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TS 31: Ringplanet im NGC 3031

TS 31: Ringplanet im NGC 3031

Titel: TS 31: Ringplanet im NGC 3031
Autoren: Kurt Mahr
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Schweißgerät in Einzelteilen an den Tatort gebracht und erst dort zusammengebaut worden war. Vermutlich würden sich Teile davon in der Umgebung des Sektors A noch auffinden lassen.
    Bannister benachrichtigte Captain Knowland und beauftragte ihn, nach dem Schweißgerät zu suchen.
     
    Die nächsten Tage verliefen ohne Zwischenfälle. Am 15. Tag nach dem Start flog die Conquest etwa 5200 km/sec und war von der Erde bereits 1,3 Milliarden Kilometer entfernt.
    Knowland hatte die Überreste des Schweißgerätes an verschiedenen Stellen gefunden. Hinweise auf die Täter ergaben sich dadurch nicht.
    Die Handschuhe von Raumanzügen hinterließen keine Fingerabdrücke.
    Das veranlaßte Koenig zu der Bemerkung:
    „Wir werden warten müssen, bis die Kerle das ganze Schiff in die Luft gesprengt haben. Im Himmel werden sie uns dann sagen, daß sie es gewesen sind!“
    Die Aussicht war nicht besonders tröstlich; aber viel mehr als abwarten konnte man wirklich nicht tun.
    Bannister beschloß, zur Entspannung einen Spaziergang durch das Schiff zu unternehmen.
    Die Wohnräume für die dreitausend Insassen des Schiffes waren durchweg in der Äquatorialzone der Innenkugel eingebaut, also dort, wo auch während der antriebslosen Periode infolge der Rotation der Kugel volle Erdschwere herrschte. Und zwar hatte man die Wohnräume nicht als einfache Kabinen gebaut, sondern zu vieren übereinander als richtiggehende Häuser, die an der Äquatorialstraße lagen. Da die Achse des Schiffes in dessen Fortbewegungsrichtung zeigte, hatte diese Äquatorialstraße – die die Besatzung übrigens „Broadway“ genannt hatte – mitsamt den anliegenden Häusern einen unschätzbaren Vorteil: sie konnte, wenn der Antrieb aufhörte und die Rotation begann, einfach um neunzig Grad gedreht werden, so daß die Bewohner ebensowenig wie die Spaziergänger den Übergang von Antriebsschwere zu Rotationsschwere würden bemerken können.
    Der. Broadway enthielt auch Kinos, Theater, Gaststätten und Nachtlokale. Etwas abseits der Äquatorzone lag der sogenannte „Central Park“. Er war angelegt worden, um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Die Initiatoren des Projektes „Conquest“ hatten dafür gesorgt, daß erstens die Mitglieder der Expedition eine Grünanlage zur Verfügung hatten, und zweitens besonders ausgewählte Pflanzensorten sechs Millionen Jahre Erdgeschichte überdauerten, um nach der Rückkehr der Expedition auf der gealterten Erde wieder angebaut zu werden.
    Aus denselben Erwägungen heraus war auch ein Tiergarten eingerichtet worden. Nur hatte man hier, im Gegensatz zu den modernen Tierparks der Erde, darauf verzichtet, wirklich seltene Tiere unterzubringen. Was einem im Zoo der Conquest zuerst auffiel, war die überwältigende Anzahl von Kühen, Ochsen, Stieren und Schweinen. In zweiter Linie rangierten Hunde und Katzen, Ziegen und Schafe, Hühner, Enten, Gänse und alles mögliche Getier, das einem in kleineren Städten und Dörfern der Erde Tag für Tag vor die Füße lief. Und erst ganz zuletzt hatte man an Elefanten, Löwen und andere Tiere gedacht.
    Der Standpunkt der Nützlichkeit war im ganzen Schiff zu erkennen.
    Nach den Polen zu und weiter im Inneren der Kugel lagerten wichtige Geräte und Bibliotheken. Die Besatzung der Conquest sollte nicht nur in der Lage sein, einem angreifenden Gegner die Stirn zu bieten – zu diesem Zwecke hatte man Abwehrmittel aller Arten gestapelt –, sondern auch dazu, ihre eigene Zivilisation nach der Rückkehr auf die Erde wieder aufzubauen. Deswegen hatte man in den Räumen, in denen bei der Rotation die Schwerkraft weniger oder fast gar nicht wirksam sein würde, Geräte untergebracht, die bei der Besiedlung eines unbewohnten Planeten – und ein solcher würde die Erde ja bei der Rückkehr sein – von Nutzen waren.
    Bannister bat Birte Danielsson, ihn auf seinem Spaziergang zu begleiten. Obwohl er fortwährend damit beschäftigt war, über die Attentate der unbekannten Saboteure nachzudenken, mochte er nicht alleine gehen.
    Birte war mit Vergnügen dazu bereit.
    „Endlich bekommt man mal was anderes zu sehen!“ murrte sie. „Wird ja schon langsam langweilig hier!“
    Sie erreichten den Broadway am Grand Central Square, einem der großen Plätze, die den schnurgeraden Verlauf der Straße von Zeit zu Zeit unterbrachen. Um den Grand Central herum lagen weniger Wohnhäuser als Kinos, Restaurants und alle Sorten von Nachtlokalen.
    „Es ist unwahrscheinlich, woran die Leute
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