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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol
Autoren: Jerry Sohl
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Treibstoffbehälter im Schiff zu lassen. Man ladet dadurch zum Diebstahl ein, entweder des Schiffes oder des Treibstoffes.“
    Greckel schüttelte den Kopf, und Bert sprach, bevor der andere etwas sagen konnte. „Ich weiß, Greckel, bei euch ist Diebstahl unbekannt. So weit sind wir leider noch nicht. Solange es Menschen gibt, die um ihren Besitz besorgt sind, wird es, fürchte ich, Menschen geben, die ihnen diesen Besitz neiden und an sich zu bringen versuchen.“
    Der Unterricht, den er Greckel erteilte, war mehr als ein Zeitvertreib für Bert. Mit ihm wollte er auch den anderen beweisen, wozu die Marsmenschen fähig waren, wenn sie richtig angeleitet wurden. Und der kleine Mann versetzte ihn immer wieder in Erstaunen. Dinge, die Menschen in Wochen nicht gelernt hätten, verarbeitete er in wenigen Tagen, und Bert sah den Tag nahen, da es nichts mehr gab, was er Greckel lehren konnte.
    Es dauerte nicht lange, bis Greckel zu seinem ersten Flug aus eigener Kraft startete. Bert saß zwar neben ihm in der Kanzel, brauchte aber keinen Finger während der verschiedenen Manöver zu rühren. Mit der Geschicklichkeit eines routinierten Piloten führte Greckel alle Figuren aus, Start und Landung waren so einwandfrei, wie sie selbst Bert nicht immer gelangen. Bert war mit sich und seiner Unterrichtsmethode zufrieden. Er brauchte Greckel nicht zu fragen, wie es in ihm aussah. Der Marsbewohner strahlte über das ganze Gesicht.
    5. Januar 2027.
    Am Mittag dieses denkwürdigen Fluges stellten sich Streeper, Tracy und Klyborne mit grimmigen Mienen im Büro ein. Betreten standen sie vor Bert und warfen einander ermunternde Blicke zu.
    „Was haben Sie auf dem Herzen?“ fragte Bert, der bereits die Spannung zu fühlen glaubte, die der Eintritt der drei Männer erzeugt hatte.
    „Wir müssen mit Ihnen sprechen“, sagte Tracy. Er war ein großer, schwerer Mann, der sonst nicht viel Worte verlor, und die Tatsache, daß sie ihn zum Sprecher erwählt hatten, ließ Bert ahnen, daß es um eine kritische Frage ging.
    „Fangen Sie an“, sagte er kühl und zündete sich eine Zigarette an.
    „Sie sind uns ein guter Chef gewesen“, sagte Tracy. Er verstummte, dunkle Röte lief über sein Gesicht.
    „Danke“, sagte Bert. „Aber Sie werden nicht gekommen sein, um mir das zu sagen.“
    „Nein, natürlich nicht. Ich wollte damit nur andeuten, daß wir gegen Sie persönlich nichts haben.“
    „Ich weiß. Also handelt es sich um den Marsbewohner, nicht wahr?“
    „Ja, Sir.“
    „Was ist damit?“
    „Nun …“ Tracy suchte nach Worten, fand sie aber nicht.
    „Um es kurz zu machen: Mr. Schaun, Sie haben die Wahl. Entweder geht er, oder wir müssen gehen.“ Klyborne war es, der weitersprach.
    Bert verspürte Lust, aufzuspringen und Klyborne ins Gesicht zu schlagen, aber er beherrschte sich. Er blieb ruhig sitzen, suchte den Blick Sam Streepers und fragte: „Sie denken auch so, Sam?“
    „Als wir die Pfosten eingruben, und sie mit dem Gewehr nach uns schossen, stand ich auf Ihrer Seite, Bert“, sagte Sam, als wolle er sich verteidigen.
    „Und heute?“
    Sam brachte es nicht über die Lippen. Er begnügte sich damit, Bert herausfordernd anzublicken.
    „Wir haben ausgehalten, solange wir konnten“, fuhr Klyborne fort. „Einmal muß Schluß sein. Die anderen lachen uns aus.“
    „Sie sagen, Bert Schaun sei verrückt geworden“, nickte Sam. „Verrückt und ein Busenfreund der Stinker, für die er mehr übrig hätte als für die Menschen. Sie machen Witze über Sie.“
    „Tatsächlich? Sind sie wenigstens gut?“
    „Bisher hat sich niemand auf eine Stufe mit einem Stinker gestellt“, murmelte Tracy. „Sie sind alle dagegen.“
    „Es ist unnatürlich“, sagte Klyborne. „Und unter der Würde des Menschen.“
    „Sie nennen uns die Stinkerhelfer“, nickte Tracy. „Ich denke, Sie sollten das wissen, Chef.“
    „Und vielleicht etwas tun, damit das aufhört.“
    Bert studierte ihre Gesichter. Sie waren hart und undurchdringlich, und er wußte, daß sie sich in den Kopf gesetzt hatten, ihn zu etwas zu zwingen, das er nie tun würde. Hinter ihren Gesichtern glaubte er die Gesichter der anderen zu sehen, Osborne mit sattem Lächeln an der Spitze, die verächtlichen Mienen der Barbesucher, wenn er eintrat, und er schwor, daß er sich keinem Druck beugen würde, so hart es auch für ihn sein sollte. Lange genug waren unsinnige Geschichten über die Marsbewohner erzählt worden, und es wurde Zeit, das Bild der kleinen Männer ein
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