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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen
Autoren: Clifford D. Simak
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dann wieder in die andere Richtung. Schweiß brach mir aus, als ich daran dachte, wozu diese Drehungen bei sechzig Meilen in der Stunde führen konnten.
    Aber im gleichen Augenblick wußte ich, daß ich mich nicht zu sorgen brauchte, denn der Wagen war vollständig meiner Kontrolle entglitten. Er reagierte weder auf Bremsen noch auf das Lenkrad oder das Gaspedal.
    Ich war überzeugt, daß es einmal ein Wagen gewesen war. Zumindest noch heute nachmittag, als mich das Wesen verfolgt hatte, das wegen des Stinktiergeruchs in Teile zerfallen war. Das Wesen hatte sich aufgesplittert, aber der Wagen war geblieben. Er hatte sich nicht in Kugeln verwandelt, die in der Senke herumhüpften.
    Die Veränderung mußte in den letzten Stunden geschehen sein, wahrscheinlich zu der Zeit, als ich vor der Hütte gesessen und Charley Münz meine Geschichte erzählt hatte. Denn der Hund hatte auch keine Furcht gezeigt, als ich mit dem Wagen vorgefahren war.
    Irgend jemand mußte dieses Auto vor den Zaun gestellt haben und mit meinem weggefahren sein. Dieses Auto, in dem ich jetzt gefangen war und das in Wirklichkeit etwas ganz anderes darstellte.
    Sie wollten sichergehen, damit ich auch wirklich keinen Schaden mehr anrichten konnte. Und jetzt hatten sie mich!
    Ich saß da, hilflos und verzweifelt über meine Hilflosigkeit. Ich kämpfte nicht mehr, denn ich war überzeugt, daß mich keine physischen Anstrengungen mehr aus diesem Wagen befreien konnten. Vielleicht gab es andere Wege? Ich könnte zum Beispiel versuchen, mich mit dem Auto zu unterhalten – es klang natürlich verrückt, aber es war nicht so unsinnig, wie es klang, denn dieses Ding war kein Auto sondern ein Feind, der sich meiner Gegenwart wohl bewußt war. Aber ich zögerte, denn ich bezweifelte, daß das Auto, auch wenn es mich hören könnte, mit einer Vorrichtung zum Antworten ausgestattet war.
    Ich fühlte Bedauern, aber nicht für mich. Nur Bedauern, daß mein Plan jetzt nicht mehr zur Ausführung kommen, daß jetzt nichts mehr unternommen werden würde; daß die winzige Chance, die Fremden zu schlagen, verloren war.
    So ging es einige Meilen dahin, dann verringerte der Wagen seine Geschwindigkeit und bog in eine andere Straße ein. Ich versuchte herauszufinden, wo ich mich befand, aber ich hatte jede Orientierung verloren. Die Straße war schmal und kurvenreich und wand sich durch einen dichten Wald, in dem hie und da riesige Felsblöcke lagen.
    Ich betrachtete die Landschaft und versuchte zu erraten, wohin mich der Wagen brachte. Aus einigen Anzeichen erkannte ich, daß mich mein Verdacht nicht trog. Wir befanden uns auf dem Weg zum Belmont-Haus, zu dem Platz, wo das alles seinen Anfang genommen hatte und wo sie mich erwarten würden.
    Und hier kam alles zum Ende. Das Kapitel wurde geschlossen. Wenn nicht ein anderer, in einer anderen Stadt vielleicht, sich mit dem gleichen Problem beschäftigte … alleine, denn niemand würde ihm glauben. Es war ohne weiteres möglich, dachte ich mir. Und wo ich versagt hatte, mochte er vielleicht Erfolg haben.
    Im hintersten Winkel meines Gehirns wußte ich, wie gering diese Chance war, aber es war die einzige Hoffnung, die ich besaß, und in meiner Einbildung hielt ich sie fest und versuchte, sie Wahrheit werden zu lassen.
    Der Wagen fuhr in eine Kurve, doch er schaffte es nicht ganz. Vor uns standen die Bäume dicht gedrängt wie ein Bretterzaun. Wir schossen auf sie zu, und die Räder kamen von der Straße ab. Der Wagen begann mit der Nase nach unten umzukippen, als er in den Straßengraben sauste.
    Plötzlich gab es keinen Wagen mehr, und ich befand mich allein in der Luft.
    Ich hatte gerade noch Zeit, einen Schrei des Entsetzens auszustoßen, bevor ich gegen die Bäume prallte, die aus der Dunkelheit nach mir zu greifen schienen.

 
37
     
    Es war kalt. Ein kalter Wind strich über meinen Rücken, und es war dunkel … so dunkel, daß ich nichts erkennen konnte.
    Ich versuchte mich zu bewegen, doch als ich mich rührte, durchzuckten mich Schmerzen, und so gab ich es auf und blieb in der Nässe und Kälte liegen. Ich fragte nicht, wer ich war oder wo ich mich befand, denn es interessierte mich nicht. Ich war zu müde, um mich darüber zu sorgen.
    Eine Weile lag ich da, von der Dunkelheit eingehüllt, und dann, nach langer Zeit, wurde ich wieder wach, und es war noch immer so dunkel und noch kälter als zuvor.
    Ich bewegte mich wieder, und es tat weh, doch ich streckte meine Hand aus, und die Finger öffneten sich, zuckten,
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