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TS 77: Der große Zeitkrieg

TS 77: Der große Zeitkrieg

Titel: TS 77: Der große Zeitkrieg
Autoren: John Brunner
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wichtig.“
    „Und ich wohl nicht, was?“ explodierte Red.
    „Oh, Red“, sagte Chantal flehend und wandte sich Burma zu. „Wie weit ist es bis zu Ihren Freunden?“
    „Etwa zwei Meilen“, sagte Burma schwach. „Es ist nicht weit. Ich glaube, Chantal ist verletzt und kann nicht gehen.“
    „Verletzt! Mein Gott!“ sagte Red bitter. „Zwei Meilen ist nicht weit. Sehen Sie! Sehen Sie sich das an!“
    Er machte eine wilde Geste und zog das Hosenbein hoch. Die Sonne glitzerte blinkend auf einen Schaft polierten Metalls. Chantal versank in Schweigen. Burma, der die Augen vor dem hellen Licht zusammenkniff, starrte lange Zeit auf die Beinprothese.
    „Es tut mir sehr leid, Red“, sagte er schließlich. „Das wußte ich nicht. Aber ich bin zu krank, um ungeschehen zu machen, was ich getan habe. Ich verspreche Ihnen – wenn Sie es noch wünschen –, daß Sie in dem Augenblick in Ihre Zeit zurückgebracht werden, in dem ich sicher und wohlauf bin.“
    Er öffnete die Augen ganz und starrte Red an. „Sie können die Bedeutung dessen, was geschieht, nicht erfassen, aber ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich Hilfe erreichen muß, wenn ein entsetzliches Unglück verhindert werden soll. Ich gebe mich ganz in Ihre Hand. Ich werde Ihnen nicht befehlen zu gehen.“
    Während Red noch zögernd vor dem Fremden stand, fühlte er, wie sein Zorn nachließ. Ein Blitzstrahl von unheimlicher Intensität ließ den Sonnenschein zu Schatten werden, und nach einem Augenblick folgte ein Geräusch, das wie die millionenfache Verstärkung eines Donnergrollens wirkte.
    „Was – was geht vor?“ fragte Red.
    Burma sah ihn fest an. „Wir verlieren einen Krieg“, sagte er. „Die menschliche Rasse verliert einen Krieg.“

 
4.
     
    Magwareet blickte auf die plötzlich erschöpft aussehenden Gesichter der Männer um ihn. Voll böser Vorahnungen sahen sie hin und her, um die Umgebung im Auge zu behalten.
    „Was könnte es sein?“ sagte Inassul.
    „Ich weiß es nicht. Hat jemand ein einsatzbereites Sprechgerät?“
    Ein großer Mann, der neben der Schalttafel stand, warf einen Blick auf die Skalen und drückte eine Reihe von Hebeln nieder. Das Geräusch der Trägerwelle vom Zentrum erfüllte einen Augenblick die Halle. „Die Sendeanlage hier ist in Ordnung“, sagte er.
    Magwareet ging zu ihm hinüber und drückte auf den Rufknopf, um die Verbindung mit Artesha herzustellen. „Haben wir einen Experten für die Biologie von 129 Lyrae?“ wollte er wissen.
    „Ich werde es feststellen. Wozu wollen Sie ihn?“
    Magwareet erklärte es kurz. „Wir müssen es loswerden – was immer es auch war – ehe wir es wagen können, die Rettungsmannschaften in die Stadt kommen zu lassen.“
    „Magwareet“, sagte sie scharf, „Sie denken doch nicht etwa daran, sich selbst auf die Verfolgung zu machen?“
    „Seien Sie nicht dumm, Artesha. Ein Koordinator muß die Suche leiten.“ Er versuchte vor sich selbst zu leugnen, daß sein wirklicher Grund das Verlangen nach Taten war, deren Ergebnis er sehen konnte.
    In dem Schweigen, das entstand, als Artesha zu reden aufhörte, hörten sie ein Kratzgeräusch, das sich ihnen näherte. Sie warteten ab. Inassul trat vor und blickte durch die in die Wand gerissene Lücke. Erregt winkte er.
    „Wir brauchen nicht danach zu suchen“, entgegnete Magwareet leise. „Es kommt und sucht nach uns …“
    Sie zogen sich zurück. Schußbereit lagen die Waffen in ihren Händen. Jemand sagte etwas, als die Spannung beinahe unerträglich wurde, und plötzlich änderte sich das Kratzgeräusch – war hier.
    Irgend etwas Gigantisches zerschmetterte an mehreren Stellen die Wand und ließ die Dachplatten in die Halle fallen. Ein Mann schrie auf und stürzte mit zerschmettertem Schädel zu Boden. Einen Augenblick sahen sie ein schieferblaues, glitzerndes Geschöpf, dann zischte eine Waffe, und der Energiestrahl versengte den Rand der Mauerbresche.
    Als sie vor dem blendend hellen Schein zurückwichen, erfüllte ein Gestank wie von verwestem Fleisch die Halle, und das Ungeheuer sprang vor Schmerz in die Luft. Es drehte sich um und raste durch ein nebenanliegendes Gebäude davon.
    „Ich habe es getroffen“, schrie der Mann, der geschossen hatte. Magwareet handelte blitzschnell.
    „Sie haben es getroffen! Es ist verletzt und wild geworden! Wir müssen hinterher, ehe es mehr Schaden anrichtet. Inassul, unterrichten Sie das Zentrum von dem Vorfall, und ihr übrigen kommt mit mir.“
    In atemlosem Lauf jagten sie hinter dem
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