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TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

Titel: TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten
Autoren: Keith - Diplomat der Grenzwelten TTB 176 - Laumer
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befand sich ein schmaler Kamin – vermutlich durch die Stürme von Jahrmillionen ausgehöhlt. Er führte in einer unregelmäßigen Linie nach unten. Retief drückte sich eng an den Spalt und ließ sich in die Tiefe gleiten. Er hatte zehn Meter zurückgelegt, als der Eindringling wieder auftauchte und zur nächsten Deckung lief. Retief verließ den Kamin, überquerte ein schmales Felsband und tastete sich über Felsblöcke nach unten. Als er in die Tiefe sah, konnte er den Feind mit bloßem Auge erkennen. Er war nicht mehr als sechs Meter entfernt, aber vom Stützpunkt der Terraner nicht zu erspähen.
    Retief duckte sich hinter einen Felsblock und wartete. Eine halbe Minute später rollte ein Kiesel in die Tiefe. Zwei Meter von Retief entfernt tauchte ein Haterakan-Kopf auf. Es folgte der Hals, dann suchten die Arme nach einem Halt …
    Retief sprang nach vorn und schlug seine Faust genau an die Stelle, die Harrumph ihm beschrieben hatte. Als der Haterakan zusammenklappte, fing er ihn auf und schleppte ihn hinter den Felsblock.
    Der Bewußtslose trug nur das Nötigste: einen Vakuumhelm, die Kampfkombination in Tarnfarbe, einen Pistolengürtel mit einer merkwürdigen Waffe und eine Tasche. Retief öffnete die Tasche. Er fand eine Reserveladung für die Waffe, einen Kikistein, ein Paket mit eisernen Rationen – und ein kleines Röhrchen mit fünf Kugeln.
     
    *
     
    Retief schob die Kugeln in sein Atmosphäre-Testgerät und roch daran. Kein Zweifel – inth. Der bewußtlose Haterakan neben ihm rührte sich, und Retief fesselte ihn mit seinem eigenen Gürtel. Dann kletterte er in die Ebene hinunter. Unten angelangt, blieb er stehen, um seinen Weg zu planen – und mit einemmal stand ein paar Meter vor ihm ein Haterakan und winkte. Im nächsten Moment wimmelte es von Angreifern. Retief wollte sich hinter den nächsten Felsen werfen, doch da stand bereits ein Haterakan und glotzte ihn aus Riesenaugen an. Er zuckte zusammen und entsicherte seine Waffe. Retief zerdrückte blitzschnell das Kügelchen und ließ den Geruch durch das Ventil in seinen Helm eindringen.
    Der Fremde hob die Waffe – und erstarrte mitten in der Bewegung.
    Sachte beugte Retief sich vor, stieß sich leicht vom Felsen ab und schwebte über die starr posierenden Truppen der Haterakans hinweg. Er kam in drei Metern Entfernung an dem grell geschmückten Großadmiral vorbei, der mit seinem Stab in einer gut geschützten Höhle den Standort der Terraner beobachtete. In Riesensprüngen verließ Retief die Kampfszene und steuerte auf einen Fleck jenseits der zerklüfteten Gebirgskette zu.
     
    *
     
    Ein häßlicher Krater hatte sich an der Stelle in den Boden gebohrt, wo das Haterakan-Schiff explodiert war. Metallfragmente und Tote lagen am Rand.
    Retief überquerte den Krater und fand den schmalen Einschnitt, in dem er mit seinem beschädigten Kurierboot gelandet war. Das Schiff war ein wirrer Trümmerhaufen.
    Rasch durchsuchte Retief das Wrack. Er entdeckte eine Hühnchenration, die Reste des Maschinenraumes – und einen angesengten Postsack mit dem Siegel des CDT. Er nahm ihn auf und eilte zurück zum Schlachtfeld.
    Etwa zehn subjektive Minuten waren vergangen, als er mitten im Feindeslager anhielt. Er öffnete den Postsack, zog die ersten Kataloge heraus und machte sich an die Arbeit.
     
    *
     
    Da das inth im Innern des Helmes festgehalten wurde, hoffte Retief, daß er auch noch genügend Zeit für Phase Zwei seines Planes haben würde. Er trat an den erstbesten Haterakan heran, schaltete seinen Kopfhörer ein und verstellte ihn. Das gleiche wiederholte er beim nächsten und beim nächsten …
    Er hatte 341 feindliche Soldaten so behandelt, als die Wirkung des inth nachzulassen begann. Einer der Haterakans bewegte sich träge.
    Retief rannte auf den Hügel zu, den die Terraner besetzt hielten, vorbei an den feindlichen Reihen. Harrumph hatte offenbar eben das Auftauchen der Haterakans bemerkt und stand entsetzt auf. Retief packte ihn am Arm, als er seinen Kopfhörer einschalten wollte.
    »Was du auch tust – schalte auf keinen Fall den Kommandokanal ein«, sagte Retief schnell. »Und sieh dich nirgends um!«
    Dann rannte er zu den übrigen Terranern und legte seinen Helm an den des Gitarrespielers.
    »Len – du mußt diese Texasnummer spielen – und höre nicht auf damit, bis ich es dir sage!«
    »Bully, was …?« Sean war aufgesprungen und starrte hinunter zu den angreifenden Haterakans. »Macht euch fertig, Leute. Jeder in die angegebene
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