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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion
Autoren: Eric Frank Russell
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beobachtet hatte, unterzog die Eskorte umgehend einer gründlichen Inspektion, ertappte einen der Männer ohne Messer und beschrieb die Dummheit des Armen in Ausdrücken, die durch das ganze Schiff dröhnten.
    Im Kontrollraum sagte Grayder: »Unter diesen Umständen kann ich die Männer leider nicht hinauslassen. Wenn jeder, der sich der Festung nähert, als Feind gilt, müssen wir diesen Planeten als feindlich einstufen. Wir würden ja als komplette Idioten dastehen, wenn wir durch Armbrüste Verluste hätten!«
    »Ganz recht«, sagte der Botschafter und streichelte seinen Bauch. »Was meinen Sie, sollen wir weiterfliegen zum nächsten Planeten?«
    »Einmal müssen wir ja, Exzellenz.«
    »Schon. Aber ich glaube, es wäre besser, wenn wir noch einen Versuch machten. Am besten landen wir noch einmal an einer anderen Stelle. Wir müssen sichergehen, daß tatsächlich auf dem ganzen Planeten die gleichen Zustände herrschen wie hier!«
    »Wie Sie wünschen, Exzellenz«, sagte Grayder und verbarg seine Unlust. Er nahm den Telefonhörer und sprach mit Chefingenieur McKechnie. »Schleuse dichtmachen. Fertigmachen zum Start!«
    Zehn Minuten später heulte die Sirene. Dann hob das große Schiff majestätisch vom Boden ab und schwebte in westlicher Richtung davon. Shelton ließ Bidworthy in den Kontrollraum rufen.
    »Feldwebel, Sie postieren eine Abteilung marschbereit an der mittleren Schleuse. Wenn wir landen, schwärmt sie sofort aus und bringt mir die erste Person, deren sie habhaft werden kann. Aber bitte ohne Gewaltanwendung! Ich erwarte, daß Sie die Aufgabe mit Ruhe, Überlegung und Geschick ausführen. Verstanden?«
    »Jawohl, Sir!« schnarrte Bidworthy mit militärischer Knappheit.
    »Bringen Sie einen Mann, möglichst so intelligent, daß er wenigstens bis drei zählen kann. Instruieren Sie die Leute entsprechend, Feldwebel!«
    »Jawohl, Sir!« versprach Bidworthy und suchte im stillen schon nach den entsprechenden Formulierungen.
    »Ach ja, und noch etwas, Feldwebel.«
    »Sir?«
    »Ich habe diesem Tung nachgesehen, als er den Fluß überquerte. Er ist ans Ufer gestiegen und hat uns mit einem Gegenstand gedroht, der mir ganz nach einem Buschmesser, Typ drei, Standardausführung, für den Gebrauch von Raumtruppen aussah.« Er blickte seinen Untergebenen durchdringend an. »Ist das möglich, Feldwebel?«
    Der Feldwebel gab zu, daß es möglich sei. Leider, fügte er hinzu, sei es sogar wahrscheinlich. Ja, zu seinem Leidwesen müsse er gestehen, daß es gewiß sei, da nämlich das Auftauchen eines Messers drüben mit dem Verschwinden eines solchen hier zusammentreffe.
    »Wer hat es verloren?« verlangte Shelton grimmig zu wissen.
    »Soldat Moran, Sir.«
    »So. Und wie hat er es verloren?«
    »Das weiß er nicht, Sir. Er sagt, es sei auf einmal verschwunden.«
    »Na, hoffentlich weiß er wenigstens, ob er den Kopf noch auf den Schultern hat.«
    »Das hoffe ich, Sir«, sagte Bidworthy und hielt die Augen fest auf einen Fleck etwa einen Zoll vor Sheltons Nase gerichtet.
    »Und was haben Sie unternommen?«
    Bidworthy holte tief Luft und leierte wie eine alte Schallplatte: »1727365, Patrick Michael Moran, Soldat, ein Buschmesser, Typ drei, Standardausführung, für den Gebrauch der Raumtruppen, Wert sieben Dollar, vierzig Cent, verloren. Für schuldig befunden und zu zehn Tagen Küchendienst verurteilt. Die Kosten genannten Ausrüstungsgegenstandes werden ihm vom Sold abgezogen.«
    »Danke, Feldwebel«, sagte Shelton.
    Bidworthy grüßte so zackig, daß es ihm fast das Ohr abzureißen drohte, vollführte eine perfekte Kehrtwendung, knallte einen stahlbeschlagenen Absatz auf den Boden und marschierte hinaus.
    »Disziplin«, bemerkte Shelton zu Grayder und dem Botschafter. »Disziplin hält die Truppe fit!«
    Grayder sagte freundlich: »Kann sein.«
    »Nein, Mann, das kann nicht nur sein – das ist so. Disziplin und Leistung, das ist ein und dasselbe.«
    Mit steinernem Gesicht nahm Grayder das Telefon. »Chef, wer hat an der Schleuse Dienst gehabt?«
    »Harrison, Sir.«
    »Fragen Sie ihn, ob er etwas vermißt.«
    McKechnie ging fort, kam aber gleich zurück. »Nein, Sir.«
    Wortlos legte Grayder den Hörer auf, ging zum Fenster und sah hinaus. Hinter ihm registrierte der Botschafter mit breitem Grinsen, wie Shelton innerlich tobte.
    Die nächste Landung erfolgte spontan. Der Ausguck entdeckte eine Gruppe Jäger, die zu ihrer Festung zurückkehrten und gab die Nachricht zum Kontrollraum durch. Grayder setzte das Schiff
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