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TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

Titel: TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten
Autoren: Keith - Diplomat der Grenzwelten TTB 176 - Laumer
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gelbes Licht, während die Ebene im Dunkel dalag.
    »Worauf warten sie eigentlich, General?« fragte eine zittrige Stimme.
    »Sag ruhig Sean, Len«, erwiderte Braze rauh. »Wir stecken gemeinsam hier drinnen. Und weshalb sie warten? Wahrscheinlich wollen sie uns auf den Nerven herumtrampeln.«
    Der Junge holte ein sperriges Ding von der Schulter. »Wie – wie wäre es mit einem Song, Sean?« Seine Stimme klang schon fester. »Soll das heißen, daß du diese schreckliche Gitarre immer noch bei dir hast?« fragte Harry. »Der Junge ist ein Goldstück. Weißt du, was du uns vorspielst? ›Der kleine alte Mond, das ist mein Daheim‹.«
    »Ja«, riefen die anderen. »Das ist genau das Richtige.« Harrumph schaltete hastig seinen Kopfhörer aus, als der Junge die Gitarre stimmte, die mittels eines Zusatzgerätes auch auf atmosphärelosen Welten Musik erzeugen konnte, die sich im Helmfunk empfangen ließ. Als er Retiefs Blicke sah, beugte er sich zu ihm, bis die Helme sich berührten.
    »Ich finde den Mut dess Jungen bewundernsswert«, erklärte er. »Aber die Vibrationen kann ich nicht ertragen.«
    »Ich muß gestehen, daß ich sie auch nicht so gern höre«, sagte Retief. Die beiden ließen sich auf einem flachen Felsen nieder, wo sie die feindliche Annäherung beobachten konnten, während die übrigen Männer sich um Len scharten. Der Junge griff so begeistert in die Saiten, als befände er sich in einem Tanzschuppen auf dem Blauen Mond.
    Harrumph seufzte tief, und es klang wie das Todesröcheln eines Nilpferds. »Sso ein Unglück. Du, Ssean und alle sseine Terriess müssen wegen einess einzigen Verrückten ssterben. Wenn ich nur sseinen dürren Halss packen könnte …« Er schnappte mit den Fängen.
    »Das würde sicher Spaß machen«, meinte Retief. »Aber es könnte unsere Lage auch nicht mehr ändern.«
    »Hmmm …« Plötzlich starrte der Haterakan Retief aus seinen Riesenaugen an. »Aber ess würde die ganze Ssituation ändern. Hikop isst allein für diessen Irrssinn verantwortlich. Wenn man ihn entfernt …«
    »Du glaubst, daß seine Leute den Kampf abbrechen würden?«
    »Ess hängt von sseinem Nachfolger ab – aber ich habe dass Gefühl, daß nur Hikopss Ehrgeiz zu diessem Plan geführt hat. Jeder andere hätte nach den erssten Verlussten aufgegeben.«
    »Angenommen, jemand erschießt ihn während des Angriffs?«
    »Nein! Hikop gehört mir. Und überhaupt – ssobald der Kampf ersst begonnen hat, gehört ess zur Ehre, ihn auch zu beenden. Aber wenn ich Hikop jetzt erledigen könnte – noch vor dem Kampf …«
    »Kannst du ihn da unten erkennen?«
    »Nein. Ich habe mir alless ssorgfältig angessehen. Wenn ess nicht sso völlig hoffnungssloss wäre, würde ich hinunterschleichen und ihm auflauern – aber ess wäre Sselbsstmord. Lieber bleibe ich hier und helfe den Terriess in ihrer letzten Sstunde.«
    »Du brauchst eine Ablenkung«, meinte Retief nachdenklich.
    Harrumph lachte bitter. »Wass könnte Hikopss Horden von dem nackten Felss ablenken, den ich zu überqueren habe?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht fällt mir etwas ein.«
    »Wass heißt dass? Aber, Bully, du kannsst nicht …«
    »Vielleicht nicht«, sagte der Terraner. »Aber ich werde es versuchen.« Er erhob sich. »Nichts verraten«, sagte er. »Es ist für die Moral der anderen besser, wenn sie nicht wissen, was ich vorhabe.«
    »Aber …«, begann Harrumph.
    »Noch eine Frage«, unterbrach ihn Retief. »Wie kann man einen Haterakan am besten außer Gefecht setzen, ohne ihn zu töten?«
    »Ein scharfer Schlag hierher …« Harrumph deutete auf die Ansatzstelle der vier Arme. »Aber …«
    »Danke«, sagte Retief und verschwand hinter einem Felsblock.

 
12
     
    Retief schob sich langsam voran. Alle paar Meter blieb er stehen und untersuchte das Gelände vor und hinter sich. Von einem staubigen Vorsprung des Hügels sah er hinunter zu den Verstecken der Haterakans. Die Krieger machten sich zum entscheidenden Angriff fertig.
    Eine winzige Bewegung fiel ihm ins Auge – zwischen den feindlichen Linien und dem Stützpunkt der Terraner. Er stellte das optische Filter des Fernglases auf stärkste Sicht ein und beobachtete den Fleck angespannt. Dreißig Sekunden vergingen. Seine Augen tränten von der Anstrengung. Dann sah er die Bewegung wieder. Eine dunkle Gestalt huschte aus den Schatten, lief ein paar Meter und verschwand hinter einem Felsblock von der Größe eines Klaviers. Retief hatte den Haterakan-Panzer erkannt.
    Direkt unter dem Vorsprung
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