Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 81: Das Problem Epsilon

TS 81: Das Problem Epsilon

Titel: TS 81: Das Problem Epsilon
Autoren: H. W. Mommers , Ernst Vlcek
Vom Netzwerk:
augenblicklich zuzuschlagen.
    Es verging kaum eine Minute, und der Helikopter setzte auf. Langsam drehte sich Ford um und winkte den Männern im Fond der Maschine.
    „Schnallt ihn los!“
    Synclisst fühlte, wie das Blut wieder frei in seinen Armen und Beinen zu zirkulieren begann und schüttelte etwas betäubt den Kopf. Dann stießen harte, metallene Gegenstände, die er deutlich als Läufe von Nadelstrahlern ausmachen konnte, in seinen Rücken und in seine Seite, was ihn automatisch vorwärtstaumeln ließ.
     
    *
     
    Sie betraten ein großes, prunkvoll eingerichtetes Haus, dessen marmorner Stein sanft im matten Abendrot der Sonne erglühte. Das Ganze sah irgendwie gespenstisch aus. Lange Schatten lagen über dem Boden, winkelten sich an den von vielen Vorsprüngen verzierten Wänden ab und ließen so ein makabres Muster durch die Halle ziehen.
    Synclisst erkannte das Haus sofort wieder. Es war nicht das erstemal, daß er Ford hier besucht hatte –
    Wie war eigentlich Ford zu diesem grotesken Ungetüm von Vierkantgebäude gekommen? Es paßte doch gar nicht zu ihm. Oder doch? Er erinnerte sich an die Spule, und die Erkenntnis leuchtete in seinem Blick auf. Fords zweites Gesicht!
    Sie gelangten in eine weitere Halle, in der ein düsteres Dämmerlicht herrschte. Entlang der einen Wand, die von unzähligen Nischen mit Marmorbüsten geteilt war, lagen tiefe, weite Schatten.
    Ford ging zielsicheren Schrittes zu einer Säule, um das Licht einzuschalten, während Winston Synclisst und seine Wächter anhielten.
    Ford streckte einen Arm aus, und Synclisst schloß geblendet die Augen.
    Ein Strahlschuß zerstörte das Dunkel.
    Synclisst erstarrte, und die Pistolenläufe in seinem Rücken zitterten, als wüßten ihre Besitzer nicht, was zu tun wäre. Dann, ganz plötzlich, gab der Druck nach. Im gleichen Augenblick ließ Synclisst sich fallen, riß an einer leicht erhöhten Stelle seiner Hüfte. Die Fleischwulst, nun losgelöst von den nährenden Stoffen des Körpers, fiel zu Boden. In Winston Synclissts Hand lag ein Mininadler, entsichert, zur Abgabe tödlicher Strahlpartikel bereit. Mit einem Satz verschwand Winston hinter der nächsten Säule, wo er sich flach auf den Stein warf.
    Aber es hallte kein weiterer Schuß; keine Strahlgeschosse blitzten durch den Raum.
    Dafür sprach jedoch eine kalte Stimme, und Synclisst- vernahm den Spott in ihr:
    „Legt eure Waffen weg!“
    Winston Synclisst, der nicht hatte entdecken können, wem der erste Schuß gegolten hatte, duckte sich tiefer hinter die Säule. Langsam und vorsichtig hob er seine Mini-Automatik. Dann spähte er hinter seiner Deckung hervor.
    Etwa ein Dutzend Männer war aus dem Schatten der Nischen getreten, mit gezückten Strahlgewehren, und hatten sich im Kreise um Synclissts Wächter postiert. Als er seinen Blick nach rechts schweifen ließ, sah er jemand am Boden liegen. Es war Ford. Langsam erhob sich Synclisst.
    Irgend jemand, das stand fest, hatte seinen Gegner ausgeschaltet.
    Nur wenige Schritte vor ihm fielen klirrend Waffen zu Boden. Synclisst kam ein Gedanke, und er lächelte belustigt. Dann trat er hinter der Säule hervor. Und in das Dämmerlicht hinein, das plötzlich nach dem Hall jenes ersten Schusses wieder über den Raum hereingebrochen war, sagte er ungerührt:
    „Was machen wir mit dem falschen Ford …?“
    Eine wohlbekannte Stimme antwortete ihm: „Was schlagen Sie vor, Mister Synclisst?“
    Winston lachte leise auf und trat näher zu dem am Boden liegenden Mann. Schweigend betrachtete er ihn. Dann wandte er leicht den Kopf, als er hinter sich Schritte hörte. Wieder entlockte sich ihm ein Lachen. Dann fiel sein Blick auf den Toten, und Winston Synclisst sah die kleine, bedrohlich glitzernde Spule nicht weit von dessen ausgestrecktem Arm am Boden liegen.
    „Reiche mir bitte die Spule da, Swen“, sagte er, und der Mann neben ihm trat an den Toten heran und hob sie auf. Synclisst zog einen Glimmstift aus der Tasche, berührte damit die Spule. Ein dünner Hauch von Feuer huschte über das Metall, als der Film der Aufnahme entzündet wurde. Dann war es vorbei. Winston Synclisst warf mit einer lässigen Gebärde die jetzt nutzlose Metallscheibe auf den Toten. Wie zufällig fiel sie in dessen gespreizte Finger.
    „Zieh ihm die Maske herunter, Swen“, befahl er.
    Der Mann an seiner Seite bückte sich, griff mit dem einen Arm herunter und faßte den Toten an den Haaren. Langsam, als wolle er niemand das Schauspiel entgehen lassen, zog er den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher