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TS 58: Das Raumschiff der Verbannten, Teil 1

TS 58: Das Raumschiff der Verbannten, Teil 1

Titel: TS 58: Das Raumschiff der Verbannten, Teil 1
Autoren: Kurt Mahr
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hatte.
    Leinster ließ sich neben Frodgey in den Sessel fallen. Frodgey lehnte sich zurück und sah ihn von der Seite her an. Das schwache Licht des breiten Armaturenbrettes beleuchtete beide Gesichter.
    Frodgey war ein Hüne – mit Gus Leinster verglichen. Sein Schädel berührte um ein Haar das Wagendach.
    „Na, wie war’s, Chef?“ fragte Frodgey dumpf.
    Leinster hob die Schultern und lächelte.
    „Helmer ist mit von der Partie.“
    Frodgey grunzte erschrocken.
    „Und du hast abgelehnt?“
    „Nein. Sie hatten eine Art zu reden, daß mir butterweich ums Herz geworden ist. Ich habe angenommen.“
    Frodgeys Gesicht wurde mißtrauisch. Leinster ließ eine Weile verstreichen, bevor er antwortete:
    „Was meinst du, wie erbärmlich wir uns vorgekommen wären, wenn wir Helmers wegen die GLORIOUS hätten alleine davonfliegen lassen?“
    Frodgey nickte nachdenklich.
    „Ja … da hast du wahrscheinlich recht. Na schön“, er setzte sich hinter dem Steuer zurecht, und seine Stimme wurde wieder energisch: „Fliegen wir eben mit Helmer zusammen! – Wohin jetzt, Chef?“
    „Nach Hause!“
    Frodgey bugsierte den Wagen von der Treppe hinweg zum rechten Rand der breiten, hell beleuchteten Straße. Auf einem Oszillographenschirm des Armaturenbrettes erschien ein feiner Strich, und als der Strich, der Ordinatenachse folgend, durch das Fadenkreuz des Schirmes lief, ließ Frodgey das Steuer los.
    Das Radar-Leitband hatte den Wagen übernommen.
    Das Verwaltungsgebäude der INTERCOSMIC lag mehr als dreißig Meilen außerhalb der Stadt. In der Dunkelheit hatte man den Eindruck, es könne höchstens die Hälfte sein, denn der Lichtschein von Baltimore spiegelte sich am Himmel und reichte weit über die Grenzen der Stadt hinaus.
    Frodgey wollte das Auto auf Höchstgeschwindigkeit bringen, aber als Leinster seinen Griff nach dem Fahrtregler sah, legte er ihm die Hand auf den Arm.
    „Langsam, Frodgey, langsam!“
    Frodgey gehorchte. Der Wagen schnurrte in gemächlichem Tempo über die Straße dahin. Links und rechts oben zog die Leuchtplattenserie den gleichen Weg, und auf dem Oszillographenschirm markierten sich in nahezu regelmäßigen Abständen die Gabelungen des Radar-Leitbandes.
    Es wäre eine friedliche Fahrt gewesen …
    Aber sie hatten das Riesengebäude der INTERCOSMIC kaum zwei Meilen weit hinter sich gelassen, als auf dem oberen Rand eines Zweiten Kleinbildschirmes zwei rote Punkte auftauchten und – die Punkte alleine wären nicht besonders bemerkenswert gewesen – sich dem Zentrum des Schirmes mit überaus hoher Geschwindigkeit näherten.
    „Achtung!“ warnte Leinster. „Zwei Wagen von hinten. Sie fahren mindestens anderthalbfache Höchstgeschwindigkeit.“
    Auf Straßen dieser Art durfte sich kein Fahrzeug – mit wenigenAusnahmen – schneller als mit 200 Meilen pro Stunde bewegen. Diese beiden hier fuhren wenigstens dreihundert, schätzte Leinster.
    Frodgey nickte nur, warf einen kurzen Blick auf den Bildschirm und drückte mit beinahe nachlässiger Handbewegung auf einen Knopf an der Steuersäule.
    Zwischen den beiden Vordersitzen entstand eine längliche Vertiefung. Leinster beugte sich nach links und brachte nacheinander zwei Waffen zum Vorschein, die Maschinenpistolen nicht unähnlich sahen.
    Frodgey nahm eine davon. Leinsters Blick kehrte zurück zu dem Bildschirm.
    Die beiden Punkte waren weiter auseinandergerückt. Einer befand sich links, der andere rechts von den Ordinaten.
    Leinster lachte.
    „Sie wollen uns in die Zange nehmen! Kümmere du dich um deine Seite, Frodgey … ich nehme den rechten.“
    Frodgey knurrte. Dann ließ er das Seitenfenster herunter und streckte den Kopf ein Stück weit hinaus.
    „Noch nichts zu sehen!“
    „Abstand noch vier Meilen“, erklärte Leinster. „Sie müssen jenseits von INTERCOSMIC auf der Lauer gelegen haben.“
    Dann kam ihm ein Gedanke.
    Es gab keinen Zweifel daran, daß die beiden fremden Wagen von Leuten gefahren wurden, die zur STELLAR TRADE gehörten und ihrem Mann Helmer dadurch einen Kommandantenposten verschaffen wollten, daß sie Gus Leinster ausschalteten.
    Aber jedermann konnte sich ausrechnen, daß Leinster die Idee eine halbe Meile weit riechen und daß es ihm leichtfallen würde, sich gegen den Anschlag zu wehren. Die Leute, die dort in den Autos saßen, waren jetzt schon so gut wie tot – wenn sie nicht gerade eine weitreichende Kanone aufs Dach montiert hatten.
    Was also wollte die STELLAR TRADE mit diesem Trick erreichen?
    Leinster fiel
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