Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen
Autoren: Clifford D. Simak
Vom Netzwerk:
Mannes. Irgend etwas in mir zwang mich, ihm alles zu erzählen.
    »Ich habe Higgins belogen, damit er mir den Weg beschrieb«, begann ich. »Ich habe ihm erzählt, daß ich Ihnen helfen würde, Ihr Buch zu schreiben. Aber was ich Ihnen jetzt erzähle, ist die Wahrheit. Ich werde Ihnen die Geschichte ganz wahrheitsgetreu schildern.«
    Der alte Mann blickte mich erstaunt an. »Mir bei meinem Buch helfen? Sie meinen, das über die Stinktiere?«
    »Ich werde Ihnen helfen, wenn das alles vorbei ist… wenn Sie dann noch Lust haben.«
    »Ich muß gestehen, daß ich Hilfe gebrauchen könnte. Aber aus diesem Grund sind Sie nicht hier?«
    »Nein«, erwiderte ich, »nicht aus diesem Grund.«
    Er nahm einen tiefen Schluck und reichte mir die Flasche. Ich nahm sie.
    »Nun gut, mein Freund«, sagte er. »Ich bin ganz Ohr. Fangen Sie an mit Ihrer Geschichte.«
    »Wenn ich beim Erzählen bin«, bat ich, »unterbrechen Sie mich bitte nicht. Lassen Sie mich zu Ende erzählen. Dann können Sie Ihre Fragen stellen.«
    »Ich bin ein guter Zuhörer«, antwortete der Alte und streichelte den Skunk.
    »Es wird Ihnen schwerfallen, die Geschichte zu glauben.«
    »Überlassen Sie das mir«, sagte er. »Und jetzt fangen Sie an.«
    Ich holte tief Atem und begann. Ich versuchte, es so gut wie möglich zu erzählen, aber es kam darauf heraus, daß ich ihm die genauen Vorkommnisse schilderte, ihm alles sagte, was ich wußte und vermutete; auch daß mir niemand Glauben schenkte und daß ich es ihnen gar nicht übelnahm. Ich erzählte ihm von Joy und Stirling, vom Alten, vom Senator und von dem Versicherungsdirektor, der keine Wohnung finden konnte. Ich ließ keine einzige Begebenheit aus.
    Nachdem ich geendet halte, herrschte Schweigen. Während meiner Erzählung war die Sonne untergegangen, und die Abendnebel krochen aus dem dunklen Wald. Ein kühler Wind war aufgekommen und brachte den schweren Duft verfaulenden Laubes mit sich.
    Ich saß da und wartete. Ich würde seine Antwort abwarten und dann aufstehen und davongehen. Durch die neblige Dämmerung, den Feldweg entlang, über die Weide und durch das Wäldchen, bis zur Stelle, wo ich meinen Wagen geparkt hatte. Dann würde ich zum Motel zurückfahren, wo Joy schon mit dem Abendessen auf mich wartete und über meine Verspätung verärgert sein würde. Und die Welt würde zum Teufel gehen, als ob niemand versucht hätte, sie vor dem Untergang zu bewahren.
    »Sie kamen um Hilfe zu mir«, erklang die Stimme des alten Mannes aus der Dunkelheit. »Sagen Sie mir, wie ich Ihnen helfen kann.«
    »Sie glauben mir!« keuchte ich.
    »Fremder«, sagte der Alte, »wenn die Geschehnisse, die Sie mir erzählten, Lügen wären, hätten Sie mich nicht damit belästigt. Und außerdem glaube ich zu erkennen, ob jemand lügt oder nicht.«
    Ich versuchte zu sprechen, doch ich brachte kein Wort hervor. Ich glaube, daß ich noch nie so knapp daran war, in Tränen auszubrechen. In mir breitete sich ein Gefühl von Dankbarkeit und Hoffnung aus.
    Jemand hatte mir geglaubt. Ein anderer Mensch hatte mir zugehört und geglaubt, und ich war nicht mehr länger ein Narr oder Verrückter. In diesem Augenblick des Glaubens hatte ich all die menschliche Würde wiedererlangt, die von mir abgefallen war.
    »Wieviel Skunks bringen Sie zusammen?« fragte ich.
    »Ein Dutzend«, erwiderte der Alte, »vielleicht die Hälfte mehr. Die Hügel ringsum wimmeln von ihnen, und sie kommen mich jede Nacht besuchen.«
    »Können Sie sie irgendwo einsperren, damit man sie transportieren kann?«
    »Sie transportieren?«
    »In die Stadt«, erklärte ich.
    »Tom – das ist der Farmer neben mir – besitzt einen Lastwagen. Er wird ihn mir leihen.«
    »In Ordnung«, sagte ich, »Sie müssen folgendes für mich tun. Auf diese Art und Weise können Sie mir helfen …«
    Ich erzählte ihm hastig, was ich vorhatte.
    »Aber meine Skunks!« schrie er entsetzt.
    »Es geht um die menschliche Rasse«, antwortete ich. »Denken Sie daran, was ich Ihnen erzählt habe …«
    »Aber die Polizisten! Sie werden mich festnehmen. Ich kann nicht …«
    »Sorgen Sie sich nicht um die Polizisten. Dafür sorge ich. Hier …«
    Ich griff in meine Tasche und holte ein Bündel Banknoten hervor.
    »Damit können Sie alle Strafmandate bezahlen, die Sie aufgebrummt bekommen.«
    Er starrte das Geld an.
    »Ist das das Zeug, das Sie im Belmont-Haus erhielten?«
    »Ein Teil davon«, antwortete ich. »Sie lassen es am besten im Blockhaus zurück. Wenn Sie es mitnehmen, könnte es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher