschieden, wie du deinen Vater behandeln willst?« fragte sie.
    »Noch nicht«, gestand die Prinzessin. »Er wird vermutlich sehr schwierig sein.«
    »Das sind die Boruner meistens.«
    »Ich bin eine Borunerin, Polgara.«
    »Ich weiß.« Polgara sah die Prinzessin durchdringend an. »Du bist in den letzten Monaten merklich erwachsener geworden, Liebes«, stellte sie fest.
    »Mir blieb ja nichts anderes übrig, Polgara. Das alles kam sehr schnell für mich.« Ce’Nedra kicherte, als wäre ihr plötzlich etwas eingefallen. »Armer Garion.« Sie lachte.
    »Wieso armer Garion?«
    »Ich war schrecklich zu ihm, nicht wahr?«
    »Ja, ziemlich.«
    »Wie konntet ihr mich nur ertragen?«
    »Wir haben gelegentlich die Zähne zusammengebissen.«
    »Glaubst du, daß er stolz auf mich wäre, wenn er wüßte, was ich tue?«
    »Ja«, antwortete Polgara, »ich denke schon.«
    »Weißt du, ich werde alles wieder gutmachen«, versprach Ce’Nedra. »Ich werde ihm die beste Ehefrau der Welt sein.«
    »Das ist lieb, Kind.«
    »Ich werde nie schimpfen oder schreien oder so.«
    »Gib keine Versprechen, die du nicht einhalten kannst, Ce’Nedra«, sagte Polgara weise.
    »Na ja«, verbesserte sich die Prinzessin, »jedenfalls so gut wie nie.«
    Polgara lächelte. »Wir werden sehen.«
    Die mimbratischen Ritter lagerten auf der großen Ebene vor den Toren Vo Mimbres. Zusammen mit ihren Gefolgsmännern bildeten sie eine gewaltige Armee, die in der Sonne glitzerte.
    »O je«, stammelte Ce’Nedra, als sie von dem Hügel, auf den sie mit den alornischen Königen geritten war, um sich einen Überblick zu verschaffen, auf die große Ansammlung hinuntersah.
    »Was ist?« fragte Rhodar.
    »Es sind so viele.«
    »Darum geht es doch, nicht wahr?«
    Ein großer mimbratischer Ritter mit dunklem Haar und Bart, der einen schwarzen Samtumhang über der polierten Rüstung trug, galoppierte den Hügel hinauf und zügelte kurz vor ihnen sein Pferd. Er sah von einem zum anderen, dann neigte er in einer höflichen Verbeugung den Kopf. Er sprach Mandorallen an. »Korodullin, König von Arendien, sendet dem Bastard von Vo Mandor seine Grüße.«
    »Das hast du immer noch nicht geregelt, was?« murmelte Barak Mandorallen zu.
    »Ich hatte keine Zeit, Graf«, erwiderte Mandorallen. Er wandte sich an den Ritter. »Heil, Baron Andorig. Ich bitte Euch, überbringt Seiner Majestät unsere Grüße und berichtet, daß wir in Frieden kommen was er zweifellos bereits weiß.«
    »Das werde ich, Baron Mandorallen«, sagte Andorig.
    »Was macht dein Apfelbaum,
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