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TS 81: Das Problem Epsilon

TS 81: Das Problem Epsilon

Titel: TS 81: Das Problem Epsilon
Autoren: H. W. Mommers , Ernst Vlcek
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zweiten Fleischbelag von dessen wirklichem Gesicht. Er lächelte.
    „Es ist Kinsington“, sagte Swen Ford ölig.
    „Wie erwartet“, bemerkte Synclisst eisig.
    „Kinsingtons Agenten haben versagt. Ich stellte ihnen eine Falle“, begann Ford zu berichten. „Schon vor mehreren Wochen hatte ich Verdacht geschöpft. Auch ich erfuhr, daß dieser Mann hier eigentlich nicht existieren durfte, da er keinerlei Vergangenheit aufweist. Also traf ich Vorsichtsmaßnahmen. Zum Glück. Ich war mir nur nicht ganz sicher, weshalb ich Ihnen auch nicht von meinen Vermutungen berichtete.
    Und heute, als die sechzehnte Runde der Großen Spiele beendet war und ich heimkehrte, erwies sich mein Verdacht als richtig.
    Kinsingtons Agenten waren aufgetaucht, um mich auszuschalten. Sie hatten von meinen Nachforschungen Wind bekommen. Doch ihr Attentat mißlang. Durch einen kleinen, aber bedeutsamen Fehler: Ich hatte mit solch einer Aktion gerechnet.
    Als ich jedoch aus seinen Männern herauspressen wollte, was Kinsington vorhatte, starben sie plötzlich. Meine Frage schien bei ihnen einen im Geiste verankerten Kontakt ausgelöst zu haben, der sie automatisch ins Jenseits beförderte, noch ehe sie etwas Wichtiges ausplaudern konnten. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als mich in meiner Festung zu verschanzen und abzuwarten, welche Dinge da kommen würden.“
    Winston Synclisst hatte schweigend Fords Worten gelauscht. Ein seltsames Lächeln spielte über seine Mundwinkel, als wüßte er mehr, als er zu wissen vorgab.
    „Ich hatte keine Ahnung, daß Kinsington schon jetzt versuchen würde, Sie aus dem Weg zu räumen; das heißt, Sie unter seine Gewalt zu bekommen“, fuhr Swen fort, wobei er bei seinen letzten Worten auf die verkohlten Überreste der Spule wies. „Erst als ich die Helikopter aufkreuzen sah, seine Helikopter, Winston, erkannte ich, daß etwas nicht stimmte. Also bereitete ich mich mit meinen Leuten darauf vor, meinen ungebetenen Gästen einen gebührenden Empfang zu bereiten …“
    Synclisst nickte nachdenklich. „Kinsington muß sich seiner Sache sehr sicher gewesen sein. Tatsächlich, er beging kaum Fehler.“ Dabei stahl sich wieder jenes geheimnisvolle Lächeln auf seine Züge. „Kinsington lockte mich aus meinem Helicopter, indem er mir eine Warnung von dir zukommen ließ, daß sich eine Kontaktbombe an Bord befände. Mit der Warnung wollte er offensichtlich verhindern, daß ich ums Leben kam. Eine kluge Überlegung. Ohne Argwohn zu hegen, suchte ich logischerweise bei meiner Eskorte Schutz. Und geriet in die Falle, die mir der schlaue Fuchs gestellt hatte.
    Mein Helikopter explodierte auch plangemäß, und Ich wurde von Kinsington alias Ford gefangengenommen. Nur wußte ich im ersten Augenblick noch nicht, daß sich hinter der Maske von Ford – “ Synclisst legte lächelnd eine Hand auf Swens Schulter – „in Wirklichkeit Kinsington verbarg. Erst als dieser sich so unkontrolliert gebärdete, daß ich unbedingt mißtrauisch werden mußte, ging mir ein Licht auf. Von diesem Augenblick an erkannte ich sein wahres Gesicht. Ich tat weiter so, als sähe ich in ihm einen Verräter – den Verräter Ford, der sich meiner bemächtigen wollte.
    Ich schien ihm ausgeliefert. Er hatte während meiner Gefangenschaft eine Aufnahme meines Gehirnmusters machen können, mit deren Hilfe er mich völlig unter seiner Gewalt haben konnte. Das einzige, was mir zu tun verblieb, war, daß ich auf die Gelegenheit wartete, ihn zu überrumpeln …“
    „Und hier kam ich Ihnen zuvor, Winston“, sagte der Mann neben ihm gelassen, jedoch mit einem Anflug von Stolz.
    Synclisst nickte und bedachte den Toten mit einem kurzen Seitenblick.
    Ford brummte etwas und sagte: „Sie wissen, Mr. Synclisst, daß Sie jederzeit mit mir rechnen können.“ Und dann, seinen noch immer schweigend dastehenden Männern zugewandt: „Schafft ihn hinaus.“
    „Wir haben noch anderthalb Stunden Zeit bis zur nächsten Runde“, sagte Winston Synclisst trocken, wobei er sich langsam umdrehte. „Wir müssen noch einiges besprechen.“
    Ford folgte ihm, wobei er vor sich hin murmelte: „Noch anderthalb Stunden …“
     
    *
     
    Man brauchte weder das allgemein übliche Wellenmuster unter die Nackenoberfläche geprägt zu haben, noch ein als Armband getarntes Mikrogerät zu besitzen, um die letzten Jahresergebnisse des vierten Quartals der Großen Spiele zu kennen.
    Selbst wenn man als völlig Fremder, als Siedler von einem der Kolonialplaneten, auf Maine
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